Rechtschreibreform

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Kause Rechtschreibreform.jpg
Der Spiegel 14. Oktober 1996

Uwe Grund: Schulische Rechtschreibleistungen vor und nach der Rechtschreibreform, Berlin: Frank & Timme, 2016

Uwe Grund
Foto: Annette Grund

Die von den Kultusministerien für die Schulen angeordneten Änderungen einiger willkürlich ausgewählter Schreibweisen werden irreführend als Rechtschreibreform bezeichnet, obwohl es sich um eine deformierende, willkürlich zusammengeschusterte Schulschreibreform von 1996 ff. handelt.

Einführung

Ich, Manfred Riebe, war im Kirchenvorstand und im Kirchbauverein der Thomaskirche Schwaig als einer der Lehrer bekannt, die gegen die Rechtschreibreform des Kultusministers Hans Zehetmair revoltierten. Zehetmair reiste im Land umher und verkündete das Märchen, daß die Schüler nun 40 bis 50 Prozent weniger Fehler machten, obwohl nachgewiesen das Gegenteil der Fall war. Mein Haus Max-Reger-Straße 99 in 90571 Schwaig bei Nürnberg wurde zur Widerstandszentrale; denn ich besaß als einer der wenigen Lehrer im nordbayerischen Raum ein Faxgerät und seit 1994 auch einen Computer. Deshalb erklärte mich der „Rechtschreibrebell“ StD Friedrich Denk aus Weilheim zum nordbayerischen Vorposten seiner bayerischen Volksinitiative gegen die Rechtschreibreform. In meinem Reiheneckhaus waren seitdem führende Vertreter des Kampfes gegen die Rechtschreibreform zu Gast unter anderen Friedrich Denk, Matthias Dräger, Stefan Micko, Stephanus Peil, Dr. jur. Thomas Vogtherr und Wolfgang Wrase.

Im Konferenzraum des evangelischen Gemeindezentrums der Thomaskirche Schwaig, hatten wir den Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) gegründet. In diesem Konferenzraum finden die monatlichen Sitzungen des Kirchenvorstandes und die Jahresversammlungen des Kirchbauvereins statt.
Ich wurde zum Vorsitzenden des VRS gewählt. Durch Berichte der investigativen jungen Journalistin Michaela Moritz in der Pegnitz-Zeitung und in den Nürnberger Nachrichten, war dies in Nordbayern und im Kultusministerium bekannt. Es ist zu vermuten, daß diese Berichte der Mitarbeiterin der Pegnitz-Zeitung im Herrschaftsbereich des Medienzaren Bruno Schnell (Verleger) kein Lob einbrachten.

Seitdem berichten alljährlich die Medien beziehungsweise deren beauftragte Journalisten weisungsgemäß regelmäßig zum ersten August vom großen Erfolg der sogenannten Rechtschreibreform, die aber tatsächlich ein Flop ist. Die jüngste wissenschaftliche Untersuchung durch den Germanisten Uwe Grund ergab nämlich erneut, daß die Schüler nun mehr Fehler machen als vorher. Bei Gymnasiasten der Klassen 5 bis 7 ist die durchschnittliche Fehlerzahl in Vergleichsdiktaten aus den siebziger Jahren und aus den Jahren nach 2000 von vier Fehlern auf sieben Fehler gestiegen! [1] Manfred Riebe, 08.03.2019.

