Norisring

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Der Norisring in Nürnberg ist die nach Monte Carlo traditionsreichste Stadtrennstrecke in Europa.

Norisring-Rennstrecke in Nürnberg im Jahr 2008, vorne im Bild die Grundig-Kehre, vorne rechts Grundig-Tribüne, vorne mitte Schöller-Tribüne, rechts hinten Steintribüne, hinten links Fahrerlager, Boxengasse, Aussteller, Hubschrauber-Landeplatz
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Geschichte

Am 18. Mai 1947 fand auf dem Kurs rund um die Zeppelintribüne das erste ADAC-Rundstreckenrennen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Dies war nur dank der Mithilfe der amerikanischen Streitkräfte möglich, die Benzin und Verpflegung zur Verfügung stellten. Zunächst waren es nur Motorräder, die Rennen austrugen, ab 1948 waren im Rahmenprogramm auch Sportwagen am Start.

Den Namen „Norisring“ gibt es erst seit 1951. Im Rahmen der Rennveranstaltung von 1950 wurde vom Veranstalter ein Preisausschreiben durchgeführt, das dazu diente, eine Bezeichnung für die Rennstrecke zu finden. Heraus kam als Sieger der „Norisring“.

In den Jahren 1958 und 1959 gab es keine Rennen in Nürnberg als Folge des Niedergangs der Motorradindustrie in der Frankenmetropole.

1960 fand dann ein Neuanfang statt - dann aber mit Rennwagen im Hauptprogramm. Bis einschließlich 1976 drehten zwar auch noch die Zweiräder ihre Runden um die Steintribüne, die Rennautos hatten aber mittlerweile das Sagen.

Im Laufe von mittlerweile sechs Jahrzehnten hat sich das Streckenprofil mehrfach geändert. Heute ist die Strecke 2,3 Kilomter lang, Start und Ziel befinden sich genau vor der Steintribüne.

Beim Rennen im Jahr 1967 wurde erstmals der Name „200 Meilen von Nürnberg“ benutzt. Dieser Begriff wurde zum Synonym für hochkarätigen Rennsport, der am Norisring außer den Formel-1-Boliden fast alle Rennsporttypen präsentierte. Besonders populär waren die Gruppe-C-Rennwagen, die 1986 und 1987 sogar zwei Weltmeisterschaftsläufe in Nürnberg austrugen.

Heute wird am Norisring in jedem Jahr der Saisonhöhepunkt im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) ausgetragen. Meistens findet das Rennen, das mittlerweile die Bezeichnung „Nürnberger Speeweekend“ trägt, am letzten Juni-Wochenende statt. Veranstalter ist der MotorSportClub Nürnberg (MCN), dem es im Lauf der Jahre stets gelang, die Creme des internationalen Rennsports an den Norisring zu holen. Als Partnerserien der DTM starten in Nürnberg die Formel 3 Euroserie, die ADAC Formel BMW, der Porsche Carrera Cup, der ADAC VW Lupo Cup und seit 2005 der Seat Leon Supercopa. Die Zuschauerzahlen am Norisring steigen seit Beginn der Veranstaltungen kontinuierlich an. Einen Rekordbesuch gab es im Jahr 2005 mit 147.000 Fans am Wochenende.

Eine weitere Automobilveranstaltungen am Norisring ist der Renn-Slalom um den Preis der Stadt Nürnberg. Diese wird Ende März, Anfang April auf der Geraden vor der Steintribüne vom 1. Nürnberger Automobilclub veranstaltet. Des weiteren findet alljährlich im Juli das Treffen vom Käferteam Nürnberg für luftgekühlte Volkswagen und klassische Porsche statt.

Zwischen 2001 und 2007 wurde der Norisring für Rennen klassischer Motorräder wiederbelebt. Ab 2008 erfolgte aus Lärmschutzgründen keine Genehmigung dieser Veranstaltung mehr.

Literatur

  • Thomas Reinwald: Als auf dem Norisring noch Motorräder fuhren. Motorrad-Straßenrennen von 1938 bis 1976. Erlangen: Zweirad-Verlag, 1992, 107 S.; 2. Auflage, 1995, ISBN 3-929136-02-3
  • 50 Jahre Norisring 1947-1997, Festschrift. Nürnberg, 1997

Querverweise

Netzverweise