Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg (* 17. Februar 1939 in Rothhaus, Kreis Oppeln) ist Architekt und Musiker.

Sigmar Salzburg mit Laute, 70er Jahre,
vor einer Eisenplastik von Hannes Meinhard
Sigmar Salzburg, 2009,
mit jüngster Tochter

Leben und Wirken

Herkunft

Sigmar Salzburg ist ein Sohn des Goldschmieds Bernhard Salzburg. Am 18. Januar 1942 wurde sein zwangseingezogener Vater nach einem Gefecht in Rußland als vermißt gemeldet.[1]

Schule und Studium

Sigmar Salzburg besuchte das Freiherr-von Stein-Gymnasium Oldenburg in Ostholstein, wo er 1959 das Abitur bestand. Anschließend studierte er bis 1967 Architektur an der TH Hannover.

Berufstätigkeit

Er war bis 1972 Mitarbeiter am Projekt Olympiazentrum Kiel-Schilksee (Storch & Ehlers). Danach arbeitete er als selbständiger Architekt. Einige Jahre betrieb er auch mit seiner Frau in Bissendorf bei Hannover eine Kunstgalerie.

Musiker

Schon im Kindesalter erhielt er Geigen- und Blockflötenunterricht, später auch Klavierunterricht. Das Gitarrespiel brachte er sich selber bei. In den 50er Jahren spezialisierte er sich auf das Lautenspiel. Da er auch Chitarrone, die große Baßlaute, spielte, war er in Musikensembles begehrt und in den 70er Jahren für Konzerte ein gefragter Chitarrone-Spieler.

Politische Aktivitäten

1976 schloß sich Sigmar Salzburg der Bürgerinitiative gegen die geplanten atomaren Anlagen im Lichtenmoor bei Nienburg (später Gorleben) an. 1978 war er Gründungsmitglied der dortigen Grünen Liste Umweltschutz (GLU), die aus der Bürgerinitiative gebildet wurde und die bei der Landtagswahl im gleichen Jahr schon fast 4 Prozent der Stimmen erhielt. Im Jahre 2000 war er parteiloser Kandidat der STATT-Partei im Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde.

Rechtschreibreform

Als Vater von fünf Kindern war Sigmar Salzburg von der Schulschreibreform von 1996 mitbetroffen und entwickelte sich zum Kritiker der Rechtschreibreform.

Verwaltungsgericht Schleswig

Sigmar Salzburg klagte 1999 im Namen dreier Kinder vor dem Verwaltungsgericht Schleswig gegen den beliebigen Ersatzunterricht für vom Religionsunterricht abgemeldete Kinder. Die Klage hatte erst in der Revision durch das Oberverwaltungsgericht Schleswig am 7. Dezember 2001 Erfolg (Az 3L 6/00). Seither darf in Schleswig-Holstein nur ein gleichwertiger Unterricht, etwa Philosophie oder Ethik, angeboten werden.

2006 war er Kläger im Namen zweier seiner Kinder vor dem Verwaltungsgericht Schleswig gegen die Verbindlichkeit der „Rechtschreibreform“ und für die Unterrichtung in herkömmlicher Orthographie. [2]

Am 5. März 2008 wies die Richterin Christine Nordmann die Klage ab. Sie stellte sich voll hinter das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998. [3]

Richterin Nordmann leugnete Mängel der Reform und ebenso die Freiräume, die das OVG Lüneburg im Karlsruher Urteil gesehen hatte. Der Kläger kommentierte das mit „Narrenfreiheit für die Kultusminister!“

Bürgerinitiative „WIR gegen die Rechtschreibreform“ Schleswig-Holstein

Sigmar Salzburg war einer der Initiatoren der Bürgerinitiative „Wir gegen die Rechtschreibreform“, Schleswig-Holstein. Am 27. Februar 2006 forderte die Bürgerinitiative in einer Presseerklärung die Ministerpräsidenten und die Kultusminister der Länder auf, die fortdauernde Gültigkeit der traditionellen, bewährten Rechtschreibung für die Schulen zu beschließen. Unterzeichner waren