Rechtschreibkrimi: Widerstand gegen die Schulschreibreform

Die Schulschreibreform war für Schüler mit Lese-Rechtschreibschwäche gedacht.
Deutschlehrer und Germanistikprofessoren in ganz Deutschland und Österreich leisteten seit 1996 Widerstand gegen eine Schul- und Presseorthographie. Sie war und ist unlogisch und widerspricht allen Schreibregeln. Aber Bertelsmann wollte das Duden-Monopol brechen, und Margot Honecker hatte DDR-Professoren beauftragt, die Schulschreibreform durchzusetzen.
Der Widerstand gegen die Schulschreibreform begann mit der Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform und führte zu Volksinitiativen in mehreren Bundesländern, so auch in Bayern mit einer Volksinitiative gegen die sogenannte Rechtschreibreform sowie zu vielen Klagen von Eltern vor Verwaltungsgerichten. In Erlangen und Nürnberg hielten Professor Rolf Gröschner und Professor Theodor Ickler im Pegnesischen Blumenorden Vorträge über den Unsinn der Rechtschreibreform.
Gisa Berger, eine Gesamtschulrektorin aus Berlin, eine Germanistin, Anglistin und Romanistin weigerte sich, die neue Schlechtschreibung zu unterrichten. Dafür erhielt sie den Preis der Passauer Neuen Presse.
Kultusminister Hans Zehetmair hatte keine Ahnung von der Rechtschreibreform; denn wie alle Großkopfeten diktierte er seiner Sekretärin, und die mußte sich durchmogeln und sagte ihm wie in Hans-Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, was er hören wollte. Der ignorante Zehetmair desinformierte die anderen Kultusminister und die Ministerpräsidenten mit seinem 50-Prozent-weniger-Fehler-Märchen und wurde deshalb beim Münchener Nockherberg als Märchenerzähler derbleckt.
Trotzdem wurde die Schulschreibreform durch bloße Kultusministererlasse an den Volksvertretungen vorbei eingeführt. Damit wurden im Schulbereich alle einschlägigen Wörterbücher plötzlich außer Kraft gesetzt. Gegen diese autoritäre Vorgehensweise an den Parlamenten vorbei, das heißt ohne gesetzliche Grundlage, gab es eine Reihe von Volksinitiativen. Der Volksentscheid in Schleswig-Holstein vom 27. September 1997 war schließlich erfolgreich. Die neue Schulschreibung wurde durch Volksgesetz abgeschafft.
Deutschlehrern und Germanistikprofessoren der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform war es 2004 fast gelungen, die vielen lohnabhängigen Schreiberufler aus ihrer Schreibknechtschaft der Verlage zu befreien; denn BILD, BamS, FAZ, die Welt, Welt am Sonntag hatten bereits auf die herkömmliche Orthographie rückumgestellt. Diese Geschichte des Widerstandes gegen die Schulschreibreform begann mit einem Verrat, wie er bei SED-Funktionären üblich ist: Angela Merkel, das Mädchen der Margot Honecker, traf sich zu einer Teerunde mit Friede Springer und Liz Mohn. Und Friede Springer wies ihren Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner an, seine Rebellion einzustellen.

Duden Informationen 1994.jpg

Der Nürnberger Oberstudienrat Manfred Riebe war einer der vielen Deutschlehrer, die betroffen waren. Als Deutschlehrer sagte er, ähnlich wie Martin Luther: »Hier stehe ich, ich kann nicht anders!« Er forderte mit seiner Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform die Rückkehr zum bewährten Rechtschreib-Duden von 1996. Statt dessen wurde Konrad Duden in Nürnberg mit Füßen getreten. Die bewährten Duden wurden an den Schulen containerweise als Altpapier vernichtet, eine Art Bücherverbrennung aus ideologischen Gründen. Die Stadt Nürnberg möchte gern Kulturhauptstadt werden, um das Image als Stadt der Reichsparteitage vergessen zu machen. Mit der Kulturschande der Vernichtung der eigenen Orthographie belastet, ist die Bewerbung der Stadt Nürnberg zur Kulturhauptstadt zum Scheitern verurteilt. Die amtlich betriebene Erinnerungskultur in Nürnberg klammert dieses Verbrechen gegen die deutsche Sprache aus.

