Denglisch? Nein danke!

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Denglisch? Nein danke! ist eine Sprachkolumne der Lokalredaktion der Nürnberger Nachrichten (NN). Sie setzt die NN-Kolumne über die Aktion „Lebendiges Deutsch“ fort.

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Gerhard Schwarz spricht vor dem «Bratwurst Point» über die Vermeidung von Denglisch.
Foto: Roland Fengler/NZ
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Übergabe von Unterschriften gegen das «EasyCredit-Stadion» durch Ernst Guthmann vom Stadtseniorenrat, Bernd Schamberger vom Verein Deutsche Sprache und Erwin Prey von der Senioreninitiative (v.r.) an OB Ulrich Maly (l.). Foto: Hagen Gerullis/NZ
1. Auflage, 1998

Zum Begriff „Denglisch“

Das Wort „Denglisch“ setzt sich aus „Deutsch“ und „Englisch“ zusammen. Daneben gibt es die Ausdrücke „Engleutsch“ und „Germish“ (german-english). Unter „Denglisch“ versteht man englische Wörter, d.h. Anglizismen, die nicht allgemeinverständlich sind und für die es deutsche Wörter gibt (fundraiser > Mittelbeschaffer, funeral master > Bestatter). Als „Denglisch“ werden auch Wortkonstruktionen bezeichnet, die sich aus englischen und deutschen Wortbestandteilen zusammensetzen (Backshop, Bratwurst Point, EasyCredit-Stadion) oder erfundene Wörter, die englisch klingen, die es aber im Englischen nicht gibt, sog. Scheinanglizismen (Beamer, Hometrainer, Oldtimer, Service-Point, Showmaster, Weblinks).

Zur Geschichte

Der Vorsitzende des Wiener Vereins „Muttersprache“, Stefan Micko, vertrieb zusammen mit dem im Mai 1997 in Schwaig bei Nürnberg gegründeten „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ (VRS) ab Oktober 1998 die Broschüre „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch? Eine Wörterliste“ in einer Erstauflage von 20.000, 1999 mit über 33.000 Exemplaren. Die Herausgabe und Verbreitung der Engleutsch-Wörterliste durch diese fränkisch-österreichische Gruppe unterstützten außerdem die Arbeitsgruppe „Wahrung der Muttersprache“, Wien (Sprecher: Mag. Walter Klag), die Bubenberg-Gesellschaft Bern (Präsident: Peter Zbinden), der Bund für deutsche Schrift und Sprache, Ahlhorn (Vorsitzender: StD i.R. Helmut Delbanco) und die Interessengemeinschaft Muttersprache in Österreich Graz (Vorsitzender: Univ.-Prof. Werner Pfannhauser).[1]

Stoppt Denglisch 251079820 0fe8e1b329.jpg

Diese Vereine kämpften zugleich auch gegen die Rechtschreibreform und unterstützten die diesbezüglichen Volksinitiativen, Volksbegehren und den Volksentscheid in Schleswig-Holstein.

Im November 1997 wurde in Dortmund der „Verein zur Rettung der deutschen Sprache e.V.“ als ein „Ein-Punkt-Verein“ (Walter Krämer) gegen Anglizismen gegründet. Er wurde umbenannt in „Verein zur Wahrung der deutschen Sprache“ (VWDS). Dem auf den Kampf gegen Anglizismen fixierten VWDS warf man Deutschtümelei vor [2] und versuchte mehrmals, ihn in die rechte Ecke zu schieben. Deshalb wurde er im November 1999 nach umstrittener Satzungsänderung umbenannt in „Verein Deutsche Sprache“ (VDS).

IG Muttersprache
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Diese Vereine gaben den Anstoß zu einer breiten öffentlichen Diskussion über das Thema „Amerikanismen und Anglizismen in der deutschen Sprache“. Der Verein „Muttersprache“ und der VRS verwenden den älteren Ausdruck „Engleutsch“, der VDS verwendet dagegen den Begriff „Denglisch“. [3]

Der VDS unternahm und unternimmt als „Ein-Punkt-Verein“ trotz Protestes vieler seiner Mitglieder nichts gegen die Rechtschreibreform. [4]

Der 1963 in Hamburg gegründete „Verein für Sprachpflege“ (VfS) gründete im Mai 2000 in Erlangen die Sprachzeitung „Deutsche Sprachwelt“ (DSW). Auch der „Verein für Sprachpflege“ und die DSW treten gegen Anglizismen und die Rechtschreibreform auf.

