Albrecht Dürer

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Albrecht Dürer (* 21. Mai 1471 in Nürnberg, † 6. April 1528 in Nürnberg) war Maler, Zeichner, Stecher, Reißer. Dürer war ein bedeutender Künstler zur Zeit des Humanismus und der Reformation.

Datei:Albrecht Dürer.jpg
Albrecht Dürer, Selbstbildnis

Leben und Wirken

Ausbildung

Vom Vater zum Goldschmied bestimmt, brach er die Lehre ab, um sich von 1486 bis 1489 von Michael Wolgemut zum Maler ausbilden zu lassen. Die Jahre der Gesellenwanderung führten ihn 1490 bis 1494 in die Niederlande und an den Oberrhein, wo er vor allem in Basel als Reißer für Buchholzschnitte eingesetzt wurde. 1494 kehrte Dürer nach Nürnberg zurück, heiratete Agnes Frey, ging aber 1494/95 zur Vervollkommnung seiner Ausbildung nach Venedig.

Beruf

Seine künstlerische Tätigkeit in Nürnberg begann mit Kupferstichen und Holzschnitten, die er ab 1497 auf einer eigenen Presse im väterlichen Betrieb druckte. Die 1498 mit Hilfe seines Paten Anton Koberger herausgebrachte Folge der Apokalypse begründete seinen Ruhm.

Anfangs von Conrad Celtis geprägt, wurde nach dessen Tod der Humanist Willibald Pirckheimer zum einflußreichsten Freund.

Erste Aufträge für Gemälde erhielt Dürer von Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen (1486-1525) und von den Nürnberger Familien Haller, Paumgartner, Holzschuher und Tucher. Die Auftragslage entwickelte sich für ihn so günstig, daß er ab 1503 Gesellen einstellen konnte. Die ersten waren Hans Baldung Grien, Hans Schäufelein und Hans von Kulmbach. Solche Werkstattorganisation gab Dürer Zeit für kunsttheoretische Studien, die er bis zu seinem Tod betrieb.

1505 bis 1507 weilte Dürer erneut in Oberitalien, nun als der führende Künstler des Nordens anerkannt und geehrt. 1509 erwarb er das Albrecht-Dürer-Haus, zugleich wurde er Genannter des Größeren Rats.

Ab 1512 zog Kaiser Maximilian I. Dürer für künstlerische Projekte heran, eine persönliche Nähe, die erst mit dem Tod des Herrschers 1519 endete.

Das Sterben der Mutter 1514 ergriff Dürer tief. Sein berühmtester und tiefsinnigster Stich, die Melancholie, entstand in diesem Jahr. Reisen nach Augsburg 1518, in die Schweiz 1519 und nach Antwerpen 1520/21 führten Dürer letztmals aus Nürnberg fort. Sein in Abschriften erhaltenes Tagebuch der Reise in die Niederlande wie seine Briefe aus Venedig an Willibald Pirckheimer gelten als herausragende Beispiele frühneuzeitlicher Prosa.

Das Schaffen der Spätzeit ist geprägt durch die Ausstattung des Rathauses und die Niederschrift kunsttheoretischer Erkenntnisse in deutscher Sprache, die er nur zum kleineren Teil bis zum Druck bringen konnte. 1525 erschien die Unterweisung der Messung, 1527 die Befestigungslehre, posthum kam 1528 die Proportionslehre heraus. Mit diesen drei Büchern, die in andere Sprachen übersetzt wurden, wuchs Dürer zum Lehrer der Welt. Seine sprachschöpferische Leistung kann sich mit der Martin Luthers messen.

Viele Werke Dürers gingen verloren. Der überkommene Rest ist eindrucksvoll: Etwa 90 Gemälde, 100 Stiche, 300 Holzschnitte, 400 Buchillustrationen. [1]

Ehrungen

Literatur

  • Alfred Georg Hartmann: Der Künstlerspiegel. Maler-, Bildhauer und Architekten-Anekdoten aus 6 Jahrhunderten. München: Bruckmann, 1920, 225 S.
  • Hans Rupprich (Hrsg.): Albrecht Dürer. Schriftlicher Nachlaß, 3 Bände, Berlin 1956-1969
  • Matthias Mende: Dürer-Bibliographie. Zur 500. Wiederkehr des Geburtstages von Albrecht Dürer, 21. Mai 1971. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. [Federführend für Hrsg. und Redaktion: Elisabeth Rücker]. Wiesbaden: Harrassowitz, 1971, XLIV, 707 S.,ISBN 3-447-01301-X
  • Erwin Panofsky: Das Leben und die Kunst Albrecht Dürers. Ins Deutsche übersetzt von Lise Lotte Möller. München: Rogner und Bernhard, 1977, XXXI, 440, [148] S. : 325 Ill., ISBN 3-8077-0073-0 Einheitssachtitel: The life and art of Albrecht Dürer
  • Ernst Rebel: Albrecht Dürer. Maler und Humanist. München: Bertelsmann, 1996, 542, [48] S., ISBN 3-570-01339-1
  • Protokoll des Roundtable-Gesprächs „Albrecht Dürer“. Germanisches Nationalmuseum 20./21. Oktober 2006 - PDF-Datei
  • Erzsébet Lindenberger Kardos: Auf den Spuren Albrecht Dürers in Gyula in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In: Susanne Rieger, Gerhard Jochem, rijo-research.de vom 29. August 2007 - PDF-Datei
  • Michael Lassel: Die ungarischen Wurzeln der Familie Dürer. 2008 - im Netz
  • „Der kranke Dürer“. Eine getarnte Handelsrechnung. Universität Freiburg - PDF-Datei
  • Christian Mückl: Konnte dem Meister ein Werk so misslingen? Dürerhaus-Chef zweifelt an Herkunft von Dürer-Gemälde. In: Nürnberger Zeitung 3. September 2009 - NZ
  • Thomas Susemihl: Stadtführung über die Kindheit und Jugend Dürers. Die harten Jahre des jungen Albrecht. In: Nürnberger Zeitung Nr. 121 vom 29. Mai 2010, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise

  1. Matthias Mende: Dürer, Albrecht. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999