Rechtschreib-Opposition aus Erlangen und Nürnberg

In Deutschland, Österreich und der Schweiz und im übrigen deutschsprachigen Ausland entstand starker Widerstand gegen die sogenannte Schulschreibreform von 1996 ff., zuerst in Bürgerinitiativen, dann in Vereinen, mit zur Hälfte erfolgreichen Klagen von Eltern vor Verwaltungsgerichten, mit zahlreichen Volksinitiativen, Volksbegehren und einem erfolgreichen Volksentscheid in Schleswig-Holstein, am 27. September 1998, dem Tag der Bundestagswahl. Hierüber entstanden bereits 1996 bis 1998 Dokumentationen:

Dokumentationen

An der Universität Erlangen-Nürnberg entstand bereits 1996/97 ein Widerstandsnest gegen die Kultusminister, die Kultusministerkonferenz und deren führenden Kopf, den bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair. Es gab an der Erlanger Universität Podiumsdiskussionen um die Professoren Theodor Ickler und Horst Haider Munske und deren sprachwissenschaftliche Anhänger. Sie entlarvten den bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair als Märchenerzähler, der die Öffentlichkeit und die Politiker mit seinem 50-Prozent-weniger-Fehler-Märchen irregeführt hatte. Er hatte sich dabei zuerst blind auf seine Sekretärin (!) und dann auf seinen Pressesprecher Toni Schmid verlassen. Die Professoren wurden unterstützt durch die Erlanger Zeitung Deutsche Sprachwelt, die in Deutschland, Österreich, der Schweiz und im übrigen deutschsprachigen Ausland verbreitet wird.

Kritiker der Schulschreibreform

dpa-Presseorthographie

Es wurde und wird in der Presse häufig kolportiert, es gebe ein Rechtschreibgesetz. Tatsächlich jedoch lautete das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 14. Juli 1998, jedermann könne außerhalb des Schulbereichs so weiterschreiben wie bisher. [2]

Auch jene von vielen Medien verbreitete Falschinformation, es gebe ein Rechtschreibgesetz, führte dazu, daß die Deutsche Presse-Agentur unter Chefredakteur Wilm Herlyn als Vorreiter entgegen dem Volksentscheid in Schleswig-Holstein vom 27. September 1998 freiwillig zum 1. August 1999 eine eigene Hausorthographie einführte. Diese wich jedoch von der Schulschreibreform von 1996 ab, weil die dpa mit der Schulschreibreform von 1996 in etlichen Punkten nicht einverstanden war.

Auf Grund der Falschinformation, es gebe ein Rechtschreibgesetz, übernahmen die meisten Zeitungen am 1. August 1999 die Presseorthographie der Deutschen Presse-Agentur, aber entwickelten zusätzlich auch eigene Hausorthographien.

Die Zahl der Schreibfehler stieg seitdem. [3] Es entstand eine Beliebigkeitsschreibung.

Leserbriefe in herkömmlicher Rechtschreibung wurden in der Regel entgegen dem Urheberrecht in diese Presseorthographie umgewandelt. Auch das ergab eine neue Fehlerquelle. Anzeigentexte, wie z.B. Todesanzeigen, und Fortsetzungsromane mußten jedoch auf Wunsch der Autoren unter Beachtung des Urheberrechtes in der traditionellen Orthographie veröffentlicht werden.
Ich verstehe es, wenn man inzwischen unmißverständlich von „Lügenpresse“ spricht. Das Sprichwort „Er lügt wie gedruckt.“ hat einen wahren Kern; denn die meisten Journalisten schreiben nur das, was ihnen die Chefredaktion vorgibt.

