Sprachpflege in Franken

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Anfänge einer Sprachpflege in Franken kann man bis in die Zeiten fränkischer Klosterschulen und der Minnesänger und Meistersinger zurückverfolgen. Diese Sprachpflege umfaßt eine Sprech-, Schreib- und Wortschatzpflege.

„Alles zur Ehre des Himmels“. Farbiges Siegel des Pegnesischen Blumenordens von 1644
Poetischer Trichter/ Die Teutsche Dicht- und Reimkunst/ ohne Behuf der Lateinischen Sprache/ in VI. Stunden einzugiessen
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Oktober 2004
Unter dem gleichen Titel fand am 13. Juni 2007 an der Universität Bayreuth ein SPIEGEL-Gespräch mit Bastian Sick statt.
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Rechtschreibsiegel für Qualitätsorthographie

Inhaltsverzeichnis

Zum Begriff „Sprachpflege“

Seit der europäischen Aufklärung sind mit dem Begriff „Sprachpflege“ positive Vorstellungen der Pflege im Sinne einer Verbesserung der Sprache verbunden. Der Begriff „Sprachpflege“ setzt die Sprache als pflegebedürftig voraus. [1]

Unternehmen kritisieren, daß viele Lehrlinge ohne die nötigen Kenntnisse in Deutsch und Rechnen aus den Schulen entlassen werden. Hochschulen bemerken ebenfalls Sprach- und Schreibdefizite der Studenten. Schriftliche Sprachdefizite gibt es z.B. in Orthographie, Grammatik, Ausdruck, Sprachstil und Wortschatz; mündliche Sprachdefizite ebenfalls im Wortschatz, im Vortrag und in der Aussprache. [2]

Daß Sprachpflege eine Sprech-, Schreib- und Wortschatzpflege umfassen soll, betont der Sprachpfleger Ulrich Werner in seinem Aufsatz Sprachpflege – Sprechpflege – Schreibpflege - Warum Sprachpflege nicht auf Schreibpflege beschränkt sein darf“.

Wenn die Schulen Wissenslücken hinterlassen haben, z.B. in Orthographie, Grammatik, Ausdruck, Sprachstil und Rhetorik, dann können auch die Volkshochschulen, wie etwa das Bildungszentrum Nürnberg, oder aber Privatschulen wie das Lehrinstitut für Orthographie und Schreibtechnik Nürnberg versuchen, sprachpflegerisch und –erzieherisch die Sprachdefizite zu beheben.

Sprachpflege und Sprachwissenschaft

Der Untersuchungsgegenstand der Sprachpflege und der Sprachwissenschaft ist die Sprache des deutschen Volkes, die sich wandelt und sich nicht immer exakt in Regeln fassen läßt. Insofern hatte der Deutsche Bundestag am 26. März 1998 festgestellt: „Die Sprache gehört dem Volk.“ Der Duden hatte die Aufgabe, die sich wandelnde Sprache deskriptiv festzuhalten und herauszufinden, nach welchen Regeln geschrieben wird.

Manche Sprachwissenschaftler distanzieren sich jedoch von Sprachpflegern, weil manche ihre Sprachkritik weniger wissenschaftlich untermauern, als sich nach ihrem Sprachgefühl zu richten. Deshalb heißt auch ein Band von Albrecht Greule und Elisabeth Ahlvers-Liebel: „Germanistische Sprachpflege“ (1986), und der Titel eines Bandes von Uwe Förster lautet: „Sprachpflege auf wissenschaftlicher Grundlage“ (2000).

Weitere Gründe sind, daß Sprachpfleger weniger politische Berührungsängste haben und ihre Kritik über die sprachliche Ebene hinaus auch über politische und andere Aspekte äußern. Allerdings können auch Sprachpfleger, z.B. Schriftsteller, infolge wirtschaftlicher Abhängigkeiten und Existenzängste zum Schweigen gezwungen werden. Häufig werden Sprachpfleger in die rechte Ecke gedrängt, wie man es am Beispiel des Vereins Deutsche Sprache sieht, um sie zum Schweigen zu bringen, vgl. die Kolumne Denglisch? Nein danke!.