In Nürnberg kam am 25. Oktober 2002 eine Aktion der Senioren-Initiative Nürnberg e.V. (SIN) „Nein zu Denglisch“ hinzu.

Ab Mai 2003 begann Bastian Sick im „Spiegel“ seine Zwiebelfisch-Kolumnen, in denen er u.a. auch die Anglizismen und oft unsichtbaren Amerikanismen kritisierte, die die deutsche Sprache unterwandern. Er wurde 2004 zum Sprachwahrer des Jahres der Deutschen Sprachwelt, Erlangen, gewählt und erhielt 2005 die Ehrenmitgliedschaft im Verein Deutsche Sprache.

Um dem gemeinsamen Anliegen größeres Gewicht zu verleihen, gründete die SIN am 12. September 2004 mit dem Verein Deutsche Sprache – Region Franken ein Sprachbündnis Franken. Dieses unterstützte die Aktion „Lebendiges Deutsch“, die im Herbst 2005 von dem Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache, Walter Krämer, dem Journalistenausbilder Wolf Schneider und dem Päsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, gegründet worden war, um für Anglizismen deutsche Wörter zu suchen.

Auch im „Forum der Nürnberger Zeitung“ von 2005/2006 hieß es in den Nutzungsregeln, es sei ein bestimmtes sprachliches Niveau erwünscht. Besonders die inzwischen durch SMS und Chat-Nutzung weit verbreitete „Kurz“sprache, vermischt mit englischen Idiomen sei unerwünscht.

Einführungstext zur Denglisch-Kolumne

Stellungnahme statt Statement
Für „Offshore-Kraftwerk“ wird Übersetzung gesucht

VON HANS PETER REITZNER

Schlicht „Stellungnahme“ empfiehlt die Regionalgruppe Mittelfranken des Vereins Deutsche Sprache als deutschen Begriff für „Statement“. Nun wird ein griffiges Wort für „Offshore-(Wind)-Kraftwerk“ gesucht.

Vorschläge können bis 25. Mai im Internet an die Adresse www.vds-mfr.de (Rubrik Impressum) oder an www.sprachbuendnis-franken.de geschickt werden. Wer nicht über Internet verfügt, schreibt an: Erwin Prey, Sprachbündnis Franken, Stettiner Straße 6, 90425 Nürnberg, oder an Gerhard Schwarz, Kirchenstraße 16, 90537 Feucht.

DENGLISCH? NEIN DANKE!

Bisher hatte der Bundesverein Deutsche Sprache in Zusammenarbeit mit unserer Zeitung monatlich die Übersetzung eines überflüssigen Denglisch-Begriffs gesucht. Seit Dezember 2009 ist die Internet-Seite der Aktion Lebendiges Deutsch aber nicht mehr aktualisiert worden — ohne Ankündigung und Begründung. Wie zu hören ist, sollen die Ergebnisse der Denglisch-Übersetzungen als Buch veröffentlicht werden.

Die NN-Lokalredaktion setzt die Aktion nun mit der Regionalgruppe des Vereins fort.

Ein empfehlenswertes Nachschlagewerk hat der IFB Verlag derweil mit dem „Wörterbuch überflüssiger Anglizismen“ in achter Auflage zusammengestellt (Bartzsch, Pogarell, Schröder, 261 Seiten, 11,20 Euro). Ein Buch, randvoll mit Begriffen, die die deutsche Sprache nicht braucht — von Absorber (Kühlschrank) bis Zipper (Reißverschluss).

Neu aufnehmen sollte man die Konstruktion „Midseason-Sale“, die vergangene Woche als Werbe-Spruch aufgetaucht ist — frei übersetzt wird da für einen „Mittsaison-Verkauf“ getrommelt. NN-Leser sähen auch die „Coolrider“ — Schüler, die in öffentlichen Verkehrsmitteln Streit schlichten — gerne eingedeutscht.

@ www.vds-mfr.de

In: Nürnberger Nachrichten vom 11. Mai 2010, S. 11

Denglisch > Wortvorschläge

Mit Hilfe der Wortvorschläge für eine „Vermeidungsschreibung“ kann man unerwünschtes Denglisch und unverständliche Anglizismen vermeiden.