Die Funke-Mediengruppe

Theodor Ickler: Auch die Funke-Mediengruppe fragt an: Ob ich erklären könne, warum die Diskussion um die Rechtschreibreform so emotional geführt wurde usw.
Ich wüßte meinerseits gern, warum die Zeitungsverlage unsere ganz unemotionalen Gegenargumente nicht beachtet haben. Warum haben sie gegen hoffentlich bessere Einsicht und gegen den Wunsch von 90 Prozent ihrer Leser umgestellt? Warum bemerken sie nicht die verminderte Qualität ihrer eigenen Texte bis zum heutigen Tage? Kommentar von Theodor Ickler in seinem Rechtschreibtagebuch, verfaßt am 27.07.2018 um 15.18 Uhr - http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=783#39194

Anmerkung: Die Redakteurin Laura Réthy aus der Zentralredaktion der Funke-Mediengruppe in Berlin hatte sich mir schriftlich vorgestellt. Die Zentralredaktion der Funke Mediengruppe ist für die überregionalen Seiten (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Vermischtes) von 12 regionalen Tageszeitungen verantwortlich: Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt, Bergedorfer Zeitung, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung, Westfälische Rundschau, Westfalenpost, Braunschweiger Zeitung, Thüringer Allgemeine, Ostthüringer Zeitung, Thüringische Landeszeitung. Manfred Riebe, 28.07.2018

Evangelischer Pressedienst (epd)

Agenturmeldungen werden von anderen Medien in der Regel als ordentlich geprüft und wahr übernommen. Tatsächlich jedoch erlebt man hier, daß die Desinformationskampagne der Kultusminister mit Hilfe dieser scheinbar christlichen Agentur fortgesetzt wird. Am Beispiel des Evangelischen Pressedienstes (epd) kann man sehen, wie journalistische Auftragsarbeiten ablaufen und welche Methoden angewandt werden, um die falsche Behauptung, die „Rechtschreibreform“ sei ein Erfolg, als wahr erscheinen zu lassen.

Manche Journalisten rufen hauptsächlich jene Zeitgenossen an, die schon damals für das unkontrollierte Durchwinken oder Durchpeitschen der Schreibänderungen verantwortlich waren. Dazu gehörte Heinz-Peter Meidinger, heutiger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Von seiner damaligen Behauptung, eine Schreibreform sei unerläßlich, ist er inzwischen abgerückt und behauptet das Gegenteil. Sein Ziel, Karriere zu machen und Oberstudiendirektor zu werden, hatte er erreicht, indem er auftragsgemäß die Rechtschreibreform ohne Abstimmung seiner Verbandsmitglieder durchgepeitscht hatte. Warum hatte die Journalistin Claudia Rometsch für den Evangelischen Pressedienst nicht OStD Josef Kraus gefragt, den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, der größten Lehrerorganisation in Deutschland außerhalb des DGB? Die beiden Kirchen hatten ja auch die sogenannte Rechtschreibreform ungeprüft durchgewinkt. Das hätte wohl nicht zur Auftragsarbeit der Journalistin Claudia Rometsch von der epd gepaßt. Also rief sie bei Sabine Krome an, der Leiterin der Geschäftsstelle des Rats für deutsche Rechtschreibung. Diese nahm sogleich die Reformer in Schutz, bei einem derartigen „Jahrhundertwerk“ könne man die Konsequenzen nicht gleich vollständig überblicken. Und dann behauptet sie falsch: Ein Verdienst der Reform sei es, daß sie die erste einheitliche Regelung der Rechtschreibung im deutschsprachigen Raum geschaffen habe. Denn auch Österreich und die Schweiz seien an dem Werk beteiligt. Zudem sei die Rechtschreibung systematischer geworden.

Fortwährende Falschbehauptungen

Die Desinformationkampagne durch Journalisten im Sinne eines angeblichen Erfolgs der sogenannten Rechtschreibreform wird alljährlich zum 1. August fortgesetzt. Auch die Medienkonzerne unter Meinungsführerschaft der Deutschen Presse-Agentur haben kein gutes Gewissen und brauchen eine alljährliche Selbstbestätigung.

