Hartmut Beck

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Hartmut Beck (* 22. Februar 1940 in Neustadt an der Aisch) ist Professor für Didaktik der Arbeitslehre an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg. Er wohnt in Nürnberg im Stadtteil Laufamholz.

Hartmut Beck
Foto: privat

Leben und Wirken

Beruflicher Werdegang

Hartmut Beck lernte von 1954 bis 1957 Bauschlosserei und ist Bauschlossergeselle. Von 1961 bis 1963 leistete er Wehrdienst bei der Bundeswehr. Anschließend studierte er von 1963 bis 1968 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Geographie mit dem Abschluß Diplom-Volkswirt. Danach war er von 1968 bis 1969 für ein Jahr in der Marktforschung und Regionalforschung bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg tätig. Anschließend war er von 1969 bis 1973 in Nürnberg an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät Assistent am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeographie. 1971 promovierte er in Nürnberg bei Ernst Weigt mit einer Doktorarbeit über „Neue Siedlungsstrukturen im Großstadt-Umland, aufgezeigt am Beispiel von Nürnberg-Fürth“.

In den Jahren 1973 bis 1976 baute er das neue Fach „Didaktik der Arbeitslehre an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg auf.

Von 1976 bis 1981 war er als außerordentlicher Professor für Wirtschafts- und Sozialgeographie und ihre Didaktik an der Universität-Gesamthochschule Duisburg tätig.

Seit 1981 war er außerordentlicher Professor für Didaktik der Arbeits- und Wirtschaftslehre an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg. Nach der Pensionierung im Jahre 2005 vertrat er noch drei Jahre das Fach, bis ein Nachfolger gefunden wurde.

Beck ist Mitherausgeber mehrerer Reihen zur Geographie, zum Umweltschutz und von landeskundlichen Büchern und zum Wirtschaftsraum Mittelfranken, zu Problemen der Regionalplanung, zu neuen Lernmethoden in der Arbeits- und Wirtschaftslehre und zur Umwelterziehung.

Politische Tätigkeit

Stadtrat in Nürnberg

Seit 1990 ist Hartmut Beck ehrenamtlicher CSU-Stadtrat in Nürnberg. Am 14. Juli 2007 gab der CSU-Ortsverband Nürnberg-Laufamholz bekannt, daß der langjährige Laufamholzer Stadtrat Hartmut Beck, der von seinem Ortsverband erneut vorgeschlagen worden war, nicht mehr für den Stadtrat kandidiere. Am 3. November 2007 teilte er mit, daß Stadtrat Hartmut Beck aus der CSU und der CSU-Stadtratsfraktion ausgetreten sei und sich den Freien Wählern angeschlossen habe.

Dazu Hartmut Beck. Zuletzt sei er sich in der CSU vorgekommen, als wenn er gegen Wände liefe, „abgebürstet“ bei all seinen Vorschlägen in der Fraktion. Häßlicher Streit habe sich aufgebaut, so daß Beck die jüngeren Funktionäre irgendwann für „Luftikusse“ hielt und sie ihn für einen beleidigten Dinosaurier. Weil er über 65 Jahre alt sei, habe er nach seinen drei Stadtratsperioden keinen Listenplatz mehr für 2008 erhalten. Sehr viele Menschen hätten den Jugendwahn der CSU kritisiert. Sogar Ulrich Maly habe sich schockiert über das „Senioren-Mobbing“ geäußert. [1]

Zur Stadtratswahl in Nürnberg am 2. März 2008 kandidiert Beck auf der Nürnberger Bürgerliste – Freie Wähler e.V. auf Platz 3. Ein politisches Zitat der Freien Wähler sagt einiges: „Demokratie heißt, die Wahl haben. Diktatur heißt, vor die Wahl gestellt zu werden.“ (J. Luczak)

Hartmut Beck ist froh über den Wechsel von der Riesenvolkspartei in einen „Miniatur-Wahlkampf von Einzelpersönlichkeiten“. Er fühle sich nun frei. In der CSU habe er sich manches Mal den Mund verbrannt, weil er nicht linietreu gewesen sei, sondern z.B. als Freund des Bundes Naturschutz aufgetreten sei.

Er ist gegen eine Große Koalition im Stadtrat; denn „die verkleistert so vieles“. Seine stadtplanerischen Ziele sind eine Gestaltungssatzung für die Altstadt, straffe Pläne für den Augustinerhof, damit er keine Brachfläche wird, mehr Projekte gegen Jugendarbeitslosigkeit, Projekte für Senioren und die Vermarktung Nürnbergs als Hochschulstadt.

Als Kandidat der Freien Wähler wurde Beck vom dritten Listenplatz wieder in den Stadtrat gewählt. Es bildete sich eine Ausschußgemeinschaft „Die Bunten“ als loser Zusammenschluß: Beck, Freie Wähler, Utz Ulrich und Dr. Christiane Alberternst, FDP, und Thomas Schrollinger, ÖDP. Beck wird sich vorrangig mit den Gebieten Bau und Stadtplanung befassen.

