Wolfgang Ritter

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Wolfgang Ritter (* 3. Januar 1941 in Berlin) ist Diplom-Betriebswirt (FH), Diplom-Handelslehrer, Oberstudienrat i.R. und Vorsitzender des Bio-Verbraucher-Vereins in Nürnberg.

Wolfgang Ritter
Verlag: Ch. Möllmann, 2015

Leben und Wirken

Herkunft

Wolfgang Ritter ist der eheliche Sohn von Helmut Ritter (* 1914 in Dresden, † 1950 in Berlin) und Friedel Ritter, geb. Pitynek (* 1916 in Berlin, † 2006 in Nürnberg). Seine Schwester Ingeborg wurde 1943 in Dresden geboren († 1986 in Winterbach). Der Vater starb 1950 im Alter von 36 Jahren an einem Schlaganfall, so daß seine Mutter alleinerziehend war und Wolfgang Ritter als Halbwaise aufwuchs. [1]

Schule und Ausbildung

1947 wurde Wolfgang Ritter in der Grundschule Berlin-Wilmersdorf eingeschult. Ab der siebenten Schulklasse 1953 besuchte er die Rudolf-Steiner-Schule Berlin in Berlin-Dahlem. 1955 erfolgte der Umzug nach Hermannsburg in Niedersachsen und die Aufnahme ins Internat der Rudolf-Steiner-Schule Benefeld in Niedersachsen. Als seine Mutter 1958 in Frankfurt am Main ein Reformhaus eröffnete, verließ er die Rudolf-Steiner-Schule in der 12. Klasse. 1959 begann er im Reformhaus seiner Mutter eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, die er 1962 als Kaufmannsgehilfe abschloß. Von 1962 bis 1965 arbeitete er im Reformhaus seiner Mutter als Einzelhandels- und Reformhausfachkaufmann. 1965 wurde das Geschäft aufgegeben.

Studium

Ab 1965 studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Staatlichen Höheren Wirtschaftsfachschule (HWF) in Kassel. [2] 1968 schloß er sein Studium als Dipl.-Betriebswirt (FH) mit der Zusatzprüfung „Allgemeine Hochschulreife“ ab.

Nach seiner Arbeit von 1968 bis 1970 in der Privatwirtschaft begann er 1970 ein zweites Studium Fachrichtung „Wirtschaftspädagogik“ an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg in Nürnberg. Mit Beginn seines zweiten Studiums zum Diplom-Handelslehrer arbeitete er sich in die Anthroposophie Rudolf Steiners ein. 1975 schloß er sein Studium als Diplom-Handelslehrer ab.

Berufliche Laufbahn

Privatwirtschaft

Ab 1968 arbeitete er als Diplom-Betriebswirt bei Rheinstahl-Henschel in Kassel als Assistent im Materialbereich. 1970 wechselte er für zwei Monate in die Organisationsabteilung der Lufthansa in Köln.

Diplom-Handelslehrer

Nach seinem Studienabschluß als Diplom-Handelslehrer folgte ab 1975 die Referendarzeit an beruflichen Schulen in Bamberg und Gunzenhausen.

Während seines Referendariats war er im ersten Halbjahr 1997 in Bamberg an der dortigen Berufsschule bei Seminarlehrerin StD Marianne Menz. Zu seinem Jahrgang gehörten Willi Hippel, Kurt Keller, Manfred Riebe und Harald Strauß.

1977 bestand er das Examen zum Assessor des höheren Lehramtes an kaufmännischen Schulen. Es folgte die Unterrichtstätigkeit als Studienrat und später Oberstudienrat an der Berufsschule 3 der Stadt Nürnberg in Gärtner- und Floristenklassen, später auch Fotografen- und Optikerklassen sowie Fachklassen für Lagerwirtschaft und Handelsfachpacker. Zwei Jahre leitete er kommissarisch die Nebenstelle und Fachgruppe Gärtner und Floristen. [3] 1999 ließ er sich in den Ruhestand versetzen.

Ehrenämter

Anthroposophische Gesellschaft

Seit 1982 wirkt er mit an der Gemeinschaftsbildung in der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V., Arbeitszentrum und Zweig Nürnberg. Seitdem ist er auch ehrenamtlicher Finanzverantwortlicher im Arbeitszentrum und Zweig Nürnberg. Wolfgang Ritter vertritt die Anthroposophie in der Öffentlichkeit durch Vorträge.

Anthroposophische Studien und Projekte

Nach der Versetzung in den Ruhestand 1999 unternahm er verschiedene Studienreisen, um Einblick zu gewinnen in anthroposophische und andere Initiativen, die die Welt verändern. Anschließend schrieb er Berichte für Zeitschriften und hielt Vorträge über Bangladesch (Grameenbank), Philippinen (Philippine Agenda 21, Life Bank), Ägypten (Sekem), Australien, Neuseeland, Brasilien und Indien (Weltsozialforen, pädagogische, wirtschaftliche, landwirtschaftliche, medizinische, kulturelle Initiativen) und Malawi (Waisenprojekt und Bio-Musterfarm).