Falsche Jahreszahl

Journalisten schreiben aus alten Berichten ab, weil sie eigene Recherchen scheuen oder weil das geforderte Ergebnis, die „Rechtschreibreform“ sei ein Erfolg, belegt werden soll. Hier geht es schlicht um die Tatsache, daß die „Schulschreibreform“ den Schulen bereits zum 1. August 1996 oktroyiert wurde. Die Überschrift „20 Jahre Rechtschreibreform“ ist also falsch. Es sind 22 Jahre. Investigative Journalisten könnten ja mal unter anderem bei den Journalisten Dankwart Guratzsch und Hans Krieger nachlesen, die alles ziemlich genau dokumentiert haben. Die Biographie Hans Kriegers hatte ich schon sehr früh in der Wikipedia aufgebaut. Sie wurde im Feuer der Löschanträge anonymer Reformbefürworter und bezahlter Löschagenten geläutert. Manfred Riebe, 27.07.2018

Falscher Name

Auch das Etikett „Rechtschreibreform“ stimmt nicht; denn eine sogenannte „Rechtschreibreform“ wurde zwar insgeheim angestrebt, aber es gab sie nicht.

Orthographie-Reformen

Im deutschen Sprachraum fanden zwei orthographische Konferenzen statt, auf denen neben dem Ziel einer Vereinheitlichung der deutschen Orthographie auch weitergehende Reformvorschläge diskutiert wurden. In erster Linie führten sie zu der angestrebten Vereinheitlichung der Rechtschreibung.

4. bis 15. Januar 1876: „Konferenz zur Herstellung größerer Einigung auf dem Gebiet der deutschen Orthographie“ (I. Orthographische Konferenz) in Berlin
17. bis 19. Juni 1901: „Beratungen über die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung“ (II. Orthographische Konferenz) in Berlin.

Die erste Konferenz scheiterte. Dazwischen wurde am 21. Januar 1880 mittels Erlaß in Preußen eine vereinfachte Rechtschreibung (Puttkamersche Orthographie) eingeführt.

Danach gab es im Jahre 1944 im Dritten Reich eine Rechtschreibreform:

Kein einheitliches Regelwerk

Der Franzose Jean-Marie Zemb wies darauf hin, daß es kein einheitliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung gebe, sondern eine jeweils eigene in Deutschland, Österreich und der Schweiz. [4] Die Schweizer verwenden zum Beispiel kein Eszett, sondern schreiben Fussball, Grüsse, Strasse, weiss.

Falschinformation, es gebe ein Rechtschreibgesetz

Auch jene von vielen Medien verbreitete Falschinformation, es gebe ein Rechtschreibgesetz, führte dazu, daß die Deutsche Presse-Agentur unter Chefredakteur Wilm Herlyn als Vorreiter entgegen dem Volksentscheid in Schleswig-Holstein vom 27. September 1998 freiwillig zum 1. August 1999 eine eigene Hausorthographie einführte. Diese wich jedoch von der Schulschreibreform von 1996 ab, weil die dpa mit der Schulschreibreform von 1996 in etlichen Punkten nicht einverstanden war.

Auf Grund der Falschinformation, es gebe ein Rechtschreibgesetz, übernahmen die meisten Zeitungen am 1. August 1999 die Presseorthographie der Deutschen Presse-Agentur, aber entwickelten zusätzlich auch eigene Hausorthographien.

  • Anmerkung: Ich wiederhole: Ich verstehe es, wenn man inzwischen unmißverständlich von „Lügenpresse“ spricht. Das Sprichwort „Er lügt wie gedruckt.“ hat einen wahren Kern; denn die meisten Journalisten schreiben nur das, was ihnen die Chefredaktion vorgibt, aber aus Angst nicht die Wahrheit. Ein Professor äußerte in einem Seminar, daß zwei Drittel der Journalisten Studienabbrecher seien. Heutzutage wird behauptet, die Internetgeneration sei klüger als die Büchergeneration. Als Pädagoge würde ich doch gern den tatsächlichen Intelligenzquotienten nicht nur von Journalisten, sondern auch von Juristen, Lehrern und Politikern mit Hilfe eines der Vergleichsdiktate von Uwe Grund und einer kurzen Textwiedergabe ermitteln wollen, die die Probanden handschriftlich abzuliefern hätten; denn die Parlamente sind einmal voller und einmal leerer, aber immer voller Lehrer, die gewohnt sind leeres Stroh zu dreschen. Das bewies schon Loriot in seiner spaßigen Bundestagsrede.Manfred Riebe, 28.07.2018