  • Statement > Stellungnahme
  • Offshore-(Wind)-Kraftwerk > Seewind-Kraftwerk (7. Juni 2010)
  • First Responder > Erste Helfer (6. Juli 2010)
  • performen > gestalten (3. August 2010)
  • Floormanager >

Kontakt

Erwin Prey

Erwin Prey

Senioren-Initiative Nürnberg
Sprachbündnis Franken
Stettiner Straße 6
90425 Nürnberg
Telefon: 0911 - 231-6662
Netzpost: buero@sin-nuernberg.de
Netzseite: http://www.sin-nuernberg.de
http://www.sprachbuendnis-franken.de

Gerhard Schwarz

Gerhard Schwarz

Verein Deutsche Sprache – Region Franken
Sprachbündnis Franken
Kirchenstraße 16
90537 Feucht
Telefax: 09128 - 92 05 03
Netzpost: info@vds-mfr.de
Netzseite: http://www.vds-mfr.de (Rubrik Impressum)

Wörterbücher als Hilfsmittel

Engleutsch 418JMG5MP3L. SS500 .jpg
  • Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch? Eine Wörterliste. Mitarbeiter: Gottfried Fischer, Stefan Micko, Thomas Paulwitz, Norbert Prohaska, Christian Schmutterer, Christian Stang. Wien: Arbeitskreis für Kultur und Geschichte, 1998, 50 S. [5]
Pogarell Woerterbuch 41rp51L9OZL. SS500 .jpg
  • Reiner Pogarell und Markus Schröder (Hrsg.): Wörterbuch überflüssiger Anglizismen. 1. Auflage. Paderborn: IFB-Verlag, 1999, 168 S., ISBN 3-931263-11-8 [6]
  • Walter Krämer: Modern Talking auf deutsch. Ein populäres Lexikon. Mit 17 Zeichnungen von Eva Krämer. München, Zürich: Piper Verlag, 2000, 261 S., ISBN 3-492-04211-2
  • Rudolf Bartzsch, Reiner Pogarell, Markus Schröder (Hrsg.): Wörterbuch überflüssiger Anglizismen. Paderborn: IFB-Verlag, 6. Auflage, 2004, 220 S., ISBN 3-931263-33-9; 8., erheblich überarbeitete Auflage, 2009, 261 S., ISBN 978-3-931263-87-4
  • Duden: Das Fremdwörterbuch. Unentbehrlich für das Verstehen und den Gebrauch fremder Wörter. 3., aktualisierte Auflage. Mannheim: Bibliographisches Institut, 2010, ISBN 978-3-411-10908-1
  • Gerhard H. Junker (Hrsg.): Der Anglizismen-Index, Gewinn oder Zumutung? In Verbindung mit dem VDS-Arbeitskreis Wörterliste und dem SKD-Sprachkreis Deutsch, Bern. Paderborn: IFB-Verlag, 2005, Erscheint jährlich: Ausgabe 2010, März 2010, 301 S., ISBN 978-3-931263-92-8

Literatur (Auswahl)

