Sankt Nikolaus

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Der Bulzer wird in Nürnberg auch „Belzermärdl“ oder „Pelzmärtel“ genannt, hochdeutsch: „Pelzmartin“.

Der Pelzmärtel im Kindergarten
Foto: Kindergarten „Unterm Regenbogen“
in Schwaig bei Nürnberg

Zur dialektologischen Erfassung

Der Nürnberger Mundartforscher Dr. Herbert Maas führt in seinem Nürnberger Wörterbuch „Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn“ die Wörter „Bulzer“ und „Belzermärdl“ auf. „Bulzer“ ist nach Herbert Maas die vollmundartliche alte Form für den nur halbmundartlichen Ausdruck „Belzermärdl“. Das „u“ statt des „e“ sei aus der nördlich von Nürnberg üblichen Bezeichnung „Budzemärdl“ in das Nürnberger Wort eingedrungen.
Außerhalb Frankens gibt es auch den Begriff „Knecht Ruprecht“.

Bedeutung

Nach Herbert Maas ist der „Bulzermärdl“, „Belzermärdl“ oder „Pelzmärtel“ der „Pelzmartin“. Dieser erinnert an den heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte.

Der „Bulzermärdl“ oder „Pelzmärtel“ besucht die Kinder in Nürnberg und um Nürnberg herum am 11. November, dem Martinstag, und teilt Geschenke aus. So sei das protestantische Martinsbrauchtum dem katholischen Nikolausbrauchtum entgegengesetzt worden.

Beispiel

Herbert Maas nennt als Beispiel kleine Kinder, die den „Belzermärdl“ oder „Pelzmärtel“ anflehen: „Bulzer dou mer nix!“

Literatur

  • Gesa Büchert: Der Pelzmärtel war da! vom 9. November 2009 - KPZ–Blog
  • Peter Etzl: Bulzermärtl, Christkind, Weihnachtsmann. Nikolaus – komm ins Haus. In: Nürnberger Zeitung Nr. 282 vom 5. Dezember 2009, S. 2 - NZ
  • Ute Möller: Nikolaus reist im Sommer ans Meer. Bernd Griebel beglückt seit 23 Jahren in rotem Mantel und mit echtem Bart die Kinder. In: Nürnberger Stadtanzeiger vom 1. Dezember 2010 - Anzeiger

Querverweise

Netzverweise