Landtagskandidat 2008

Hartmut Beck belegte bei der Landtagswahl am 28. September 2008 als Kandidat der Freien Wähler Nürnberg im Stimmkreis 502 Nürnberg-Ost den Listenplatz 15. (1) Seine wichtigsten Konkurrenten, die bei der Landtagswahl im Stimmkreis Nürnberg-Ost ebenfalls das Direktmandat erobern wollten, waren Hermann Imhof (CSU), Angelika Weikert (SPD) und Christine Stahl (Grüne). Die Freien Wähler rechneten sich Chancen aus, weil in Bayern 14 der 71 Landräte und 600 Bürgermeister Freie Wähler sind.

Falls Hartmut Beck in den Landtag gekommen wäre, hätte er sich vor allem um die Außenwirkung Nürnbergs gekümmert: «Bisher ist das Profil der Stadt doch Wischi-Waschi.» Dabei könne Nürnberg sich dank Hochschule und Universität als Wissenschaftszentrum etablieren und damit genauso ein Markenzeichen haben wie Frankfurt, das als Stadt der Banken gilt.[2]

Hartmut Beck erreichte am 28. Deptember 2008 mit 5,4 % Stimmenanteil nach Hermann Imhof (CSU), Angelika Weikert (SPD), Frank Knapp (FDP) und Harald Weinberg (Linke) den fünften Platz. Unter den vier Nürnberger Direktkandidaten der Freien Wähler belegte er damit nach Gabriele Pauli (7,3 % in Nürnberg-Nord) den zweiten Platz und überflügelte Dieter Wolz (5,0 % in Nürnberg-Süd) und Jürgen Horst Dörfler (4,9 % in Nürnberg-West). [3] Auf der Liste der FW Mittelfranken wurde Hartmut Beck unter 24 Kandidaten von Platz 15 auf Platz 10 nach vorne gewählt. [4]

Herkunft, Familie und Freunde

Becks Elternhaus in Neustadt an der Aisch war unpolitisch. So hatte auch bei ihm die Familie und der Beruf Vorrang vor der politischen Tätigkeit. Mit seiner Frau Gertraud hat er drei Kinder, mit denen sie fast täglich in Verbindung stehen. Der Freundeskreis reiche heute hinein in Geschichtsvereine, Hochschulzirkel und die evangelische Kirche. [5]

Engagement in Vereinen

Hartmut Beck engagierte sich u.a. bei den Altstadtfreunden Nürnberg und ist Mitglied des erweiterten Vorstands des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Neue Siedlungsstrukturen im Großstadt-Umland, aufgezeigt am Beispiel von Nürnberg-Fürth. Zugleich: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- u. Sozialwiss. Fak., Dissertation 1971. Nürnberg: Wirtschafts- u. Sozialgeograph. Institut der Friedrich-Alexander-Universität, 1972, XXXIX, 214 S. (Nürnberger wirtschafts- und sozialgeographische Arbeiten; Bd. 15)
  • Ernst Weigt. Eine Würdigung anläßlich seines 65. Geburtstages. Schriftleitung: Hartmut Beck. Hrsg.: Wirtschafts- u. Sozialgeograph. Inst. d. Friedrich-Alexander-Univ. Nürnberg. Nürnberg: Wirtschafts- u. Sozialgeograph. Inst. d. Friedrich-Alexander-Univ. 1972, 54 S. (Nürnberger wirtschafts- und sozialgeographische Arbeiten; Band 17)
  • (Hrsg.): Probleme der Bevölkerungs-Ballung aufgezeigt am Beispiel des Raumes Nürnberg-Fürth. Ernst Weigt zum 65. Geburtstag. Schriftleitung: Hartmut Beck. Nürnberg: Wirtschafts- u. Sozialgeograph. Inst. der Friedrich-Alexander-Univ. 1974, 282 S. (Nürnberger wirtschafts- und sozialgeographische Arbeiten; Band 18)
  • Flug über Mittelfranken. Eine Landschaftskunde. Mit 80 Luftbildern von Edwin Eberhardinger. Texte von Hartmut Beck, Ernst Eichhorn und weiteren Autoren. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1982, 263 S., ISBN 3-920701-63-1
    • Rezension von Walter Lehnert: Hartmut Beck [Texte], Edwin Eberhardinger [Fotos]: Flug über Mittelfranken. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 72, 1985, S. 366 f. - MVGN
  • (Hrsg.): Nürnberg im Luftbild. Eine Topographie in 90 Bildern. Luftbilder von Eugen Christmeier und Manfred Gillert. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, c 1987, 219 S. [enthält Texte von Rainer Abendt, Fritz Aschka, Birgit Beck, Gerhard Bott, Wolfgang Buhl, Ernst Eichhorn, Theo Friedrich, Helmut Häußler, Hartmut Heller, Walter Hirsch, Gerhard Hirschmann, Henning Kößler, Kurt Kühhorn, Helmut Melzer, Erich Mulzer, Roland Oeser, Friedrich Pöhlmann, Wigand Ritter, Gerd Schmelzer, Franz Sonnenberger, Werner Sprung, Helmut Stahl, Friedrich Strauch, Peter Titze, Kurt Töpner, Ansgar Wittek u.a.]
    • Rezension von Kuno Ulshöfer: Nürnberg im Luftbild. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 74, 1987, S. 267 - MVGN
  • Herbert Bäuerlein; Hartmut Beck; Manfred Gillert: Nürnberger Überblicke. Luftbilder von 1920 bis 1990. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, Druckhaus Nürnberg GmbH & Co KG, 1991, 159 S., ISBN 3-920701-83-6
    • Rezension von Helmut Beer: Nürnberger Überblicke. Luftbilder von 1920 bis 1990. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 79, 1992, S. 232 f. - MVGN

