Stadt Roth

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Die Stadt Roth (früher: „Roth am Sand“ und „Roth bei Nürnberg“) ist die Kreisstadt des mittelfränkischen Landkreises Roth. Die Stadt liegt in der Metropolregion Nürnberg und gleichzeitig im Fränkischen Seenland.

Roth Evangelische Stadtkirche.jpg
Stadt Roth
Ortstyp Stadt
Bundesland Freistaat Bayern
Regierungsbezirk Mittelfranken
Landkreis Roth
Höhe 339 m ü. NN
Fläche 96,25 km²
Einwohner 24.773 (31. Dez. 2007)
Kfz-Kennzeichen RH
Gemeindekennzahl 09 5 76 143
Anschrift Stadt Roth
Kirchplatz 4

91154 Roth

Telefon 09171 848-0
Telefax 09171 848-169
E-Mail info@stadt-roth.de
Webseite http://www.stadt-roth.de/
Bürgermeister
Ralph
Edelhäußer (CSU)
Wappen Roth.svg.png

Lage

Roth liegt am Zusammenfluß der Flüsse Roth, Rednitz und Aurach in der mittelfränkischen Keuperbucht. Früher war die Stadt deshalb auch als „Roth am Sand“ bekannt.

Nachbargemeinden

Geschichte

Entlang der Flüsse Roth, Aurach und Rednitz, die das heutige Stadtgebiet durchschneiden, siedelten vereinzelt schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit Menschen. Im Mai 2008 wurden bei Straßenbauarbeiten an der B2a Siedlungsreste aus der Keltenzeit gefunden. Somit sind mindestens drei frühzeitliche Siedlungen im heutigen Stadtgebiet bekannt. Im Hochmittelalter entstand eine erste dörfliche Ansiedlung, die die Keimzelle der Stadt Roth war. Roth wurde erstmals im Jahr 1060, anläßlich der Weihe einer Kirche zu „Rote“ durch Bischof Gundekar II., urkundlich erwähnt. Der Marktplatz entstand im 12. Jahrhundert im Zuge einer planmäßigen Marktgründung; bereits seit Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Roth zur Stadt erhoben.

Lange bevor Roth im wirtschaftlichen Leben eine Rolle zu spielen begann, war der Name bereits als ein von Kaiser und Reich anerkanntes Asyl weit über die Grenzen Frankens hinaus bekannt. Ein Asyl, auch Freiung genannt, war im Rechtsverständnis des Mittelalters und der frühen Neuzeit ein Ort in dem Flüchtende Schutz vor Racheakten ihrer Verfolger finden konnten, um mit ihnen zu verhandeln oder vor einem Gericht ihre Unschuld beweisen zu können. Mit der Etablierung allgemeingültiger Rechtsordnungen im 13. und 14. Jahrhundert wurden diese Asyle und ihre Funktionen genau definiert und unter kaiserlichen Schutz gestellt. Dies hieß von nun an, daß nur „ehrliche“ Missetäter, also solche die unabsichtlich gegen geltendes Recht verstoßen hatten, Schutz finden konnten. Für vorsätzliche Mörder und Diebe galt das Recht nicht. In Roth garantierte der Markgraf als Landesherr und Vertreter des Kaisers die Einhaltung der Regeln.

Wer in den geschützten Bezirk innerhalb der Stadtmauern floh, mußte unverzüglich die Aufnahme in das Asyl beantragen. Wurde es gewährt und entrichtete er eine Gebühr, den sogenannten Freiungsgulden, konnte der Flüchtling für zunächst ein Jahr in der Stadt bleiben, durfte diese aber nicht verlassen.