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Friedrich Denk: „Eine der größten Desinformationskampagnen“. In: Hans Werner Eroms, Horst Haider Munske (Hrsg.): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997, S. 41-46 – ISBN 3 503 03786 1 - books.google.de(Enthält das Flugblatt anläßlich der Frankfurter Buchmesse: „Stoppt die überflüssige, aber milliardenteure Rechtschreibreform! 10 Argumente gegen die Rechtschreibreform“, Frankfurt am Main, 1. Oktober 1996, und einen Kommentar Friedrich Denks anhand seines Flugblattes und der „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“ über die Bemerkung des Präsidenten der Kultusministerkonferenz Rolf Wernstedt, bei den Aktivitäten der Rechtschreibreform-Kritiker handele es sich um eine der größten „Desinformationskampagnen“ in der Geschichte der Bundesrepublik.)
  • Jean-Marie Zemb: Für eine sinnige Rechtschreibung. Eine Aufforderung zur Besinnung ohne Gesichtsverlust. Tübingen: Niemeyer, 1997, 154 S., ISBN 978-3-484-73047-2, ISBN 3-484-73047-1 - Inhaltsverzeichnis Kommentar: Vor dem Inhaltsverzeichnis setzt Jean-Marie Zemb auf eine ganze Seite sinnig rechteckig eingekastelt die Schrift „Der Kropf“ und darunter einen langen erläuternden Text und eine Zeichnung über „Die Struma“. Damit nimmt er Bezug auf Bundespräsident Roman Herzog, der im November 1996 in China geäußert hatte, die Rechtschreibreform sei überflüssig wie ein Kropf. Manfred Riebe, 28.07.2018
Oktober 2004
  • Uwe Grund: Orthographische Regelwerke im Praxistest. Schulische Rechtschreibleistungen vor und nach der Rechtschreibreform, Berlin: Frank & Timme, Verlag für wissenschaftliche Literatur, 2016, 248 Seiten, ISBN 978-3-7329-0279-8 (Sprachwissenschaft, Bd. 31) - books.google.de
    • hjv: „Fehlerquote an Schulen hat sich vervielfacht“. Bilanz nach 20 Jahren Schlechtschreibreform. In: Bild vom 8. August 2016 - bild.de
    • n-tv.de, mbo/AFP: Schüler machen viel mehr Fehler. Studie: Rechtschreibreform war ein Flop. Die große Reform sollte das schwierige Verhältnis der Deutschen zur Rechtschreibung ihrer Sprache verbessern. Doch seit die neuen Regeln vor 20 Jahren in Kraft traten, haben sich die Rechtschreibleistungen der Schüler noch verschlechtert. In: n-tv vom Montag, 8. August 2016 - n-tv.de
    • Katja Köllen: 20 Jahre Rechtschreibreform. „Die Rechtschreibreform war stümperhaft“. In: Wirtschaftswoche vom 8. August 2016 - wiwo.de
    • mamk/afp/dpa: Rechtschreibung: Macht die Reform die Schüler schlecht? Schüler in Deutschland haben ihre liebe Not mit der Rechtschreibung. Nun streiten sich Experten, ob der wichtigste Grund die Reform der Schreibregeln ist. In: Der Spiegel vom Dienstag, 9. August 2016 - spiegel.de/schulspiegel
    • afp: Schüler machen mehr Schreibfehler. Wissenschaftler zieht bittere Bilanz. 20 Jahre nach Einführung der Rechtschreibreform monieren Forscher eine zunehmende Rechtschreibschwäche an den Schulen. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. August 2016, S. 24
    • Meike Kreil: Literaturwissenschaftler kritisiert Orthografie-Schwäche bei Schülern. 20 Jahre Rechtschreibreform – und keiner kennt sich aus. In: Nürnberger Zeitung vom 9. August 2016, S. 3 – Im Blickpunkt
    • Heike Schmoll: Totalschaden für die Orthographie. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 185 vom 10. August 2016, S. 8
    • Amory Burchard / Tilmann Warneck: Richtig schreiben, lesen und verstehen. Streit um Rechtschreibkenntnisse von Schülern. In: Der Tagesspiegel (Berlin) vom 10. August 2016 - tagesspiegel.de
    • Interview mit Til Huber: „Das muss jeden Bürger empören“. Der Germanist Uwe Grund über seine Studien zu den Folgen der Rechtschreibreform, Schule und Politik. In: Münchner Merkur vom 10. August 2016
    • Regina Jerichow: In Orthografie zunehmend schwach. Studie belegt deutlichen Anstieg der Fehlerquoten bei Schülern - Vernichtendes Fazit. In: Nordwest-Zeitung vom 10. August 2016 - nwzonline.de
    • rom: Groß oder Klein? Rechtschreib-Experte: „Diese Reform ist ein Flop“. In: Abendzeitung-München vom 9. August 2016 - abendzeitung-muenchen.de
    • Thomas Paulwitz: Orthographie. Rechdschreipkaos. In: Junge Freiheit Nr. 33 vom 14. August 2016 - jungefreiheit.de
    • Rüdiger Heinze: Studie: 20 Jahre Rechtschreibreform: Was hat's gebracht? Von Anfang an hagelte es Kritik an der Rechtschreibreform. Viele sind der Meinung, sie habe verunsichert und nicht vereinfacht. Was den Schülern besonders Probleme bereitet. In: Augsburger Allgemeine vom 27. August 2016 - .augsburger-allgemeine.de

