Gustl Mollath (Briefe an Hasso Nerlich)

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Der Artikel Gustl Mollath (Schreiben an Hasso Nerlich) enthält die Abschrift eines Briefes von Gustl Mollath vom 5. August 2004 an den damaligen Amtsgerichtspräsidenten und jetzigen Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich.

Gustl Mollath


Einführung

Gustl Mollath erstattete am 5. August 2004 umfangreiche Strafanzeigen, die er an den damaligen Präsidenten des Amtsgerichts, Hasso Nerlich, adressierte. Der Unterstützerkreis machte das Schreiben im Rahmen einer Dokumentensammlung online verfügbar. Es wurde nun für NürnbergWiki abgetippt und damit digital lesbar gemacht. Mollath erhielt auf dieses Schreiben hin keine Antwort, so daß er sich in einem weiteren Schreiben vom 23. September 2004 erneut an Hasso Nerlich und Amtsrichter Eberl wandte. Dieses erneute Schreiben sowie eine Mitteilung über die Verfahrenseinstellung durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth sind ebenfalls in der Dokumentensammlung enthalten. Die in Mollaths Schreiben enthaltenen Namen und Adressen (vor allem der von ihm benannten Zeugen) wurden beim Abtippen unkenntlich gemacht, sofern sie nicht bereits durch umfangreiche Diskussionen im Internet allgemein bekannt sind. Die im engeren Sinne Beteiligten sind inzwischen vielfach im Netz dokumentiert, so daß auf eine Anonymisierung verzichtet wird. Der Text wurde wortgetreu abgeschrieben und durch ein paar zusätzliche Kommata ergänzt.


Brief des Gustl Mollath an Hasso Nerlich vom 5. August 2004

- Blatt 1 -

Gustl Ferdinand Mollath
Volbehrstraße 4
90491 Nürnberg

An das Amtsgericht Nürnberg
Herr Präsident Nerlich
Fürtherstr. 110
90429 Nürnberg


Strafanzeigen b.z.w. Strafanträge Gemäß Strafprozessordnung § 158


Sehr geehrter Herr Präsident Nerlich,

folgende Strafanzeigen b.z.w. Strafanträge bitte ich umgehend zu bearbeiten. Ich bitte Sie, die Ermittlungen an Personen weiter zu geben, die sich Recht und Gesetz verpflichtet fühlen und gewissenhaft tätig sind.

In unglaublicher Weise wird versucht mich unter Druck zusetzen und am besten mundtod zu machen. Die Schwarzgeldverschiebung und Pflege in die Schweiz durch frühere Hypo Vereinsbankmitarbeiter, wie meine frühere Frau Petra Mollath, versuchen mit ihren Verbindungen zu Polizei und Justiz zu verhindern, daß ich ihre Machenschaften auffliegen lasse.


Strafanzeige gegen Robert M.

Am Samstag, den 23.11.2002 habe ich den Bruder meiner früheren Frau Petra Mollath, Robert M., und seine Lebensgefährtin Petra S. aufgefordert die Schwarzgeldgeschäfte meiner Frau nicht länger zu unterstützen und auf sie einzuwirken, daß sie diese Geschäfte beendet.

Robert M. ging mit Füssen und Fäusten auf mich los, schlug und trat mich mehrfach. Dabei beleidigte er mich mehrfach mit "Du Arschloch" und zwei anderen ehrverletzenden Ausdrücken. Ich trug Kopfverletzungen und Handverletzungen davon. Die Handverletzung entstand beim Versuch, mich vor den Fußtritten in meinen Genitalbereich zu schützen. PHM H. und seiner Kollegin habe ich vor Ort alles geschildert und Zeugen aus den umliegenden Häusern beschrieben. Am selben Tag mußte ich mich in ärztliche Behandlung begeben und war vom 23.11.02 bis einschließlich 30.11.02 arbeitsunfähig. Beweis: Attest von Dr. P. der Notfallambulanz des Theresienkrankenhauses in Nürnberg v. 23.11.02 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von Frau Dr. Gertrud C. v. Mon. 25.11.02 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von Frau Dr. K. v. 29.11.02


Ich stelle hierzu nochmals ausdrücklich Strafanzeige und Strafantrag wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen Robert Fritz M. (Adresse) Nürnberg gemäß § 223 und § 185 Strafgesetzbuch.


