Oskar Henkel

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Oskar Henkel (* 20. Februar 1942 in Mellrichstadt) ist Sportjournalist und Verleger (Sportverlag). Er lebte in Rodgau (Nieder-Roden).

Oskar Henkel
Foto: privat
Oskar Henkel
Foto: privat

Zum Leben und Wirken

Ein Unfall in der Kindheit mit schweren Folgen

Im September 1950 im Alter von acht Jahren erlitt Oskar Henkel einen schweren Unfall: Als er in einem Sägewerk in Mellrichstadt spielte, stürzte ein Bretterstapel ein und begrub ihn. Arbeiter retteten ihn und brachten ihn ins Krankenhaus. Der linke Oberschenkel war gebrochen. Als nach einigen Monaten der Knochen nicht richtig zusammengewachsen war, versuchte ein Arzt im Krankenhaus in Mellrichstadt, den Knochen mit beiden Händen ohne Narkose wieder zu brechen. In einer Würzburger Klinik wurde Oskar Henkel operiert, aber wieder ohne Erfolg.

Gehbehinderung, Jugend und Schule

Oskar Henkel besuchte von 1948 bis 1956 die Volksschule und von 1956 bis 1959 die Mittelschule bzw. die Staatliche Realschule in Mellrichstadt (Abschlußjahrgang 1959).

Aber da er viele Monate im Krankenhaus und zu Hause liegen mußte, konnte er die Schule nur zeitweise besuchen. Doch mit Fleiß gelang es ihm, immer eine halbe Klasse zu überspringen. Vom 11. bis zum 24. Lebensjahr mußte er mit einem Stützapparat (wie bei Kinderlähmung üblich) um das ganze linke Bein und den Bauch geschnürt gehen. Gute Freunde nahmen den Gehbehinderten überallhin mit. 1966 bot ihm ein Arzt seine Hilfe an. 1967 wurde ihm in einer Klinik in Duisburg ein dicker Nagel von der Hüfte bis zum Knie in den Knochen eingesetzt, so daß er den Stützapparat nicht mehr benötigte. Aber das linke Bein war um ca. 10 cm verkürzt, so daß dies durch einen orthopädischen Innenfuß ausgeglichen werden mußte.

Da Oskar Henkel in seiner Freizeit auf Grund seiner Gehbehinderung nicht Fußball spielen oder tanzen konnte, organisierte er Tanzveranstaltungen mit den besten Bands der Rhön, wurde Pressewart des Fußballvereins in Mellrichstadt und sammelte Sportstatistiken aus aller Herren Länder.

Oskar Henkel ist ein „Club-Fan“. In seiner Jugendzeit - und so lange er in Mellrichstadt lebte - fuhr er mit Freunden zu allen Spielen des 1. FC Schweinfurt 05 gegen den 1. FC Nürnberg. Dabei unterhielt Henkel sich gern mit Stars wie Heinz Strehl. Oskar Henkel: „Die Spieler damals waren noch nicht abgehoben und tolle Burschen!“

Beruflicher Werdegang

Überlandwerk/Rhön

Oskar Henkel erlernte im Überlandwerk Rhön in Mellrichstadt (Unterfranken) von 1959 bis 1962 den Beruf eines Industriekaufmannes. Nach seiner Lehrzeit war Oskar Henkel bis Ende 1970 als Industriekaufmann in der Abteilung Stromabrechnung tätig.

Kraftwerk-Union AG

Von 1971 bis 1995 arbeitete Oskar Henkel als Industriekaufmann bei der Siemens Kraftwerk-Union AG in Frankfurt/Main und ab 1974 in Offenbach/Main.

Währenddessen führten ihn seine Sportreisen u.a. zu den Leichtathletik-Europameisterschaften in Budapest (1966), Athen (1969), Helsinki (1971) und Rom (1974). Auf Grund seines Interesses an der Leichtathletik entstanden auch seine ersten beiden Bücher über „Leichtathletik 1965, 1966, 1967“ und „Leichtathleten im Olympiajahr 1968“.