Presse

  • Stefan Aust: Rettet die deutsche Sprache. Schwachsinn Rechtschreibreform. Der Aufstand der Dichter. In: Der Spiegel Nr. 42 vom 14. Oktober 1996
  • Kai Kappes: Wikis kleine Schwestern: Franken-Wiki und Co. Das größte Nachschlagewerk im Internet hat zahlreiche Ableger, auch in der Region. In: nordbayern.de vom 8. September 2011 - nordbayern.de
  • Hans-Peter Kastenhuber: Reise zu den Inseln der alten Rechtschreibung. Beim Satiremagazin „Titanic“ zieht man Phantasie jeder Fantasie vor — Rowohlt erfüllt Daniel Kehlmann gerne seine Wünsche. In: Nürnberger Nachrichten Nr. 10 vom 12. Januar 2013, S. 3 - DIE DRITTE SEITE - NN [5] (Auszug: „Still ist es um die einst leidenschaftlich kämpfenden Reformgegner geworden. Aber ganz aufgegeben haben sie nicht. Manfred Riebe aus Schwaig bei Nürnberg war in der Hochzeit des Regelkampfes Mitbegründer des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege. Der pensionierte Lehrer verweigert sich den neuen Regeln konsequent. Diese Prinzipientreue hat ihren Preis. Weil Riebe auch als Wikipedia-Autor nicht von ihr abrücken wollte, durfte er irgendwann nicht mehr mitschreiben an der Online-Enzyklopädie. Als es ihm beim regionalen „Franken-Wiki“ ähnlich ging, startete er „NürnbergWiki“ — seine eigene kleine Insel der alten Rechtschreibung.“)
  • Rüdiger Heinze: Studie. 20 Jahre Rechtschreibreform: Was hat's gebracht? Von Anfang an hagelte es Kritik an der Rechtschreibreform. Viele sind der Meinung, sie habe verunsichert und nicht vereinfacht. Was den Schülern besonders Probleme bereitet. In: Augsburger Allgemeine vom 27. August 2016 - augsburger-allgemeine.de
  • Claudia Rometsch, epd: Vor 20 Jahren trat die Rechtschreibreform in Kraft. „In der Rückschau war es unheimlich viel Wind um recht wenig“. In: Nürnberger Zeitung Nr. 171 vom 27. Juli 2018, S. 3 - NZ
  • Manuel Scholz: OSLO. Die Menschen werden offenbar immer dümmer. Seit 1975 ist die menschliche Intelligenz rückläufig. Darauf kommen neue wissenschaftliche Studienergebnisse. Doch woran liegt das? Für die Antworten geht es nach Norwegen. Alles eine Frage der Genetik? Nein, sagen Forscher zu ihren neuesten Studienergebnissen. Getestet wurde dieser Sachverhalt mit Intelligenztests, die das menschliche Gehirn mit Logikfragen konfrontieren. In: Main-Post vom 27. Juli 2018 - mainpost.de (Kommentar: Man lernt nicht mehr, wie man lernt. Nur durch Übung wird man Meister. In den Lehrplänen fehlt die Zeit für das Wiederholen. Manfred Riebe, 29.07.2018)
  • Gisela Gross, dpa: Rechtschreibreform: „Zerstörungsakt“ oder Vereinfachung? BERLIN - „Grislibär“ oder „Majonäse“: Der Anblick so mancher Neuerung war zunächst irritierend. Oder wirkte - um es mit den Worten eines Boulevardblatts zu sagen - wie eine „Netzhautpeitsche“. In: Nürnberger Nachrichten vom 31.Juli 2018, S. 3 - NN