Weitere Zeugenbeschreibungen und Beweise biete ich an.


Strafanzeige gegen Petra Mollath

Um mich weiter unter Druck zu setzen, meine Versuche, die Schwarzgeldverschiebung und Pflege etc. zu unterbinden, behauptete meine damalige Frau Petra Mollath, ich hätte mehrere Schußwaffen. Deshalb wurde mein Haus überfallartig von 12 Polizeibeamten am 19.2.03 durchwühlt und verwüstet. Mein Grundrecht auf "Unverletzlichkeit der Wohnung" nach Artikel 13 des Grundgesetzes wurde mit Füßen getreten. Meine Frau kannte mich 24 Jahre. Sie weiß ganz genau, daß ich nie scharfe Waffen hatte. Im Gegenteil weiß sie ganz genau, daß ich ein Leben lang gegen Waffen und Krieg u.s.w. eingestellt bin!


Hierzu stelle ich Strafanzeige und Strafantrag wegen mindestens Falscher uneidlicher Aussage und Nötigung gegen Petra Mollath geborene Müller, Wöhrderhauptstr. 13, 90489 Nürnberg nach § 153 und 240 Strafgesetzbuch.


- Blatt 2, Schreiben an Amtsgericht Nürnberg v. 5.8.2004 -

Beweise: im meiner Verteidigungsschrift die ich Richter H. am 24.9.2003 übergab
Seit Mitte der 70iger Jahre unterstütze ich Amnesty International
habe mich immer gegen Waffen und Krieg eingesetzt.
Bei Bedarf kann ich Berge von Nachweisen vorlegen.
Zeugen: KHK F. und KHK S. mit 10 weiteren Polizeibeamten von der Kriminalpolizeidirektion Nürnberg
Richterin K.
Richter H.
Richter S.
Richter Eberl, alle Amtsgericht Nürnberg
Richter B., Amtsgericht Tiergarten Berlin Abt. 351


Strafanzeige gegen Polizeibeamtin

Dann hat meine frühere Frau Petra Mollath dafür gesorgt, daß ich in Vollisolations-Einzelhaft in der Klinik am Europakanal in Erlangen, vom 30.6.04 bis 7.7.04, geworfen wurde. Ihr Rechtsanwalt Dr. jur. Hans Georg Woertge, (Adresse) 90491 Nürnberg, sorgte dafür, daß ich von einem Gerichtsvollziehertermin wegverhaftet wurde. Die Polizeibeamten unter Leitung von PHM H. von der Wache Ost in Nürnberg, wollten bei der Verhaftung verhindern, daß ich Zeugen und Hilfe für die Hausdurchsuchung holen konnte. Nur mit Glück und Hilfe des anwesenden Obergerichtsvollziehers H. und seiner Helfer durfte ich, mit Müh und Not, ein Telefonat führen. Die Polizeibeamtin legte mir Handschellen auf dem Rücken an. Extra, um mir Schmerzen zu verursachen, hat die Beamtin dann mehrmals die Handschellen, so fest sie konnte, nachgedrückt, damit diese schmerzhaft auf Spannung sitzen.


Ich stelle Strafanzeige und Strafantrag gegen diese Polizei Beamtin von der Wache Ost in Nürnberg wegen Körperverletzung im Amt nach § 340 Strafgesetzbuch.