Jahrbuch für Sportstatistik

Neben seinem Beruf als Industriekaufmann (seit 1971 in Frankfurt und Offenbach) baute Oskar Henkel sich einen Ein-Mann-Sportverlag auf. Von 1986 bis 2001 war Oskar Henkel Autor und Verleger einer auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten und erfolgreichen Sportjahrbuchreihe. Für diese Jahrbücher war er Redakteur, Autor und Werbe- und Versandexperte in einer Person. Aus dieser Zeit rühren seine Kontakte zu vielen Sportlern, Journalisten und Verlagen.

Seine Sportjahrbücher geben einen Überblick über die Welt des Sports in Ergebnissen, Daten, Zahlen, Fakten und Adressen. Auf je etwa 480 Seiten findet man von ca. 120 Sportarten jeweils Platz 1-3 der Deutschen Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften, von den World Games sowie von den Olympischen Spielen. Aktuelle Rekorde, viele Informationen und Top-Adressen machen das Buch für alle Sportfans und Sportstatistiker ebenso zu einem wichtigen und hilfreichen Nachschlagewerk wie für alle, die beruflich mit dem Sport zu tun haben. [1] Der Verkauf der Sportjahrbücher erfolgte in Deutschland (so z.B. auch über den Olympia-Verlag in Nürnberg), in Europa, USA und Australien.

Nachdem Oskar Henkel überwiegend aus gesundheitlichen Gründen im Jahre 2001 sein „Lebenswerk“ einstellen mußte, fand sich zunächst kein Fachmann, der diese Arbeit fortsetzen wollte. Erst im September 2003 entschloß sich Karlheinz Heckert, Odenheim, diese Jahrbuchreihe ab dem Sportjahr 2004, in ähnlicher Form und Aufmachung eine Sportstatistik-CD herauszugeben. Die Dateien auf den CDs sind ähnlich aufbereitet wie die statistischen Zusammenstellungen der einzelnen Sportarten in dem „Sportstatistik-Jahrbuch“ von Oskar Henkel.

Wenige Tage nachdem Karlheinz Heckert in Sport-komplett einen Hinweis gesetzt hatte, riet Oskar Henkel, den Anschluß an seine Bücherreihe herzustellen, also auch die Sportjahre 2001, 2002 und 2003 statistisch zu erfassen. Karl-Heinz Heckert folgte diesem Rat, so daß es keine Lücke in der Veröffentlichung der Sportergebnisse gibt.

Die Jahrgänge 1986, 1987, 1988 und 1990 waren relativ schnell vergriffen und sind bei vielen Sportstatistikfreunden gesucht. Oskar Henkel gab daher die Erlaubnis, seine Bücher in CD-Form wiederaufleben zu lassen. Es gibt nun auch die Jahrgänge 1986, 1987, 1988 und 1990 als CD.

Karl-Heinz Heckert beendete mit der „Sportstatistik-CD 2009“ aus zeitlichen Gründen seine Arbeit. Deshalb ist seit dieser Zeit wieder eine große Lücke in den Archiven der Sportstatistiken entstanden.

Sportjahrbuch des Falken-Verlages

In den 90er Jahren arbeitete Oskar Henkel auch redaktionell mit an der Sportjahrbuchreihe des Falken-Verlages und am Jahrbuch von Walter Umminger.

Ehe und Familie

Oskar Henkel lebte bis 1970 in Mellrichstadt. Seit 1971 lebt und wohnt er in Hessen (u.a. Frankfurt am Main, Offenbach) und seit 1984 in Rodgau Nieder-Roden. Nachdem Oskar Henkel von 1995 bis 2002 im Vorruhestand war, genießt er seit 2002 das „Rentnerleben“.

Oskar Henkel war zweimal verheiratet. Seine Tochter (Jahrgang 1972) aus erster Ehe schenkte ihm am 16. Oktober 2008 die Enkelin Xenia und am 19. Juni 2010 die Enkelin Melina.

Seit 8. April 2010 ist Oskar Henkel zum dritten Mal verheiratet und wurde am 27. April 2010 mit 68 Jahren zum zweiten Mal Vater. Er lebt mit seiner kleinen Familie seit 1. September 2011 in Solingen-Ohligs.

Freizeitbeschäftigungen

Oskar Henkel ist ein Fan seines Handballvereins HSG Nieder-Roden und versucht, keine Heimspiele zu verpassen. Er ist trotz des Umzugs nach Solingen auch weiterhin Fan der HSG Rodgau Nieder-Roden.

