Noris

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„Noris“ von Friedrich Wanderer (1897),
Titelblatt des Goldenen Buchs der Stadt Nürnberg

Noris ist der Name der Nymphe „Noris“ und ein anderer Name für die Stadt Nürnberg.

Geschichte

Zur Zeit des Humanismus im 16. Jahrhundert war die Latinisierung von Wörtern und Namen üblich. Der Humanist und Dichter Eoban Koch (1488-1540), der sich, weil er aus Hessen stammte, Eobanus Hessus nannte, bezeichnete 1531 in den „Epicedia“ oder Trauergedichten Nürnberg als „noris amoena“ (die liebliche Noris) in Anlehnung an die lateinischen Schreibungen des Namens Nürnberg in lateinischen Urkunden: „Noricum“, „Norimberg“, so z.B. in der Schedelschen Weltchronik.

Bronzefigur der „Nymphe Noris“ von Philipp Kittler (1903) am Haus Königstraße 33 in Nürnberg.
Wikimedia Commons

Der Arzt Johann Hellwig (1609-1674), ein Mitglied des Pegnesischen Blumenordens, griff diesen Namen aus der neulateinischen Dichtungstradition auf, als er 1650 ein Gedicht über die Nymphe „Noris“ erscheinen ließ.

„Trauernde Noris“ von Philipp Kittler (1923) auf dem Westfriedhof zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs
Wikimedia Commons

Zwei Freiplastiken von Philipp Kittler stellen die „Nymphe Noris“ dar: Die „Noris“, die Bronzefigur einer grazilen Mädchengestalt (1903 am Geschäftshaus von Ostermayr in der Königstraße 33 in Nürnberg) und die im Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs geschaffene „Trauernde Noris“ (1923) auf dem Westfriedhof.

Der Name hat so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, daß er in verschiedensten Zusammenhängen verwendet wird: Noris-Arbeit (Noris-Arbeit gemeinnützige Beschäftigungs-GmbH der Stadt Nürnberg), Norishalle, Noriskino, Noris-Loge, Norisnixen, Noris Rams, Norisring, Norisringrennen, Noris-Schau, Norissteig, Norisstift, Norisstraße, Noris-Theater, Schachclub Noris-Tarrasch 1873. Unter anderem bedient sich auch die Werbung dieses Wortes oder Namens. Im Telefonbuch gibt es Dutzende Unternehmen, die den Namen „Noris“ verwenden, z.B. Möbelhaus Noris, Norisbank AG, Verlag Noris-Spiele, Noris Weinbrennereien. [1]

Literatur

  • Werner Schultheiß: Woher stammt die Bezeichnung „Noris“? Dr. med Johannes Hellwig (1609-1674) als Schöpfer des Namens In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) Band 52, 1963/645, S. 551-553 - MVGN
  • Harry Vredeveld: Zur Herkunft des Wortes „Noris“. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) Band 71, 1984, S. 208-211 - MVGN
  • Herbert Maas: Asuu und ned andersch. Deftiges und Deutliches über Nürnberger Wörter. Zeichnungen von Jules Stauber. Fotos von Erich Guttenberger. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1991, 216, 10 S., ISBN 3-920701-82-8; hier: S. 102, 103
    • Rezension von Robert Schuh: Herbert Maas: Asuu und ned andersch. Deftiges und Deutliches über Nürnberger Wörter. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) Band 80, 1993, S. 259 f. - MVGN
  • Kurt Freudinger: Die lachende Noris. Fröhliches Brevier der Nürnberger Mundartdichtung im Kreis der Lebenden. Nürnberg: Freudinger-Verlag, o.J., 63 S. (Kleine Nürnberger Reihe, Band 6)

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Herbert Maas: Noris. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz

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