Literatur

  • Erziehungswissenschaftliche Fakultät: Prof. Dr. Hartmut Beck zum 65. Geburtstag. In: Mediendienst FAU-Aktuell Nr.4027 vom 16.02.2005 - im Netz
  • Prof. Dr. Hartmut Beck, Mitglied des erweiterten Vorstands des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg – Vorstand - im Netz
  • Isabel Lauer: Hartmut Beck kandidiert für die Freien Wähler. «Fürs Austragsstüberl fühle ich mich zu jung». In: Nürnberger Zeitung Nr. 34 vom 9. Februar 2008, S. 13 - NZ
  • Marco Puschner: Direktkandidaten der «Kleinen» in Nürnberg-Ost. Rückkehr der Kommunalwahlkämpfer. In: Nürnberger Zeitung Nr. 226 vom 26. September 2008, S. 12 - NZ
  • Klaus Schrage: Ein Rundgang auf den Internetseiten der Parteien. Immer mehr Kandidaten werden als Videostars präsentiert. In: Nürnberger Nachrichten vom 26. September 2008 - NN

Querverweise

Netzverweise

  • Prof. Dr. Hartmut Beck, Nürnberger Bürgerliste – Freie Wähler e.V. - im Netz
  • Nürnberger Bürgerliste – Freie Wähler e.V. - im Netz Die Nürnberger Bürgerliste der FW wurde gelöscht und durch einen Glückwunsch für Gabriele Pauli ersetzt.
  • Landtagskandidaten der Freien Wähler aus Mittelfranken - FW
  • Kandidierende aus dem Stimmkreis Nürnberg-Ost - kandidatenwatch.de
  • Prof. Dr. Hartmut Beck (FREIE WÄHLER) - kandidatenwatch.de
  • Liste der Freien Wähler im Wahlkreis Mittelfranken, Ergebnisse für die einzelnen Bewerber nach Stimmkreisen, Stimmkreise 501-507 - Bayerisches Landesamt für Statistik

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Aufstellung der Kandidaten der Freien Wähler Nürnberg für den Land- und Bezirkstag - im Netz
    * Landtagskandidaten der Freien Wähler Nürnberg mit Fotos - im Netz
  2. Marco Puschner: Direktkandidaten der «Kleinen» in Nürnberg-Ost. Rückkehr der Kommunalwahlkämpfer. In: Nürnberger Zeitung Nr. 226 vom 26. September 2008, S. 12 - NZ
  3. * Alexander Brock und Wolfgang Heilig-Achneck: Kleinere Parteien glücklich über Zugewinn. Freie, Liberale und Grüne feiern Abschied von der CSU-Herrschaft«. In: Nürnberger Nachrichten Nr. 228 vom 29. September 2008 - NN
    • NZ: Wahlergebnisse der Direktkandidaten in den vier Nürnberger Stimmbezirken. In: Nürnberger Zeitung Nr. 228 vom 29. September 2008, S. 9
    • Anmerkungen: Es zeigte sich, daß die Kandidaten der Freien Wähler in der Stadt Nürnberg mit 5,3 % bis 5,7 % Stimmenanteil im Vergleich zum Gesamtergebnis der FW von 10,2 % in Bayern gegen die andereren Parteien keine Chancen hatten, auch Gabriele Pauli im Wahlkreis Nürnberg-Nord nicht. Der geringe Bekanntheitsgrad Hartmut Becks zeigt sich daran, daß die Zahl der Zweitstimmen abnahm, je größer die Entfernung von Nürnberg war. Vergleichsweise hatte Hermann Imhof im Wahlkreis Nürnberg-Ost als CSU-Landtagsabgeordneter, der offen in der Presse für ein Ende der Stoiber-Ära und für die Nachfolge Becksteins votiert hatte, einen höheren Bekanntheitsgrad als Hartmut Beck. Hinzu kommt, daß Imhof als Landtagsabgeordneter - auch mit mehreren Internetseiten - medienwirksamer vertreten war.
  4. Marco Puschner: Bürger entscheiden über neuen Landtag. Am Sonntag fallen die Würfel. In: Nürnberger Zeitung Nr. 227 vom 27. September 2008, S. 11 - NZ
  5. Isabel Lauer: Hartmut Beck kandidiert für die Freien Wähler. «Fürs Austragsstüberl fühle ich mich zu jung». In: Nürnberger Zeitung Nr. 34 vom 9. Februar 2008, S. 13

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