Erfahrungsgemäß halten Akademiker in Staatsdiensten - vor allem auf Professorenebene - in der Regel mit ihrem Wissen zurück, wenn es um politische Stellungnahmen geht, anstatt Roß und Reiter zu nennen. Obwohl für sie das Grundrecht der Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre gilt (Art. 5 Abs. 3 des Grundgesetzes), verstehen sich die meisten mehr als loyale Staatsdiener denn als Bekenner. Dabei spielen auch parteipolitische Bindungen, finanzielle Interessen, Karrieredenken und kollegiale Rücksichtnahmen [3] eine Rolle. Professoren mit Zivilcourage, die sich nicht dem Schweigekartell anpassen, werden zum Beispiel von sämtlichen Ruflisten gestrichen.

Fachwissenschaftler beachten nicht immer im nötigen Maß die allgemeinen Zusammenhänge. Bürger wollen unter sprachlich-kulturellem Aspekt keine Minderung der Qualität der Schriftsprache. Dazu gehören u.a. auch pädagogische und ästhetische Gesichtspunkte. Unter rechtlich-politischem Aspekt wollen sie als Souverän in einer Demokratie beteiligt und nicht unter Verletzung des Gewaltenteilungsprinzips von der Exekutive bevormundet werden. Unter finanzpolitischen, haushaltsrechtlichen Aspekten wollen sie als Steuerzahler keine unnötigen Ausgaben hinnehmen.

Sog. Sprachexperten können durchaus auch Lobbyisten, z.B. der Verlagsbranche, sein und fachfremde oder auch eigene finanzielle Interessen verfolgen.

Zur Tradition der Sprachpflege

Die Sprachpflege hat eine lange Tradition. Im 14. Jahrhundert erforderte die wachsende Wirtschaft und Verwaltung Grundfertigkeiten in Lesen, Schreiben und Rechnen. Die städtischen Lateinschulen in Nürnberg zum Beispiel konnten diese berufsorientierten Bedürfnisse der Kaufleute und Handwerker nicht erfüllen. Erst ab dem 14. Jahrhundert lehrten in Nürnberg die privaten „teutschen“ Schulen der Schreib- und Rechenmeister, wie Johann Neudörffer der Ältere, das Lesen und Schreiben in der deutschen Muttersprache, Schriftverkehr und Rechnen. Armenschulen für die, die kein Schulgeld zahlen konnten, wurden aber erst um 1700 und wieder nur auf private Initiative hin errichtet.

Die Reformation führte auch zu gesellschaftliche Veränderungen. Mit der Oberen Schule St. Egidien (Aegidianum) in Nürnberg hatte Philipp Melanchthon 1526 einen neuen Schultyp begründet, der zur Urform des deutschen Gymnasiums werden sollte.

Man denke dann an die Sprachgesellschaften, literarische Vereinigungen des 17. Jahrhunderts zur Pflege einer reinen, von allen ausländischen Elementen befreiten deutschen Muttersprache. Die erste deutsche Sprachgesellschaft, die „Fruchtbringende Gesellschaft“, wurde am 24. August 1617 in Weimar von Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen und seinen drei herzoglichen Brüdern gegründet. Sie hatte zeitweise 900 Mitglieder und regte zu vielen Gründungen ähnlicher Gesellschaften in ganz Deutschland an: die Aufrichtige Tannengesellschaft, die Pegnitzschäfer, die Deutschgesinnte Genossenschaft, den Elbschwanenorden, u.a.

In Weimar entwickelte sich ein intensives Sprachleben in Wort und Schrift. Es begann eine fruchtbare Übersetzungs- und Wortbildungsarbeit, an der auch Spanier, Italiener, Franzosen und andere Europäer beteiligt wurden. Die deutsche Sprache wurde anziehend, so daß die Geisteswelt weitreichende Impulse erhielt. Deutsch wurde durch die Arbeit der Schriftsteller zu einer Bildungssprache (Ulrich Knoop). Die Sprachgesellschaften bewirkten die Ausbildung einer einheitlichen deutschen Muttersprache.

