Volker Müller (Dipl.-Hdl.)

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Volker Müller (* 7. Juli 1939 in Bad Reichenhall; † 24. Februar 2016 Burglengenfeld) war Berufsschullehrer, Diplom-Volkswirt und Diplom-Handelslehrer und zuletzt Studiendirektor an der Staatlichen Wirtschaftsschule Weiden. Er war als Unteroffizier der Bundeswehr mit zwölfjähriger Dienstzeit ein „Zwölfender“. Unter seinen Kommilitonen hatte er den Spitznamen „Nato-Müller“.

Volker Müller
Foto: privat

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Die Eltern Volker Müllers waren ursprünglich katholisch. Der Vater war NSDAP-Mitglied. Da erlitt der 4 Jahre alte Bruder Volker Müllers einen tödlichen Unfall. Der katholische Geistliche weigerte sich, den Jungen zu beerdigen, weil der Vater ein Nazi sei. In ihrer Not wandte sich die Mutter an einen evangelischen Pfarrer und klagte ihm ihr Leid. Als dieser kein Problem hatte, dem Sohn ein christliches Begräbnis zuteil werden zu lassen, trat die Familie Volker Müllers aus der katholischen Kirche aus und wurde Mitglied der evangelischen Kirche.
Volker Müller heiratete 1963 Maria Bibel (* 28. Januar 1929, † 6. Mai 1991). Das Ehepaar hatte einen Sohn Volker (* 1968). Als seine Frau Maria starb, warb der evangelische Volker Müller um die katholische Witwe Marianne XYZ, eine Sekretärin im Eisenwerk Maxhütte (Flick-Konzern), die gerade ihren Mann verloren hatte. Nach langem Zögern erlag sie seinem humorigen Werben und willigte ein. Sie heirateten 1993, und er zog zu ihr nach Burglengenfeld. Als bei der örtlichen Caritas eine ehrenamtliche Bürokraft gesucht wurde, sagte sie zu. Doch es war der Umgang mit EDV erforderlich. Volker Müller schenkte ihr einen Computer und erteilte ihr Informatik-Unterricht.

Schulen

  • Volksschule
  • Abendgymnasium

Bundeswehr

Volker Müller hatte in der Bundeswehr den Dienstgrad eines Unteroffiziers erreicht. Er war ein „Zwölfender“, der eine zwölfjährige Dienstzeit abgeleistet hatte. Damit hatte er einen Anspruch auf Versorgung mit einer Stelle im öffentlichen Dienst erworben. Zur Vorbereitung auf diese zivile Tätigkeit waren Studiengänge und Vorbereitungskurse vorgesehen. Von deren Abschlußnote hing ab, ob der Bewerber als Beamter in den Staatsdienst übernommen wurde.

Studium

Wirtschaftspädagogik

Der Staat suchte dringend Berufsschullehrer und erlaubte auch Seiteneinsteigern, wie zum Beispiel Diplom-Kaufleuten, mit einem Zusatzstudium der Wirtschaftspädagogik, die nötige Lehrbefähigung zu erwerben.

Von 1969 bis 1972 studierte Volker Müller Wirtschaftspädagogik bei Professor Rolf Berke, um Diplom-Handelslehrer zu werden. Mit Sondergenehmigung durfte er wegen des Vorliegens aller erforderlichen Scheine das Examen vorzeitig nach 6 Semestern ablegen (anstatt nach 8 Semestern) und erwarb somit den akademischen Grad eines Diplom-Handelslehrers.

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Bank-Betriebswirtschaftslehre

Professor Berke empfahl Volker Müller an Professor Oswald Hahn, der einen Assistenten suchte. Am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Bank- und Versicherungs-Betriebswirtschaftslehre an der WiSo-Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg waren bei Professor Oswald Hahn Bundeswehrangehörige gefragt.

Von 1972 bis 1974 arbeitete Volker Müller, der Frau und Kind zu ernähren hatte, daher als Assistent am BWL-Lehrstuhl von Professor Oswald Hahn im Bereich Unternehmensfinanzierung. Als Assistent war er zugleich auch Personenschützer; denn es waren die wilden 70er Jahre mit „Sit-ins“ und „Go-Ins“ des marxistischen Studentenbundes, bei denen Professoren körperlich angegriffen wurden. Oswald Hahn betreute die Diplomarbeit Volker Müllers. Volker Müller war eine Stimmungskanone und organisierte schon einmal eine Party im Haus seines Chefs in Rückersdorf (Mittelfranken), den er dabei in einem Sketch als „GröBaz“ titulieren durfte.

Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung

Volker Müller hatte schnell die Schwachstelle des Referendiats erkannt: Die Absolventen sollten Deutsch und Sozialkunde unterrichten, ohne in diesen Fächern ausgebildet worden zu sein. Das gleiche traf auf das Fach „Ethik“ zu. Es gab weder einen Lehrplan noch Fachbücher. In Sozialkunde konnten sich die jungen Lehrer wenigstens mit Hilfe von Sozialkunde-Büchern und Lösungsheften schlaumachen, die allerdings politisch auf die CSU-Linie getrimmt waren. Aber im Fach Deutsch klaffte selbst bei Abiturienten eine große Bildungslücke. Die meisten Berufsschullehrer hatte weder am Gymnasium noch an Abendschulen gelernt, im Duden nachzuschlagen, und es gab unter anderen auch noch einen Grammatikduden. Beide Nachschlagewerke waren Mangelware im Deutschunterricht an Berufsschulen, obwohl sie für Übungen unerläßlich waren.
Auch schon die Gymnasiallehrer mit Germanistik-Vollstudium waren in Grammatik nicht ausgebildet worden. Sprachstudenten zeigten Bildungslücken in Rechtschreibung auf. Und solche Lehrer wurden auf die Schüler losgelassen. Etliche Berufsschullehrer drückten sich um den Deutschunterricht, indem sie diesen mit einem Deutschliebhaber-Kollegen gegen Ausruhfächer wie Buchführung oder Rechnen tauschten, in dem die Schüler üben mußten, wohingegen der Lehrer sich ausruhend kontrollierend herumging. Die schlimmere Variante war, daß der Deutschunterricht zweckentfremdet für andere Fächer verwendet wurde, weil die Lehrpläne überfrachtet waren und man den Stoff nicht schaffte.

„Deutsch als Unterrichtsprinzip“ auch in allen anderen Unterrichtsfächern hatte man eigentlich im Kulturministerium vorgesehen. Aber in der Praxis waren die Fachlehrer überfordert und nahmen sich nicht die Zeit, mit preußischer Genauigkeit Fehler zu ermitteln und zu korrigieren oder sich gar fortzubilden.

Volker Müller besuchte deshalb Deutsch-Fortbildungsseminare an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen an der Donau. Die Absolventen erwarben damit nach Klausuren und bestandener Abschlußprüfung eine „Lehrbefähigung für das höhere Lehramt an kaufmännischen und beruflichen Schulen im Fach Deutsch“. Damit konnten sie sich um eine der seltenen Funktionsstellen als Fachbetreuer für das Fach Deutsch bewerben, was den Aufstieg zum Studiendirektor ermöglicht hätte. Das war das Hauptmotiv für viele Seminarteilnehmer. Sie wurden außerdem zu den vierteljährlichen Seminarterminen vom Unterricht freigestellt, den andere Kollegen oder Springer übernehmen mußten. Eine Verwaltung des Mangels an städtischen und staatlichen Schulen. Eine für die Prüfung unerläßliche Lektüre war das Buch des Seminarleiters Alfons Brendel:

  • Alfons Brendel; I. Brack-v. Wins; Victoria Schmitz: Textanalysen II. Untersuchung von Texten. 10. bis 13. Jahrgangsstufe, Sekundarstufe II, Kollegstufe. 2. Auflage. München: Manz-Verlag, 1977, ISBN 3-7863-0248-0; 10. Auflage, 1982
Bekannte Deutsch-Absolventen (Auswahl)
  • Ursula Lang-Schnittler, StD, B 6 Nürnberg
  • Klaus Mende, StD, B 14 Nürnberg
  • Volker Müller, StD, Staatliche Wirtschaftsschule Weiden
  • Manfred Riebe, OStR, B 8 Nürnberg, Multiplikator des erworbenen Wissens in der Wikipedia
Kleines Deutsch-Seminar

Bildungsrückbau

Noch schlimmer wurde die Situation an den Schulen, als eine Hotelfachfrau Kultusministerin wurde und der Lehrstoff an den Gymnasien statt in 9 (G 9) in nur 8 Jahren (G 8) geschafft werden mußte. Sparkommissar Edmund Stoiber hatte zu starken Einfluß, und man muß der schönen Landrätin Gabriele Pauli dankbar sein, daß sie gegen dieses quasi-autoritäre Regiment auftrat, über das Wilhelm Schlötterer in seinen Büchern berichtete und berichtet, zum Beispiel in „Macht und Mißbrauch“. Den intellektuellen Bildungsrückbau kann man derzeit bei Bewerbern für den Polizeidienst feststellen, die durch die Prüfungen in Lesen und Schreiben durchfallen müßten, weil schon vorher Lehrer an Volksschulen, Realschulen und Gymnasien die Bewertungsmaßstäbe locker handhabten. Die Kollegin Kristina Kause hat dies alles in Nürnberg erlebt und dokumentiert.