Das grundsätzliche Vorgehen der Beamten bei der Festnahme, die mir unbedingt mein Recht, jemand zu benachrichtigen, verweigern wollten, bitte ich zu überprüfen. Der Einsatzleiter PHM H. sagte auf meine Bitte, das ich laut Gesetz jemanden Benachrichtigen darf, lachend und provozierend: "Wo steht das denn?" Das offensichtlich grundsätzlich keine Dienstmützen getragen werden, ist das vermeintlich kleinere Übel. Es zeigt aber, was Ordnungshüter von Dienstvorschriften halten. Als ich bei Dr. Wörthmüller eingeliefert wurde, hatten sich tiefe rote Spuren an meinen Handgelenken gebildet. Im Eingang bei der Pforte habe ich dies Dr. Wörthmüller gezeigt und mich beschwert. Wie vorher bei den Beamten.

(Anmerkung: An dieser Stelle folgt die Benennung mehrerer Zeugen einschließlich Adressen.)


Strafanzeige gegen Rechtsanwalt Woertge

Vorher hatte ich zum wiederholten male Rechtsanwalt Dr. jur. Hans Georg Woertge Hausverbot erteilt. Als ich durch sein Arrangement von der Polizei weggeschleppt wurde, betrat er mein Haus und durchsuchte es nach Unterlagen, die die Schwarzgeldverschiebung in die Schweiz beweisen und seine Mandanten und Freunde belasten könnten. Dabei hat er dafür gesorgt, daß sinnlos die Heizungskellertür beschädigt wird, ein Lichtgitter herausgerissen, Heizungsbe- und entlüftungsrohre zerstört und ein Kellerfenster eingetreten wurde.


Ich stelle Strafanzeige und Strafantrag gegen Dr. Jur. Hans Georg Woertge, Effnerstr. 44, Nürnberg, wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung nach § 123 und § 303 Strafgesetzbuch


(Anmerkung: An dieser Stelle folgt die Benennung mehrerer Zeugen.)


- Blatt 3 Schreiben an Amtsgericht Nürnberg vom 5.8.2004 -

Zur weiteren Orientierung liegt das Schreiben an Dr. jur Hans Georg Woertge, Friederike W. und Wolfgang G. vom 4.8.2004 bei.


Strafanzeige gegen Dr. Michael Wörthmüller

Dr. Michael Wörthmüller hat mich vom 30.6.2004 bis 7.7.2004 unter menschenverachtenden Bedingungen in Vollisolations Einzelhaft gefangen gehalten. Ich hatte schon Tage zuvor seine Verbindung zu Bernhard R. aufgedeckt.

Bernhard R., Wolfgang D. und Udo S. sind Vorstände der Fortis Finanzanlage A.G. in Nürnberg, Schnieglingerstr. 5. Wolfgang D. und Udo S. waren jahrelang Arbeitskollegen meiner Frau Petra Mollath. Sie alle waren und sind beteiligt bei der andauernden Schwarzgeldverschiebung in die Schweiz, Betreuung und Verwaltung. Da ich die Verbindung von Dr. Wörthmüller zu den Schwarzgeldverschieberkreisen aufgedeckt habe und nachweisen kann, mußte sich Dr. Wörthmüller letztlich für befangen erklären.

Trotzdem versuchte Dr. Wörthmüller vorher tagelang, mich zu folgender Abmachung zu bewegen: Er macht ein angeblich "harmloses", für mich passendes, Gutachten, dafür muß er sich nicht für befangen erklären und die Verbindung zu den Schwarzgeldverschiebern bleibt unter uns. Als ich über Tage, auch unter seelischer Folter, nicht auf den Handel einging, blieb ihm nichts anderes übrig als sich noch nachträglich für befangen zu erklären.

Beweis: Schreiben von Dr. Wörthmüller datiert auf den 1.7.2004, aber erst am 5.7.2004 gefaxt an das Amtsgericht Nürnberg Richter Eberl, Plus Fax Empfangsbericht des Amtsgerichts v. 5.7.04.

Ich wurde über Tage in Vollisolations-Einzelhaft gequält. Bekam Kreislaufbeschwerden und eine Krampfader, mußte die Behandlung und jämmerlichen Schreie um Hilfe, andere Häftlinge erleben. Konnte denen keine Hilfe leisten. Nachts wurde durch eine erzwungene Beleuchtung der Schlaf entzogen. Ordentliche Körperpflege war nicht möglich. Ich mußte mich nackt ausziehen. Ich war 24 Stunden, Tag und Nacht, von einer Kamera beobachtet. Fesselung am Bett wurde mir angedroht. Essen war für mich ungenießbar. Trotzdem ließ ich mich nicht zu der geforderten Abmachung zwingen.