Die Einschränkung auf „ehrliche“ Straftäter bewirkte, daß vorwiegend Bankrotteure Schutz vor ihren Gläubigern suchten - und die nahegelegene Handelsstadt Nürnberg brachte naturgemäß eine große Zahl gescheiterter Händler hervor. Das auf seinem Ruf bedachte und nicht gerade zimperliche Nürnberger Stadtregiment bedrohte solche Personen mit der Aussicht auf ungemütliche Haftbedingungen im Schuldturm. So lag es nahe, in die nächste Freiung nach Roth zu fliehen und von dort den Konkurs abzuwickeln.

Neben den Einnahmen aus dem Freiungsgulden, profitierte die Stadt auch anderweitig von den Schutzsuchenden. Georg Fournier, der Sohn eines nach Franken ausgewanderten hugenottischen Drahtziehers aus Frankreich, floh 1574 aus dem Nürnberger Schuldturm nach Roth. Hier etablierte er einen bis heute für Roth kennzeichnenden Wirtschaftszweig, die Fabrikation leonischer Drahtwaren. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Freiung allmählich an Bedeutung, das endgültige Ende kam nach dem Übergang der Markgrafschaft Ansbach an Preußen 1791. Die preußische Regierung hob das Recht der Stadt Roth, Asyl zu gewähren, auf.

Markgrafenschloß Ratibor

Politik

  • Auf Ortsvereinsebene arbeiten in Roth bereits seit den 1980er Jahren die JUNGE UNION [1]sowie seit 2008 die Jusos OV-Roth.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Verkehr

Im Bahnhof Roth beginnt auch die Bahnstrecke Roth–Hilpoltstein, von den Einheimischen Gredl genannt.
  • Straße: Roth ist über die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 2 mit der Autobahn A 6 verbunden.

Medien

Bildung

  • Förderzentrum
  • Schule für Schwererziehbare
  • Grundschule Gartenstraße
  • Grundschule Nordring
  • Anton-Seitz-Schule - Hauptschule
  • Grund- und Teilhauptschule Kupferplatte
  • Staatliche Berufsschule
  • Schule für Kranken- und Gesundheitspflege
  • Fachschule für Maschinenbau
  • Wilhelm-von-Stieber-Schule - Staatliche Realschule
  • naturwissenschaftlich-technologisches + sprachliches Gymnasium

Persönlichkeiten

Bürgermeister

Richard Erdmann (SPD) 1999-2011

Ehrenbürger

  • 1884 Anton Seitz (* 1829; † 1900), Professor, Kunstmaler
  • 1896 Johann Carl (* 1819; † 1897), Redakteur
  • 1898 Johann Michael Zahn (* 1818; † 1899), Altbürgermeister
  • 1901 Willy Supf (* 1854; † 1920), Kommerzienrat
  • 1906 Alex Zink, Kommerzienrat, dieser nahm die Ehrenbürgerwürde nicht an
  • 1906 Wilhelm von Stieber, Kommerzienrat, dieser nahm die Ehrenbürgerwürde nicht an
  • 1912 Ferdinand Carl (* 1853; † 1913), Kommerzienrat
  • 1925 Otto Schrimpff (* 1857; † 1932), Geheimer Kommerzienrat
  • 1933 Wilhelm Schindler (* 1863; † 1940), Fabrikbesitzer
  • 1933 Paul von Hindenburg (* 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 auf Gut Neudeck), Reichspräsident. Das Ehrenbürgerrecht mit Stadtratsbeschluß von 9. Dezember 1947 aberkannt.
  • 1934 Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin), Reichskanzler. Das Ehrenbürgerrecht mit Stadtratsbeschluß von 9. Dezember 1947 aberkannt.
  • 1935 Hans Breckwoldt (* 1871; † 1939), Kommerzienrat

Träger der Bürgermedaille

  • Hans Roser (* 7. März 1931 Claffheim; † 15. Juni 2005 Roth) war ein deutscher Theologe und Bundestagsabgeordneter(CSU), 1988 Bürgermedaille der Stadt Roth
  • Rudolf Wöhrl (* 1913), Unternehmer, 2003 Bürgermedaille der Stadt Roth
  • Altbürgermeister Hans Weiß (* 3. August 1940), 2000 Bürgermedaille der Stadt Roth
  • Erich A. Fichtner (* 25. April 1931), Architekt, 2003 Bürgermedaille der Stadt Roth