  • Günter Kunert, Kaisborstel, Schriftsteller, Dichter, Präsident des PEN-Clubs deutschsprachiger Autoren im Ausland, für den er ausdrücklich mit unterzeichnet hat
  • Prof. Dr. Heinz-Günter Schmitz, Kiel, Germanist – Als Fachwissenschaftler prangerte er früh an, der Sprachgemeinschaft „eine längst als fehlerhaft und sinnwidrig erkannte, rückständige und dem Geist der deutschen Sprache unwürdige Neuschreibung aufoktroyieren zu wollen“.
  • Prof. Dr. Wolfgang Deppert, Hamburg, Philosoph – Er wies 1999 in einem rechtsphilosophischen Gutachten nach, daß die Annullierung des Volksentscheids von 1998 durch das Kieler Landesparlament rechtswidrig ist. Vgl. auch Benutzer:Wolfgang Deppert.
  • Dr. Ulrich G. Kliegis, Kitzeberg, Vorsitzender des Elternvereins Deutschland – Als Folge einer Fehlkonstruktion der schleswig-holsteinischen Verfassungsgerichtsbarkeit scheiterte er 2001 mit einer Klage gegen die Annullierung des Volksentscheids vor dem Bundesverfassungsgericht.
  • Sigmar Salzburg, Dänischenhagen, Bürgerinitiative – Kläger im Namen zweier seiner Kinder vor dem Verwaltungsgericht Schleswig gegen die Verbindlichkeit der „Rechtschreibreform“ und für die Unterrichtung in herkömmlicher Orthographie. [4]

Es folgten weitere Appelle an Politiker bis hinauf zum Bundespräsidenten Horst Köhler.

Forenbeiträge

Sigmar Salzburg klärte in einigen Presseforen über die Mängel der Rechtschreibreform auf, so auch im Forum der Kieler Nachrichten „nordClickforum“. Doch sämtliche Beiträge, die Sigmar Salzburg im Forum der Kieler Nachrichten veröffentlichte, wurden gelöscht. Mit dieser elektronischen Verbrennung von Leserbeiträgen verschwanden mehrere Hundert geistreiche Beiträge auf Nimmerwiedersehen.

Auch das SPIEGEL-Online-Forum „Rechtschreibreform: Die unendliche Debatte“ wurde im Juni 2007 geschlossen. Die Beiträge kann man aber noch lesen.

Wegen dieser Löschung und Sperrung beschränkte Sigmar Salzburg sich auf Foren der Reformkritiker, z.B. auf das Forum der Forschungsgruppe Deutsche Sprache und auf „Rechtschreibung.com“. Allein in den Rechtschreibseiten „Rechtschreibung.com“ verfaßte er 4.395 Beiträge (Stand: 19.11.2011).

Auszeichnungen

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern.

Kontakt

Sigmar Salzburg
Quellenthal 11
24405 Mohrkirch
sigmar-salzburg(ät)t-online.de
http://www.sigmar-salzburg.de/

Veröffentlichungen (Auswahl)

Forenbeiträge

Briefe

  • Heimtückische Abstimmung. In: Berliner Zeitung vom 19. Mai 1999 - BZ
  • Brief von Dr. Gero Ehlert, Anneliese Djalili, Sigmar Salzburg für die Bürgerinitiative „WIR gegen die Rechtschreibreform“ Schleswig-Holstein: Bitte nicht, an Axel Springer vom 6. Juni 2006 - DSW

Literatur (Auswahl)

  • chr: Mathe ist kein Ersatz für Religion. OVG: Gleichwertiger Unterricht oder schulfrei. In: Kieler Nachrichten vom 12. Dezember 2001 - schulrecht-sh.de
  • Bürgerinitiative: Traditionelle Rechtschreibung soll gültig bleiben. Günter Kunert unterstützt Aufruf. In: Deutsche Sprachwelt vom 27. Februar 2006 - DSW

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • „Wir gegen die Rechtschreibreform“ Schleswig-Holstein - VRS-Forum

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Sigmar Salzburg: Gedenktage. In: Forum > Rechtschreibforum > Es gehört nicht hierher, aber dennoch ... 2 vom 20.01.2012 06.51 - rechtschreibung.com
  2. Bürgerinitiative: Traditionelle Rechtschreibung soll gültig bleiben. In: Deutsche Sprachwelt vom 27. Februar 2006 - DSW
  3. Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, Randnummer 163 - BVerfG
  4. „Wir gegen die Rechtschreibreform“ Schleswig-Holstein - VRS-Forum

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