Harald Clauß

Aus NürnbergWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Harald Clauß (* 31. Januar 1909 in Augsburg, † 4. April 1984 in Nürnberg) war Diplom-Ingenieur, Architekt, städtischer Baudirektor und Stadtheimatpfleger der Stadt Nürnberg.

Harald Clauß, 1962
Foto: privat

Leben und Wirken

Herkunft

Carl Harald Clauß ist ein Sohn von Carl Christian Bernhard Clauß (* 28. Juli 1859 in Mannheim, † 26. September 1918 in Blankenburg/Thüringen) und Susanne Esche (* 8. September 1871 in Chemnitz, † 1. Mai 1965 in Schwäbisch Hall). Harald Clauß hat sieben Geschwister.

Schule und Studium

Harald Clauß studierte an der Technischen Hochschule München Architektur. Er schloß sein Studium als Architekt mit dem akademischen Grad „Diplom-Ingenieur“ ab.

Beruf

Anschließend war Harald Clauß zunächst bei einem Architekten in Rottach-Egern am Tegernsee beschäftigt, der Einfamilienhäuser im bayerischen Landhaus-Stil baute.

1935 trat er in den Dienst der Stadt Nürnberg als Bauberater und Planer für Friedhofs- und Schulgebäude, 1936 war er in der Bauleitung Zeppelinwiese.

Von 1940 bis 1945 war er Soldat in Belgien, Rußland, Frankreich; den Rückzug erlebte er in der Ukraine und Polen.

Nach Kriegsende war er wieder im Hochbauamt der Stadt Nürnberg tätig. Harald Clauß wirkte am Zustandekommen des Wettbewerbs für den Wiederaufbau Nürnbergs mit und hatte dessen Ergebnisse mitgetragen: Die Altstadt sollte so wiederaufgebaut werden, daß sie und ihre Gebäude den Zwecken des modernen Lebens dienten, und gleichzeitig alle alten Charakterzüge so weit wie möglich erhalten blieben. Altes und Neues sollen in einen harmonischen Dialog treten.

Unter der künstlerischen und architektonischen Leitung von Harald Clauß wurden u.a. das Albrecht-Dürer-Haus, Fembohaus, Unschlitthaus, Altes Rathaus, Zeughaus, Weinstadel und die Nürnberger Stadtmauer wiederaufgebaut oder restauriert.

Ab 1964 war er Baudirektor: Zu seinen Dienstbereichen gehörten seitdem die Betreuung von Friedhöfen, Sportstätten, Tiergarten, Bauunterhalt. Zum Bauunterhalt zählte auch die Betreuung des sogenannten „ Reichsparteitagsgeländes“. Er setzte sich dafür ein, daß die Nürnberger Symphoniker einen Flügel der „Kongreßhalle“ nutzen konnten. Im Tiergarten gestaltete er das Giraffenhaus wesentlich.

Harald Clauß war Stadtheimatpfleger der Stadt Nürnberg.

Lehrauftrag für Denkmalpflege

Nach seiner Pensionierung 1971 hatte er einen Lehrauftrag für Denkmalpflege an der Fachhochschule Nürnberg.

Johannisfriedhof

Harald Clauß starb am 4. April 1984. Seine letzte Ruhestätte erhielt er auf dem Johannisfriedhof, Grab H 74.

Fotogalerie

Auszeichnungen

  • 1972 Fritz-Schumacher-Preis für Architektur und Städtebau (Zusammen mit Heinz Schmeißner) [1]
  • 1973 Bürgermedaille der Stadt Nürnberg [2]

Veröffentlichungen

  • Harald Clauß: Das ist Nürnberg. Hrsg. vom Stadtrat zu Nürnberg. Text: Harald Clauß, Photographien: Lala Aufsberg u.a.. Einband nach der kolorierten Federzeichnung der Stadtansicht Nürnberg von Hans Wurm aus dem Jahre 1520. 4. Auflage. Nürnberg: Verlag Karl Ulrich & Co., 1957, 136 S., Vorwort und Bildunterschriften in dt., engl., franz., ital. u. span. Sprache
  • Harald Clauß: Nürnberg. Hrsg. von der Stadt Nürnberg unter der Leitung von Heinz Schmeißner. Textgestaltung: Harald Clauß unter Verwendung der Beiträge von ... Nürnberg: Ulrich, 1961, 151 S.
  • Harald Clauß: Denkmalpflege in Nürnberg. Erstrebtes, Geplantes, Erreichtes. In: Frankenland, N. F. 14, 1962, 2., S. 32-36
  • Matthias Mende, Harald Clauß, Karl-Heinz Schreyl: Dürer-Haus Nürnberg. Nürnberg: Museen der Stadt Nürnberg, 1970, 44 S.
  • Die Nürnberger und der Denkmalschutz Anno 1947. In: Nürnberg Heute. Eine Halbjahreszeitschrift. Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 22, Juni 1976, S. 1-7

Literatur

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Carl Harald Clauß 1909–1984. In: Genealogische Daten der Familie Neunho-oe-öf(f)er - neunhoeffer.net

Einzelnachweise

  1. Fritz-Schumacher-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung F. V. S. zu Hamburg: Preisträger 1960-2004 - gesellschaft.fritzschumacher.de
  2. Harald Clauß, Städtischer Baudirektor (1909 -1984), Bürgermedaillen-Inhaber - PDF-Datei