Weiter vorangebracht hat das Nürnberger Schulwesen in reichsstädtischer Zeit Georg Philipp Harsdörffer (1607-1658), der Gründer des „ Pegnesischen Blumenordens“. [4] Sein pädagogisches Werk: „Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst/ ohne Behuf der lateinischen Sprache/ in VI. Stunden einzugießen. Samt einem Anhang Von der Rechtschreibung / und Schriftscheidung/ oder Distinction“ (Nürnberg 1647) wurde als Nürnberger Trichter bekannt. Damals war in den Lehrplänen der humanistischen Gymnasien die deutsche Muttersprache streng vom Lehrplan ausgeschlossen. Harsdörffers Poetischer Trichter, den man nun „ohne Behuf der lateinischen Sprache“ in deutscher Sprache lesen konnte, und die Spracharbeit seines Pegnesischen Blumenordens und anderer barocker Sprachgesellschaften führten zum Einzug der deutschen Sprache in die Gymnasien.

Rechtsgrundlagen staatlicher Sprachpflege

Die PISA-Studie, die auch zur Sprachkritik beiträgt, hat mehrmals bestätigt, was seit langem bekannt ist, daß das Fach Deutsch in den Schulen nicht den notwendigen Stellenwert besitzt. Vgl. PISA und die Rechtschreibreform.

Laut Artikel 3 der Verfassung des Freistaates Bayern (BayVerf.) ist Bayern ein Kulturstaat. Im bayerischen Rechts-, Kultur- und Sozialstaat sollen die Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk gefördert werden. [5] Die natürlichen Lebensgrundlagen und die kulturelle Überlieferung sind zu schützen (Art. 3 BayVerf.). Und dazu gehört die deutsche Sprache. [6]

Den sich aus der Verfassung ergebenden Aufgaben widmen sich das Kultusministerium, Schulen und Universitäten, dazu gehören somit u.a. auch Sprachkritik, Sprachpflege und Spracherziehung, mit der sie auf einen sorgfältigen Sprachgebrauch und damit auf ein gutes und verständliches Deutsch in Wort und Schrift hinwirken sollen. Während die Sprachkritik mehr analytisch-theoretisch stattfindet, sollen Sprachpflege und Spracherziehung die Ergebnisse der Sprachkritik praktisch umsetzen. [7]

Die bayerischen Deutsch-Lehrpläne enthalten daher für die Schulen auch einen sprachlichen Erziehungsauftrag, den sprachlichen Mißständen durch Sprachpflege, Spracherziehung, Sprachförderung und Sprachberatung in Gestalt von Grammatik-, Lese- und Schreibübungen entgegenzuwirken.

Staatliche Sprachregelungen

Doch die Kultusbürokratie hält sich nicht immer an den Verfassungsauftrag, wenn es ihr nicht opportun erscheint. Soweit es um die Rechtschreibreform geht, beansprucht die Kultusbürokratie Regelungsgewalt für die Orthographie innerhalb der Schule und handelt so, als gäbe es ein Rechtschreibgesetz. Da es das aber nicht gibt, konterkariert die Bürokratie als Exekutive den verfassungsmäßigen Sprachpflegeauftrag, ohne die erforderliche gesetzliche Grundlage zu haben und funktioniert mit bloßen Kultusministererlassen eigenmächtig den Verfassungsauftrag in einen Sprachregulierungsauftrag um. Auf diese Weise umgeht die Bürokratie die Legislative, d.h. die gesetzgebende Gewalt in Gestalt der Volksvertretung. Noch im Jahre 1994 beruhigte das bayerische Kultusministerium die Lehrer mit einer Duden-Informationsbroschüre, die Rechtschreibreform müsse in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz „den Weg durch die politischen Entscheidungsinstanzen gehen und dann vertraglich vereinbart werden“. „In Deutschland werden die Kultusbehörden der einzelnen Bundesländer sowie das Bundesinnenministerium sich zunächst eine Meinung bilden und dann auf gesetzgeberischem Weg zu entscheiden haben.“ [8]

Die sogenannte Rechtschreibreform wurde gefördert durch das staatlich finanzierte „Institut für deutsche Sprache“ (IDS) und die staatlich finanzierte „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS). Siehe hierzu den Aufsatz „Wahrung“ und „Förderung“ der Sprache.