Die sogenannte Rechtschreibreform, die Schülern mit Schreib- und Leseproblemen helfen sollte, führte zu noch mehr Verwirrung, so daß die Nachhilfeinstitute über Schülermangel nicht klagen konnten, so zum Beispiel das Lehrinstitut für Orthographie und Schreibtechnik Nürnberg, das es auch in anderen Städten gab und gibt.

Berufsschullehrer

Referendariat

1974/1975 war Volker Müller Studienreferendar zur Vorbereitung auf das Lehramt.

1. Halbjahr: Berufsschule Weiden

1974 war er an der Berufsschule Weiden eingesetzt.

2. Halbjahr: Wirtschaftsschule Schwabach

1975 unterrichtete er an der Wirtschaftsschule Schwabach. Er wurde von Seminarleiter StD Poßner betreut.

Staatliche Wirtschaftsschule Weiden

An der Staatlichen Wirtschaftsschule Weiden hatte Volker Müller zuletzt die Funktionsstelle eines Studiendirektors.

Politiker

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Krankheit, Tod und Beerdigung

Volker Müller litt unter Diabetes mellitus und mußte täglich Insulin spritzen. Das versäumte er aber immer wieder, so daß sich schließlich die Folgen zeigten. Es folgten viele Krankenhausaufenthalte. Er wurde in Weiden beerdigt. Eine Grabrede hielt OStD Thomas Reitmeier.
Kommentar:
Mir als langjährigem Vertrauensmann der Schwerbehinderten für die Beruflichen Schulen der Stadt Nürnberg fallen dazu zwei prominente Beispiele ein: Der Gewichtheber Matthias Steiner hat Diabetes mellitus Typ 1 und lebt mit einer Insulinpumpe. Was er erlitten hat, hat er in seiner Autobiographie festgehalten. Auch Klaus Dietrich, der Gesamtvertrauensmann der Schwerbehinderten der Stadt Nürnberg, lebt oder lebte wegen dieser tückischen Krankheit mit einer Insulinpumpe.
Es wäre eine Dokumentation der durch Blutzucker hervorgerufenen schwerwiegenden Ausfallerscheinungen nötig, die Laien oft unbekannt sind und mißdeutet werden. Schulleiter und Regierungsbeamte, ja sogar Personalvertretungen kennen erfahrungsgemäß nicht einmal die Notwendigkeit der Wahl von Schwerbehindertenvertretungen und haben keine oder nur wenig Ahnung, daß man diese an Entscheidungen beteiligen muß.
Zur Verifizierung der Zuckerkrankeit wären nötig der Wehrpaß Volker Müllers, seine Wehrakte und insbesondere seine Schwerbehindertenakte beim zuständigen Versorgungsamt sowie ein Gespräch mit den zuständigen Schwerbehindertenvertretungen, auch an der Staatlichen Wirtschaftsschule Weiden. Siehe den Artikel Schwerbehindertenvertretungen in Franken. --Manfred Riebe (Diskussion) 07:32, 4. Feb. 2017 (CET)

Auszeichnungen

  • 2009

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Letzter Wohnort

  • Burglengenfeld

Veröffentlichungen

Monographien

Herausgeberschaften

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Literatur

Presse

  • Die Wirtschaftsschule stellt sich vor. In: OberpfalzECHO vom 26. Februar 2016 - oberpfalzecho.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Staatliche Wirtschaftsschule Weiden - Facebook
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Wikipedia (die ursprüngliche Fassung, die von Benutzer:FSZ alias ForumStuttgarterZeitung alias Nodutschke mit Klarnamen Pavel Andreas Richter am 30. Dezember 2007 zerstört wurde)
  • Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg - Wikipedia
  • Diskussion:Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg - Wikipedia (Hier sieht man das destruktive Wirken von Nodutschke alias ForumStuttgarterZeitung alias FSZ usw. mit Klarnamen Pavel Andreas Richter)
  • Wikipedia:Löschkandidaten/25. März 2008: Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (bleibt) - Wikipedia
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät - Franken-Wiki
  • Liste bekannter Persönlichkeiten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Wikipedia
  • WiSo-Fachbereich - WiSo
  • Wilhelm-Rieger-Preis - WiSo
  • Alumni-Netzwerk und Fakultätsbund der WiSo-Nürnberg e.V. (AFWN) - AFWN
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - im Netz

Einzelnachweise und Anmerkungen

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