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Erster August, Bundesfeiertag der Schweiz – Wikipedia
  • Evangelischer Pressedienst (epd) - Wikipedia
  • Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform. Frankfurt am Main, den 6. Oktober 1996 - uploader.wuerzburg.de
  • Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform. Frankfurt am Main, den 6. Oktober 1996 - Uni-Leipzig.de
  • Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform - Wikipedia
  • Sabine Krome. In: Frankfurter Neue Presse vom 1. September 2017 - FNP
  • Reform der deutschen Rechtschreibung von 1944 - Wikipedia
  • Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 - Wikipedia
  • Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Pro und Kontra - Wikipedia
  • Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform - Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Rüdiger Heinze: Studie. 20 Jahre Rechtschreibreform: Was hat's gebracht? Von Anfang an hagelte es Kritik an der Rechtschreibreform. Viele sind der Meinung, sie habe verunsichert und nicht vereinfacht. Was den Schülern besonders Probleme bereitet. In: Augsburger Allgemeine vom 27. August 2016 - augsburger-allgemeine.de
  2. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, S. 59, wurde festgestellt, es gebe kein Rechtschreibgesetz, sondern bloße Kultusministererlasse. Jedermann könne außerhalb des Schulbereichs so weiterschreiben wie bisher. Damit bestätigte das Bundesverfassungsgericht den Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. März 1998: „Die Sprache gehört dem Volk.“ So wurde beispielsweise auch das Stadtlexikon Nürnberg in der traditionellen Orthographie verfaßt.
  3. * Stephanus Peil: Presse-Orthographie nach der Umstellung auf die Neuregelung ab 1.8.1999. 2. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, 2000, 60 S., ISBN 3-931155-13-7
  4. * Jean-Marie Zemb: Für eine sinnige Rechtschreibung. Eine Aufforderung zur Besinnung ohne Gesichtsverlust. Tübingen: Niemeyer, 1997
  5. Die Überschrift „Reise zu den letzten Inseln der ‚alten Rechtschreibung’“ soll suggerieren, daß nur noch wenige Bürger die traditionelle Duden-Rechtschreibung verwenden, die neue Schulschreibung von 1996 ff. habe sich durchgesetzt. Die Situation ist gerade umgekehrt.

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