  • Rudolf Lubeley: Sprechen Sie Engleutsch? Eine scharfe Lanze für die deutsche Sprache. Isernhagen: Verlag Gartenstadt, 1993, 374 S., ISBN 3-9803355-1-8
  • Evelyn Scherfenberg: Cool bungeegejumpt. Die deutsche Sprache erliegt dem Anglisierungsfieber. In: Nürnberger Nachrichten vom 12. September 1998 (Wochen-Magazin) - im Netz
  • Silke Wiechers: „Wir sind das Sprachvolk“ - aktuelle Bestrebungen von Sprachvereinen und -initiativen. In: Muttersprache, Vierteljahresschrift für deutsche Sprache, Hrsg.: Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), Wiesbaden, Jahrgang 111, Heft 2, Juni 2001, S. 147-162 - DSW
  • Hermann Zabel (Hrsg.): Denglisch, nein danke! Zur inflationären Verwendung von Anglizismen und Amerikanismen in der deutschen Gegenwartssprache. Aufsätze von Hermann H. Dieter, Hermann Fink, Helmar G. Frank, Klaus Gosmann, Gerhard H. Junker, Reiner Pogarell, Heinz-Günter Schmitz, Gerd Schrammen, Franz Stark, Wolfram Wills, Hermann Zabel. Paderborn: IFB-Verlag, 2001, 296 S., ISBN 3-931263-20-7; 2. Auflage, 2003, 360 S., ISBN 3-931263-35-5 - im Netz
  • Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Band 1: Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache. Köln: Kiepenheuer & Witsch und Hamburg: SPIEGEL-ONLINE-GmbH, 2004, 230 S., ISBN 3-462-03448-0; 16. Auflage, 2005
  • Martin Doehlemann: Denglisch, Engleutsch, Germeng oder what? Die deutsche Sprache in Not. Münster, 2003, 7 S. - PDF-Datei
  • Clemens Helldörfer: Gemeinsam gegen die Sprachverhunzer. Senioren-Initiative Nürnberg und Verein Deutsche Sprache gründen Bündnis. In: Nürnberger Zeitung Nr. 207 vom 7. September 2004, S. 9
  • Dieter Stein (Hrsg.): Rettet die deutsche Sprache. Beiträge, Interviews und Materialien zum Kampf gegen Rechtschreibreform und Anglizismen [1999-2004]. Reihe Dokumentation, Band 9, Berlin: Edition JF, Oktober 2004, 191 S., ISBN 3-929886-21-9 (mit Beiträgen über verschiedene Sprachpflegevereine: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Verein Deutsche Sprache, Verein für Sprachpflege, Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege) - DeutschesFachbuch.de
  • Petra Nossek-Bock: Portrait: Deutliche Worte im Sprachwirrwarr. SIN-Vorsitzender Erwin Prey kämpft gegen zuviel »D’englisch« . In: Sechsundsechzig, Magazin für selbstbewußte ältere Menschen, Ausgabe 3, August 2006 - im Netz
  • vip [= Peter Viebig ]: Protestunterschriften gegen easyCredit-Stadion übergeben. «Eine Beleidigung für alle Franken». In: Nürnberger Zeitung vom 6. Oktober 2006 - NZ
  • Anna Katharina Eißel: „Do you like Denglisch?“ customer relationship manager, out door snacking, e-mail-Anglizismen und Amerikanismen in der deutschen Sprache. GRIN Verlag, November 2007, 64 S., ISBN 978-3-638-86800-6 - Klappentext
  • Petra Sorge: «Denglisch» im Test. Preisgekrönte Arbeit analysiert Einflüsse auf Sprache. In: Nürnberger Nachrichten vom 23. Januar 2009 - NN
  • Klaus Schrage: Video: Der Sänger Michael Dean Poteat über Denglisch. Er liebt «the Wies’n». In: Nürnberger Nachrichten vom 8. August 2009 - NN
  • Erwin Prey: Nein zu Denglisch. Mittwoch, den 9. September 2009 - SIN
  • Fritz Aschka: »Baggmers!« am CoffeeShop. Neue Mischung aus Nürnbergisch, Deutsch und Englisch. In: Nürnberger Nachrichten vom 17. Juli 2010 - NN
  • Marco Puschner: Sprachwissenschaftler plädiert für Umbenennung des easyCredit-Stadions. Club-Arena „kein Freiwild für die Werbeindustrie“. In: Nürnberger Zeitung Nr. 177 vom 4. August 2010, S. 10 - NZ Online-Titel: Bündnis will Umbenennung des easyCredit-Stadions. Sprachwissenschaftler: „kein Freiwild für die Werbeindustrie“, 03.08.2010

Querverweise

Netzverweise

  • Anglizismen-INDEX - VDS
  • Liste denglischer Wörter (gelöscht) - Wikipedia
  • Aktion „Lebendiges Deutsch“ - im Netz
  • Aktion "lebendiges Deutsch", verschoben nach Aktion „Lebendiges Deutsch“ (gelöscht) - Wikipedia[7]
  • Subbotnik: Anglizismen - Englische Wörter, die überhaupt keine sind. 21. September 2007 - talkteria.de
  • Engleutsch? - Wörterverzeichnis. In: Sprachseiten von Ulrich Werner - im Netz
  • Interessengemeinschaft Muttersprache in Österreich Graz e.V. - im Netz
  • 10 Jahre Interessengemeinschaft Muttersprache. Festschrift zum 9. Mai 2008 - im Netz
  • Rosentreter: Denglisch und Engleutsch - im Netz
  • Senioren-Initiative Nürnberg e.V. (SIN) - im Netz
  • Wortarchiv. In: Stiftung Deutsche Sprache - im Netz

