Johannes-Scharrer-Gymnasium

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Das Johannes-Scharrer-Gymnasium ist ein Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium und Sprachliches Gymnasium der Stadt Nürnberg.

Johannes-Scharrer-Gymnasium
Schulform Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium und Sprachliches Gymnasium
Gründung 1834
Ort Nürnberg
Bundesland Freistaat Bayern
Land Deutschland
Träger Stadt Nürnberg
Schüler etwa 850
Lehrer 70
Anschrift Tetzelgasse 20
90403 Nürnberg
Telefon 0911/231 39 31
Telefax 0911/231 90 73
E-Mail info@jsg-nuernberg.de
Webseite http://www.jsg-nuernberg.de/
Schulleiter OStD Dr. Michael Schminke

Lage

Das Scharrer-Gymnasium liegt östlich der Kaiserburg.

Namensgeber

Die Schule wurde nach dem Unternehmer Johannes Scharrer benannt.

Zur Geschichte

Noch 1957 unter dem Direktor Wilhelm Späth hieß die Schule „Wirtschaftsoberrealschule mit Höherer Handelsschule für Jungen der Stadt Nürnberg“. Nachdem die „Städtische Handelsschule für Knaben“ 1910 aufgelöst wurde, führte man 1913 eine neue „Städtische Handelsschule für Knaben“ im Schulhaus in der Findelgasse 7 als dreiklassige Anstalt ohne Vorbereitungsschule erneut ein, der 1921 noch eine sog. Übergangsklasse für übergetretene Volksschüler angefügt wurde. Der Zweck der Schule war, eine höhere, bürgerliche Bildung auf sprachlichen, historischen und volkswirtschaftlichen Grundlagen und einer besonderen Vorbildung für den kaufmännischen Beruf zu erzielen. Der seit 1918 „Städtische Höhere Handelsschule für Knaben“ genannten Anstalt wurde 1930 mit der Wirtschafts- und Verwaltungsschule eine Handelsschul-Oberstufe angegliedert, die erste Oberstufe dieser Schulgattung in Bayern. 1934/35 erfolgte der Ausbau zur Wirtschaftsoberschule; seit 1939 berechtigte die Reifeprüfung zum Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo). Ab 1965 wurde die Schule in „Johannes-Scharrer-Gymnasium“ umbenannt.

Das Schulgeld betrug 30 Mark im Jahr, es gab jedoch auch die Möglichkeit für ärmere Schüler, zur Hälfte oder auch ganz vom Schulgeld befreit zu werden. Neben den allgemeinbildenden Fächern, wie zum Beispiel Deutsch, Englisch oder Mathematik, wurden spezifische Fächer, wie zum Beispiel Buchführung, Volkswirtschaftslehre oder Kaufmännisches Rechnen unterrichtet. 1925 bezog die Schule ein eigenes Gebäude in der Goethestraße 42. Dieses Schulhaus wurde am 29. August 1942, das Ersatzschulhaus am Webersplatz 17/19 am 2. Januar 1945 durch Luftangriffe zerstört. Am 25. Februar 1946 wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Der Wiederaufbau des Schulgebäudes am Webersplatz wurde 1954 abgeschlossen. Mit Beginn des Schuljahres 1946/47 wurde die Schule durch Anfügen eines sechsklassigen Unterbaus zur „Wirtschaftsoberrealschule“.

Ein Jahr später wurden die ersten Mädchen aufgenommen. Anfangs gab es noch reine Mädchenklassen. Nur allmählich setzte sich die Kooedukation durch.

Der Archivbestand enthält Zensurlisten bzw. Schülerbögen ab Gründung der Schule. Anfangs sind die Schüler in Heften nach Klassen sortiert, worin sich sogenannte Zensurlisten befinden. In diesen Zensurlisten wurden die Noten der Schüler vermerkt, und es liegen häufig weitere Unterlagen, Gesundheitsscheine, Bestätigungen der Eltern oder Briefe, bei. Während des Dritten Reiches finden sich unter anderem Erklärungen über „nichtjüdische“ Abstammung und Einberufungen zum Reichsarbeitsdienst oder zur Wehrmacht. Ab den Jahrgängen 1941/ 42 (Bestellnr. 300 - 682) wurden durchgängig Schülerbögen zu einzelnen Schülern geführt. Sie wurden nicht mehr nach Klassen geordnet, sondern nach dem Abgangsjahr von der Schule.

Die Schulakten wurden im Jahr 2012 vom Scharrer-Gymnasium an das Stadtarchiv Nürnberg abgegeben und im selben Jahr von September bis November von den Auszubildenden Loreena Götz und Adrian Imberi verzeichnet. Einige Archivalien unterliegen noch Schutzfristen für personenbezogene Daten gemäß BayArchivG.[1]