Als Musikfreund war Oskar Henkel Anfang der 60er Jahre beim legendären Beatles-Konzert im Circus-Krone-Bau in München dabei. Er besuchte außerdem Konzerte von Udo Jürgens, Harry Belafonte, Neil Diamond, Peter Maffay, Stefan Waggershausen, Reinhard Mey, Milva, Mary & Gordy und Yothu Yindi.

Neben den Sportreisen (siehe oben) unternahm Oskar Henkel auch Reisen nach Australien, Bali, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Hongkong, Italien, Kuba, Liechtenstein, Luxemburg, Malaysia, Mallorca, Monaco, Österreich, Singapur, Slowakei, Türkei, Ungarn und in die USA.

Ehrenamtliches Engagement

In den 60er Jahren war Oskar Henkel in seinem Heimatverein TSV Mellrichstadt als Pressewart für die Fußballabteilung tätig.

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Veröffentlichungen

Monographien

  • Oskar Henkel: Leichtathletik 1965, 1966, 1967. Mellrichstadt, Bauerngasse 60: Selbstverlag, 1967, 77 S.
  • Oskar Henkel: Leichtathleten im Olympiajahr 1968. Mellrichstadt, Bauerngasse 60: Selbstverlag, 1968, 100 S.

Sportjahrbücher des Sportverlags Oskar Henkel

  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1986 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1987, 296 S., ISBN 3-926-343-00-1, ISSN 0931-8267, erscheint jährlich. Aufnahme nach 1986. Später unter dem Titel: Sportjahrbuch ...
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1987 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1988, 392 S., ISBN 3-926-343-01-X
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1988 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1989, 456 S., ISBN 3-926-343-02-8
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1989 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1990, 436 S., ISBN 3-926-343-03-6
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1990 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1991, 429 S., ISBN 3-926-343-04-4
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1991 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1992, 462 S., ISBN 3-926-343-05-2
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1992 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1993, 443 S., ISBN 3-926-343-06-0
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1993 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1994, 469 S., ISBN 3-926-343-08-7
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch. Das Sportjahr 1994 von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1995, 478 S., ISBN 3-926-343-09-5
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch 1995/96. Das Sportjahr von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1996, 469 S., ISBN 3-926-343-10-9
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch 1996/97. Das Sportjahr von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1997, 468 S., ISBN 3-926-343-11-7
  • Oskar Henkel: Sportstatistik-Jahrbuch 1997/98. Das Sportjahr von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1998, 478 S., ISBN 3-926-343-12-5
  • Oskar Henkel: Sportjahrbuch 1998/99. Das Sportjahr von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 1999, 478 S., ISBN 3-926-343-13-3
  • Oskar Henkel: Sportjahrbuch 1999/2000. Das Sportjahr von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 2000, 475 S., ISBN 3-926-343-14-1
  • Oskar Henkel: Sportjahrbuch 2000-2001. Das Sportjahr von A bis Z. Rodgau: Sportverlag Oskar Henkel, 2001, 471 S., ISBN 3-926-343-15-X

Sportjahrbücher des Falken-Verlages

  • Iris Scherer, Markus Hederer und Oskar Henkel: Sportjahr 93. Niedernhausen: Falken Verlag, 1993, 176 S.
  • Iris Scherer, Markus Hederer und Oskar Henkel: Sportjahr 94. Niedernhausen: Falken Verlag, 1994, 191 S.
  • Axel Höpner, Ralf Itzel und Oskar Henkel: Sportjahr 95. Niedernhausen: Falken Verlag, 1995, 175 S.
  • Sportjahr. Rekorde, Siege, Schicksale, Ergebnisse 1996; Niedernhausen, Taunus: Falken-Verlag, 1996 (damit Erscheinen eingestellt)

Literatur

  • Oskar Henkel: Meine Lebensgeschichte: Habe trotz Behinderung nie den Lebensmut verloren!, 17. Dezember 2008 - Yasni

Querverweise

Netzverweise

  • Ignaz-Reder-Realschule Mellrichstadt - im Netz
  • Sportstatistik-Jahrbücher - Amazon

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Für Englischsprachige: The yearbook contains statistics and information on 110 different types of sports, as well as important and up-to-date details on sports clubs and organizations, and media and marketing professionals and agencies, retail and wholesale traders, equipment manufacturers and suppliers, committees and institutes involved in the sport sector in Germany.

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