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Vgl. „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch? Eine Wörterliste“ (1998), S. 7
  2. „Für die deutsche Sprache einzutreten ist Deutschtümelei.“ Bundespräsident Johannes Rau nahm den VDS in seiner Gutenberg-Rede vom 23. November 2000 in Mainz gegen diesen törichten Vorwurf in Schutz:
    „Wer sich ausgiebig mit deutscher Sprache, deutscher Geschichte oder deutscher Literatur beschäftigt, wird andere Sprachen und Kulturen vernachlässigen - ohne sie jedoch abzulehnen. Diese Art von Einseitigkeit ist unvermeidlich und sollte nicht als engstirnige Fixierung auf deutsche Dinge belächelt oder missbilligt werden. Unsere Maßnahmen zugunsten der deutschen Sprache sind in diesem guten Sinne einseitig.
    Die Muttersprache ist ein kostbares Gut. Sie ist 1500 Jahre alt. Unsere gemeinsame Geschichte, - von der Völkerwanderung bis zum Fall der Berliner Mauer und die Zeit danach - auch die Lebensgeschichte jedes einzelnen Sprechers sind in ihr aufgehoben. Angesichts der über uns hereinbrechenden Flut von Anglizismen ist es legitim, sich vor allem um die deutsche Sprache zu kümmern, sie zu verteidigen und sie zu schützen. Das verdient keine Verunglimpfung. In Frankreich, Polen, Spanien oder Ungarn wäre es unvorstellbar, dass die Pflege der eigenen Sprache als „Tümelei “ kritisiert oder verspottet wird.
    Kritik haben eher die Schwätzer verdient, die unsere Muttersprache zum deutsch-englischen Kauderwelsch umgestalten.“ - VDS
  3. Der Begriff „Engleutsch“ wurde durch das Buch von Rudolf Lubeley: Sprechen Sie Engleutsch? Eine scharfe Lanze für die deutsche Sprache (1993) bekannt. Dieses Engleutsch-Buch wurde u.a. auch vom Deutschen Buchdienst des DVU-Bundesvorsitzenden Dr. Gerhard Frey, München, vertrieben. Vermutlich um nicht in die nationalistische, rechtsextreme Ecke gestellt zu werden, lehnte der VWDS/VDS den Begriff „Engleutsch“ ab und verwendete den Begriff „Denglisch“. - Eine andere Maßnahme des VWDS, nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden, ist die Erweiterung des Vereinsnamens. Im Briefkopf des Vorsitzenden hieß es seitdem: „Bürger für den Erhalt der sprachlichen und kulturellen Vielfalt Europas“.
  4. Daß der „Verein Deutsche Sprache“ nicht gegen die Rechtschreibreform kämpft, ist kein Wunder; denn zu den frühen Mitgliedern des VWDS/VDS gehören der oberste Rechtschreibreformer Gerhard Augst und der Rechtschreibreformer Professor Hermann Zabel. Wie Professor Walter Krämer war damals auch das ehemalige Mitglied der Rechtschreibkommission Professor Hermann Zabel an der Universität Dortmund tätig. Zabel war bis zum Jahre 2000 Lehrstuhlinhaber am Institut für deutsche Sprache und Literatur und verdiente - wie auch die anderen Rechtschreibrefomer - an der Rechtschreibreform.
  5. Auf der Titelseite steht fehlerhaft: „Nein Danke“. Auf der Umschlagseite hinten steht richtig: „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch? Eine Wörterliste - Zum Nachschlagen, wenn man etwas nicht versteht; Mit Anregungen, wie man es besser auf deutsch sagen kann.“
  6. Reiner Pogarell und Markus Schröder benutzen in ihrem „Wörterbuch überflüssiger Anglizismen“ die reformierte deutsche Schulschreibung. Auf Seite 4 bedanken sich die Herausgeber u.a. auch bei dem Rechtschreibreformer Professor Hermann Zabel „für die produktive Mithilfe und die äußerst konstruktiven Vorschläge“.
  7. Wie üblich hatte auch hier der berüchtigte Wikipedia-Polizist Unscheinbar alias Carl Christiansen einen Löschantrag gestellt, woraufhin einer seiner Handlanger den Artikel »Aktion „Lebendiges Deutsch“« löschte.
  • Ergänzungen
    • Werner Kügel: „Engleutsch” — die Sprachgefühligen schlagen zurück - im Netz