Ich war fast aller meiner Rechte beraubt!


Ich stelle Strafanzeige und Strafantrag gegen Dr. Michael Wörthmüller, Norastr. 29, in Nürnberg wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Nötigung nach § 239, § 223, § 240


Meine Grundrechte wurden massiv verletzt: Artikel 1 und 2, Artikel 104

Beweise: Schreiben wie oben und Gerichtsakte Amtsgericht Nürnberg 41 Ds 802 Js 4743/03
Schreiben an Dr. Wörthmüller und Dr. S. v. 12.7.04
Schreiben an Dr. S. v. 29.7.2004

(Anmerkung: Hier folgt die Benennung mehrerer Zeugen, "Alle zu laden über Klinik am Europakanal Erlangen".)


- Blatt 4, Schreiben an Amtsgericht Nürnberg vom 5.8.2004 -

Strafanzeige gegen Petra Mollath und Martin Maske

Am 16.6.2004 nach 15 Uhr haben Petra Mollath und Martin Maske, Direktor der Hypo Vereinsbank Group, versucht, das Krad BMW mit dem Kennzeichen N-AB 807, abgestellt vor Spitalhof 6 in Nürnberg, zu stehlen. Als dies nicht gelang, stahlen sie die Schlüssel zum Motorrad und meine Hausschlüssel in einem Blauen Ledermäppchen aus dem Motorrad. Sie benutzten bei der Tat den PKW: BMW, altes 5er Modell, mit dem Kennzeichen N-MM 397.


Ich stelle Strafanzeige und Strafantrag wegen Diebstahls gegen Petra Mollath geborene Müller und Martin Maske von der HypoVereinsbank Group, Rotherstr. 16, 10245 Berlin, nach § 242 Strafgesetzbuch


(Anmerkung: Hier erfolgt die Benennung mehrerer Zeugen.)

Für weitere Auskünfte Beweise und Unterlagen oder Zeugenbenennung stehe ich zur Verfügung.

Vielen Dank


Mit freundlichen Grüßen

Gustl Ferdinand Mollath


Anlagen: Attest von der Dr. P., Notfallambulanz Theresien Krankenhaus vom 23.11.02
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von Dr. Gertrud C. vom 25.11.02
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von Frau Dr. K. vom 28.11.02
Ärztliche Bescheinigung von Frau Dr. K. vom 29.11.02
Schreiben an Dr. jur. Hans Georg Woertge, Friederike W: und Wofgang G: v. 4.8.2004
Schreiben von Dr. med. M. Wörthmüller v. 1.7.04 am 5.7.04 an das Amtsgericht Richter Eberl gefaxt.
Fax Empfangsbericht des Amtsgerichtes vom 5.7.04
Schreiben an Dr. Michael Wörthmüller und Dr. S. vom 12.7.2004
Schreiben an Dr. S. vom 29.7.2004


Literatur


Presse

  • Michael Kasperowitsch: Sieben entscheidende Tage. Fall Mollath: Erlanger Psychiater wehrt sich gegen Vorwurf. In: Nürnberger Nachrichten Nr. 44 vom 22. Februar 2013, S. 15 - [NN] (Es geht um Dr. Michael Wörthmüller. Dieser Artikel wurde von den Nürnberger Nachrichten nicht ins Netz gestellt. Man kann ihn bisher nur in der Papierausgabe lesen.) Ersatz: PDF loaditup.de


Personenartikel

Netzverweise

  • kranich05: Mollath-Skandal – Martin Maske, ein Mann im Hintergrund vom 13. März 2013 - opablog.net
  • Ursula Prem: Neue MERKwürdigkeiten im Fall Gustl Mollath, 5. März 2013 - [1]


Einzelnachweise und Anmerkungen