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere bekannte Persönlichkeiten

Wilhelm Schlötterer in Roth

Am Montag, den 14. Januar 2013, 19 Uhr, hielt Dr. Wilhelm Schlötterer in der Stadt Roth in der Buchhandlung Genniges einen Vortrag über sein Buch Macht und Mißbrauch. Von Strauß bis Seehofer. Ein Insider packt aus“. Diese „Lesung mit Wilhelm Schlötterer“ wurde organisiert von den Freien Wählern und der SPD. Der Eintrittspreis betrug 5 Euro. Unter den Zuhörern war auch Christian Nürnberger. Dr. Schlötterer sprach auch sehr ausführlich über den Fall Gustl Mollath.

  • Robert Schmitt: „Politischer Skandal statt Justizirrtum“. Wilhelm Schlötterer spricht auf Einladung der SPD und Freien Wählern über den Fall „Gustl Mollath“. Für ihn ist es kein Justizirrtum. „Es ist ein politischer Skandal“, sagt Wilhelm Schlötterer. Ein Skandal, in dem die bayerische Justizministerin „den Landtag getäuscht und Beweise unterschlagen hat“, so Schlötterer in Roth. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung vom 15. Januar 2013 - RHVZ

Schlötterer las u.a. aus dem Bericht der NN-Gerichtsreporterin Gudrun Bayer vom 9. August 2006 über das Urteil gegen Gustl Mollath vor. Gudrun Bayer sorgte auf meine Bitte dafür, daß ihr Bericht nun im Internet steht.

  • Gudrun Bayer: Im Wahn verstrickt. Gericht schickt gewalttätigen Ehemann in Psychiatrie. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. August 2006 - NN

Die Unterstützergruppe für Gustl Mollath tagte anschließend bis Mitternacht in der Gaststätte Lohgarten. Bei der allgemeinen Vorstellung erfuhr ich auch von anderen Justizopfern in Franken. Anwesend waren u.a. das Ehepaar Eggebrecht, Rudolf Frey mit Ehefrau, die um die Freilassung ihres Sohnes Matthias Frey kämpfen, vgl. auch: equapio.com, Zerrin und Rudolf Heindl, Reiner Hofmann, Robert Lindner, Gudrun Rödel mit Ehemann (http://www.ulvi-kulac.de), Rainer Ruis, Sabine Rupp, ... --Manfred Riebe 21:01, 20. Jan. 2013 (CET)

Fall Mollath: Offener Brief des Richter i.R. Heindl an Beate Merk. 13. Dezember 2012 - politaia.org Darin nennt Richter Rudolf Heindl auch den Fall Matthias Frey. --Manfred Riebe 19:55, 23. Jan. 2013 (CET)
Martin Klipfel, Freier Journalist: Matthias Frey: Urteil stand schon vor der Verhandlung fest! Januar 4th, 2013 - antizensur.de --Manfred Riebe 20:26, 23. Jan. 2013 (CET)

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Günther Rüger (Hrsg.): 900 Jahre Roth. Festschrift zur 900-Jahr-Feier der Stadt Roth 1060 - 1960. Im Auftrag der Stadt hrsg. von Günther Rüger. Roth bei Nürnberg: Stadtverwaltung, 1960, 283 S.
  • Stadt Roth (Hrsg.): Das Bürgerhaus der Stadt Roth. Roth: Stadt Roth, 1992, 52 S.

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Traueranzeige Friedrich Wilhelm Kantzenbach. In: Nürnberger Nachrichten vom 22. Mai 2013 - trauer.nordbayern.de
  2. * Friedrich Wilhelm Kantzenbach - Wikipedia

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