Alternative Wirtschafts-, Sozial- und Finanzsysteme

Seine Interessenschwerpunkte waren und sind Modelle und Wirklichkeit alternativer Wirtschafts-, Sozial- und Finanzsysteme (Dreigliederung des sozialen Organismus), alternativer Pädagogik (Waldorfpädagogik) und alternativer Landbaumethoden (biologisch-dynamische Landwirtschaft).

v.l.n.r. Bio schmeckt: Wolfgang Ritter versorgt die beiden Kreisrätinnen Irmgard Konrad und Retta Müller-Schimmel sowie Ortssprecherin Uschi Schmidt mit „ökologischen Kostproben“

Bio-Verbraucher e.V.

2004 gründete er mit Freunden den gemeinnützigen Bio-Verbraucher e.V. mit dem Ziel der Verbraucherberatung und der Pflege der Zusammenarbeit von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern; zustande gekommen ist auch eine tri-sektorale Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft der BioMetropole Nürnberg (Zusammenarbeit von Wirtschaftsunternehmen, Politikern und Einrichtungen des kulturellen Lebens zur Förderung des Bioverbrauchs auch in Kindertagesstätten, Schulen Krankenhäusern und bei anderen Großverbrauchern). Ritter ist seit 2004 Vorstandsvorsitzender des Bio-Verbraucher e.V. - Interessant ist die GLS-Bank, eine Genossenschaft für Leihen und Schenken.

2007 gründete er mit anderen den gemeinnützigen Verein Freunde der Malawi-Waisen. Ritter ist seit dieser Zeit stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Wolfgang Ritter
Fallrohrstraße 90
90480 Nürnberg
Tel. 0911 - 40 48 27
ritter(ät)bio-verbraucher.de
http://www.bio-verbraucher.de

Veröffentlichungen

Bücher

  • Initiativen, die die Welt verändern - (Reise-)Berichte von Wolfgang Ritter. Borchen: Möllmann Verlag, 2013, 278 Seiten, 67 Farbfotos, 18 € - ISBN 978-3-89979-193-8 - Das Buch enthält sieben Kapitel.
  • Wirtschaft der Liebe - Elemente einer künftigen Wirtschaftsordnung. Vorworte von Prof. Götz W. Werner (Gründer dm-drogerie markt) und Prof. Karl-Dieter Bodack (ehem. Führungspersönlichkeit der Deutschen Bundesbahn), Borchen: Möllmann Verlag, 2015, 204 Seiten, 15 € - ISBN 978-3-89979-220-1 - Inhaltstext

Veröffentlichungen im Bio-Verbraucher e.V., Rieterstr. 20, 90419 Nürnberg

  • Interessenvertretung für Bio-Verbraucher. Pressemitteilung Juli 2006
  • Endlich eine Interessenvertretung für Bio-Verbraucher', Faltblatt

Veröffentlichungen in der Wochenschrift „Das Goetheanum“, Dornach (Schweiz)

Das Nachrichtenblatt (N) ist erst ab 1996 erfaßt. „Anthroposophie weltweit“ wird wie das Nachrichtenblatt behandelt, hat aber die Kennung (W).