Ehemalige Schulleiter

  • Dr. Wilhelm Mönnich, 1834 - 1847, Mathematiker, Leiter der Kreisgewerbeschule, Leiter der Handelsschule, Wissenschaftlicher Lehrauftrag in der Schweiz, Ehrenbürger der Stadt Nürnberg
  • Dr. Georg Hopf, 1847 - 1883, Studienlehrer am Nürnberger Gymnasium, Reorganisator der Handelsschule, Verleihung des Königlichen Verdienstordens durch Ludwig II.
  • Dr. Rudolf Hagen, 1883 - 1891, Evangelischer Theologe, Religionslehrer, Geistlicher
  • Adolf Volck, 1891 - 1910, Evangelischer Theologe, Religionslehrer
  • Prof. Dr. Hanns Dorn, 1913 - 1914, Nationalökonom Technische Hochschule München, Leiter der Handelshochschulkurse, Referent der deutschen Zivilverwaltung in Brüssel
  • Hans Müller, 1914 - 1944, Reallehrer und Stellvertreter von Prof. Dr. Hanns Dorn
  • Dr. Heinrich Stoll, 1945 - 1956, Germanist, Anglist und Historiker
  • Wilhelm Späth, 1956 - 1964, Wirtschaftswissenschaftler und Geograph
  • Dr. Fritz Pöhlau, 1964 - 1974, Germanist, Historiker und Geograph
  • Hans Georg Müller, 1974 - 1988, Germanist und Anglist
  • Herbert Götz, 1989 - 2002, Mathematiker und Physiker, Mitautor mehrerer Schulbücher
  • Heinz Hock, 2002 - 2012, Physiker und Mathematiker, ehemaliger Leiter des Planetariums und der Sternwarte Nürnberg
  • Inge Spies, 2012 - 2018, Mathematikerin und Physikerin, erste Schulleiterin
  • Dr. Michael Schminke, 2018 - Biologe und Chemiker

Bekannte Lehrer

  • Hermann Rusam (* 1941 in Nürnberg), Studiendirektor, Geograph, Heimatforscher und Honorarprofessor für Didaktik der Geographie an der Universität Erlangen-Nürnberg

Bekannte Schüler

  • Gesucht: ehemaliger Abiturient, Vorname "Tim" XY-Unbekannt, etwa 28 Jahre alt, Abitur etwa 1990, Körpergröße etwa 2 Meter, hochbegabt, sympathisch, Raucher, zwei abgebrochene Technik-Studiengänge. Er hatte das Scharrer-Gymnasium gewählt, weil es ein Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium war. Nach den technischen Studienumwegen nun auf der Suche nach dem passenden kaufmännischen Studiengang. Als Industriekaufmann, Diplom-Kaufmann und Berufsschullehrer, OStR i.R., Betreiber des NürnbergWiki, bot ich ihm bei einer zufälligen Begegnung bei einer Versteigerung eines gesamten Hausinventars in Schwaig bei Nürnberg meine Erfahrung an, damit er nicht noch mehr Zeit vergeude; denn ich bin lehrerfahren und habe viele Kontakte in den Universitätsbereich hinein. Hinzu kommen meine IT-Söhne Uli (M.A. der Philosophie mit den Fächern Kunst- und Medienwissenschaft und Informatik) und Michael (Diplom-Informatiker) als meine Administratoren.
Zwecks Prüfung des Arbeitsbereichs des NürnbergWiki, besonders der Kategorie Journalisten ist die Zuteilung einer Benutzerseite notwendig.
Mein freibleibendes Angebot: ehrenamtlicher Auszubildender mit IT-Wunschlehrplan im Bereich des IT-Journalismus in Absprache mit dem ehemaligen IT-Lehrer des Scharrer-Gymnasiums. Zum Abschluß ist eine IT-Facharbeit zu erstellen. Nach Bestehen der Prüfung erfolgt die Ausstellung eines Abschlußzeugnisses. Freundliche Grüße, Manfred Riebe, 31.08.2018
  • Helmut Beer (* 1946), Stadthistoriker
  • Dominik Bohne, Pfarrer
  • Egon Helmhagen (* 1937), Humorist, Sänger und fränkischer Mundartdichter
  • Ulrich Maly (* 1960), Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
  • Alfred Raab (* 1925), Lehrer, Film- und Fernsehkritiker der „Nürnberger Nachrichten“ und Mundartautor
  • Prof. Dr. Klaus Raschzok (* 1954), Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau [1]
  • Prof. Dr. Astrid Schütz (* 1960), Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Psychologie der TU Chemnitz [2]

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Heinrich Stoll: Geschichte der Wirtschaftsoberrealschule mit höherer Handelsschule für Jungen der Stadt Nürnberg 1834 - 1955. Nürnberg: Wirtschaftsoberrealschule, 1955, 183 S.
  • 150 Jahre Johannes-Scharrer-Gymnasium Nürnberg. Hrsg.: Johannes-Scharrer-Gymnasium. Nürnberg: Johannes-Scharrer-Gymnasium, 1984, 168 S.
  • Oswald Hahn: Der wirtschaftliche Aspekt als Bildungselement. Festrede zum 150jährigen Schuljubiläum des Johannes-Scharrer-Gymnasiums Nürnberg, gehalten am 19. Juli 1984. Nürnberg: [Johannes-Scharrer-Gymnasium], 1984, [8] S.
  • Elke Mahler, Thomas Ott (Redaktion): 175 Jahre Johannes-Scharrer-Gymnasium. Festschrift. Nürnberg: Johannes-Scharrer-Gymnasium, 2009, 123 S.

Presse

  • Stephanie Siebert: 175 Jahre Scharrer-Gymnasium. In: Nürnberger Zeitung Nr. 167 vom 23. Juli 2009, S. 13 - NZ

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Johannes-Scharrer-Gymnasium Nürnberg - Wikipedia
  • Ein Video über das Johannes-Scharrer-Gymnasium - im Netz
  • Schwarzer Block/Autonome Antifa - Facebook

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Charlotte Bühl: Johannes-Scharrer-Gymnasium. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz

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