  • Spanien: Kleinste Waldorfschule der Welt – auf La Palma, 1999, Nr. 35, S. 240, N
  • Eigenständigkeit bewahren – global zusammenarbeiten. Auf den Philippinen gehört ein nachhaltiges Dreigliederungskonzept zum Staatsziel, 2000, Nr. 16, S. 341, G
  • Für eine Welt frei von Armut. 21 Jahre Grameen-Impuls in Bangladesh durch Muhammad Yunus, 2000, Nr. 29, S. 597, G
  • Wucher? – Ein paar Antworten. Zum Artikel ‹Für eine Welt frei von Armut von Wolfgang Ritter in Heft Nr. 29/2000, 2000, Nr. 37, S. 747, G
  • Rumänien: Liegt die Zukunft in einem Projektverbund? Waldorf-Initiativen in Cluj auf der Suche nach finanziellem Rückhalt, 2001, Nr. 10, S. 81, W
  • Bemerkenswertes vom anderen Ende der Welt: Australien. Zu Besuch bei anthroposophischen Initiativen, 2002, Nr. 34, S. 228, N
  • Bemerkenswertes vom anderen Ende der Welt: Neuseeland. Zu Besuch bei anthroposophischen Initiativen, 2002, Nr. 34, S. 233, N
  • Globalisierung mitgestalten. Zum dritten Weltsozialforum in Porto Alegre (Brasilien), 2003, Nr. 6, S. 4, G
  • Brasilien: Anthroposophie in sozialen Brennpunkten. Therapeutische Inseln. Medizinische Hilfe in den Favelas, 2003, Nr. 22, S. 5, W
  • Selbsthilfe. Sheila Grande: Einkommensideen für Arme und Obdachlose, 2003, Nr. 22, S. 6, W
  • Brasilien: Anthroposophie in sozialen Brennpunkten. Der Jugend eine Zukunft schaffen. "Vale de Luz" ist die erste öffentlich mitfinanzierte Waldorfschule Brasiliens, 2003, Nr. 22, S. 6, W
  • Waldorflehrerausbildung. Brasilien: Wird das Lehrerseminar zur Hochschule? 2003, Nr. 22, S.7,
  • Forstwirtschaft. Gerard Bannwart: Der Mann mit den Bäumen, 2003, Nr. 22, S. 8, W
  • Eine notwendige Utopie. Jacques Attali: Brüderlichkeit (Rez.), 2004, Nr. 3, S. 14, G
  • Einsicht suchen, Alternativen zeigen, Zusammenarbeit pflegen. Viertes Weltsozialforum in Mumbai (Indien), 2004, Nr. 5, S. 1, G
  • Rudolf Steiners Sozialimpuls und Globalisierung. Peter Normann Waage: Mensch/Markt/Macht (Rez.), 2004, Nr. 12, S. 16, G
  • Assoziative Zusammenarbeit. Viele Bauern in Indien haben schon auf biologisch-dynamische Produktion umgestellt, 2004, Nr. 18, S. 6, W
  • Beispiel: Tee und Gewürze. Die "Peermade Development Society" in Kerala, 2004, Nr. 18, S. 7, W
  • Trotz explosiver politischer Lage: erstmals Anthroposophie öffentlich in Bangladesh, 2004, Nr. 18, S. 8, W
  • Jugendliche bilden lebendigen Organismus. Weltjugendforum "You can change the world" in Höchstadt, 2004, Nr. 33, S. 16, G
  • Den Hunger stillen. Biolandbau wird zur Überlebensfrage für die Ärmsten, 2007, Nr. 33, S. 1, G
  • Malawi- Land der Kleinbauern, 2007, Nr. 33, S. 4, G
  • Respektvolle Landwirtschaft. Planet-Diversity-Kongress in Bonn, 2008, Nr. 23, S. 9,
  • Apokalyptische Szenarien. Weltpolitik. 2008, Nr. 36, S. 6, G

Veröffentlichungen über Wolfgang Ritter

  • Ute Möller: „ADAC der Bio-Szene“. Neuer Verbraucher-Verein widmet sich Öko-Produkten. In: Nürnberger Nachrichten, Donnerstag, 3. Februar 2005 – Stadt Nürnberg
  • Bio-Verbraucher e.V.:Wissenswertes für die Ökos. Das Informationsportal für BiokonsumentInnen. In: Plärrer, BioSpezial, Nr. 2, 2006, S. 1
  • Antje Seilkopf: Gesunden Produkten auf der Spur. Der Verein „Bio-Verbraucher“ lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel ab - Beratung für die Kunden. In: Nürnberger Nachrichten, Stadtteil-Rundschau vom 26. September 2007, S. 4 – Reihe „Vereinsporträt“
  • Vortrag Wolfgang Ritter: Die globale Agrarreform ... in Hannover Januar 2010, Nachlese, 23. Januar 2010 - Anthroblog Hannover
  • Bio-Verbraucher vorgestellt! Wolfgang Ritter, Mitbegründer und Vorsitzender der Bio-Verbraucher Nürnberg referierte auf Vermittlung von Kreisrätin Retta Müller-Schimmel auf der grünen Kreismitgliederversammlung im Hotel Krone in Herzogenaurach über die Arbeit seines Vereins und das Projekt „BioMetropole Nürnberg“. - gruene-erlangen-land.de

Aktuelle Vorträge von Wolfgang Ritter

Nach der Schuldenkrise, 2014

Wirtschaft und Liebe - ein Gegensatz?, 2015

Literatur

  • OStD Andreas Ertl, Dipl.-Volksw. Dipl.-Hdl. StDin Marianne Menz; StD Heinz Thoma: Deutsch für Berufsschulen. Bad Homburg vor d. Höhe, Berlin, Zürich: Gehlen. Für den Schulgebrauch genehmigt, d.h. die Lehrbücher entsprechen den Vorgaben der Lehrpläne für den Deutschunterricht an bayerischen Berufsschulen.
    • Teil I: 1977, 6., überarb. Auflage
    • Teil II: 1977, 5. Auflage
    • Teil III: ohne StD Heinz Thoma, 1977, 3. Auflage

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Berufsschule 3 der Stadt Nürnberg - b3-nbg.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Artikel beruht auf Interviews mit Wolfgang Ritter und eigenen Recherchen.
  2. Die Staatliche Höhere Wirtschaftsfachschule (HWF) in Kassel war 1964 eröffnet worden. Aus ihr entstand 1971 die Gesamthochschule Kassel (GhK), die 1993 in „Universität Gesamthochschule Kassel“ umbenannt wurde.
  3. Stadt Nürnberg Berufliche Schule Direktorat 3 (B3): Pädagogische Chronik der B3 - PDF kubiss.de

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