Man sieht daran, daß der Staat nicht immer bewahrend, sondern in diesem Fall sogar an den Parlamenten vorbei künstlich regulierend und sprachpuristisch reglementierend in die Sprache eingreift. An die Stelle der Deskription tritt die staatliche Präskription. Der Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. März 1998: „Die Sprache gehört dem Volk!“ blieb eine bloße Absichtserklärung.

Manchmal greifen auch andere Behörden sprachpflegerisch ein, weil die Schulen versagen.

So gab die Stadt Nürnberg 1973 einen Sprach-Knigge heraus, der zum Bestseller wurde: Die „7 Regeln für den Umgang mit dem Bürger“. [9]

1991 folgte das Bayerische Innenministerium und gab einen eigenen „Sprachführer“ heraus unter der Bezeichnung Bürgernahe Sprache in der Verwaltung. [10]

Fränkische Sprachpflegevereinigungen

Wo die staatlichen Institutionen versagen und ihre Sprachbildungsarbeit vernachlässigen, weisen Sprachpfleger, Sprachschützer, Sprachwahrer und Sprachpflegevereine - das sind vornehmlich Eltern, Schriftsteller, Journalisten, Lehrer, Hochschullehrer und andere Schreibberufler - als Mahner auf Sprachdefizite hin. Infolge der Sprachverschluderung durch Denglisch bzw. Engleutsch und auf Grund des staatlichen Eingriffes in die deutsche Sprache durch die sogenannte Rechtschreibreform entstanden seit 1997 auch in Franken verschiedene Sprachschutzvereinigungen.

Die Sprachpflegevereinigungen sind chronologisch nach ihrem Gründungsjahr geordnet.

Pegnesischer Blumenorden (1644)

Im Pegnesischen Blumenorden in Nürnberg gibt es „ Sprachpfleger“, die öffentlich in Erscheinung treten.

Verein für Sprachpflege (1963)

Der Verein für Sprachpflege, Erlangen, bekämpft die Rechtschreibreform und unnötige Anglizismen. Er ist Trägerverein der Sprachzeitung Deutsche Sprachwelt. Die Leser der Deutschen Sprachwelt wählten Professor Theodor Ickler zum Sprachwahrer des Jahres 2001 und Bastian Sick, den Autor der Kolumne »Zwiebelfisch«, zum Sprachwahrer des Jahres 2004.

Collegium Nürnberger Mundartdichter (1966)

  • Collegium Nürnberger Mundartdichter - Wikipedia

Gesellschaft für deutsche Sprache (etwa 1975)

Zweigvorsitzende: Marina Wilhelm
Kölner Straße 35, 90425 Nürnberg
Tel. 0911 - 34 62 71
E-Mail: marina_wilhelm@web.de

Vorsitzender: Dr. Gunther Schunk
Heinrich-Lübke-Str. 12, 97204 Höchberg
Tel.: 0931 - 4 92 80
E-Mail: schunkundzipf@t-online.de

Deutsche Gesellschaft zur Rettung des Konjunktivs (1986)

Die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung des Konjunktivs“ in Nürnberg ist ein nicht eingetragener Verein. Er will den vernachlässigten Konjunktiv durch dessen häufigen Gebrauch retten.

Senioren-Initiative Nürnberg (1993)

Die Senioren-Initiative Nürnberg e.V. (SIN) wendet sich seit 2002 mit Unterschriftenaktionen „Aktion Nein zu Denglisch“ gegen das Überhandnehmen englischer Ausdrücke in der deutschen Sprache.

Goethe-Gesellschaft Nürnberg e.V. (1995)

Die Goethe-Gesellschaft Nürnberg e.V. ist eine Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft in Weimar. Sie kümmert sich um Literatur- und Sprachpflege. So hält zum Beispiel Dr. Josef Mattausch am Mittwoch, 23. Juni 2010, einen Vortrag „Auf unsere Sprache hat er unberechenbaren Einfluß geübt.“ Goethe und die deutsche Sprache.

Johann Wolfgang von Goethe hat die volksnahe Dichtkunst wiederentdeckt, so z.B. den Nürnberger Volks- und Mundartdichter Johann Conrad Grübel, auf dessen Spuren auch Günter Stössel wandelt.

Goethe-Gesellschaft Nürnberg e.V.
Dr. Claudia Leuser, Vorsitzende
Maxplatz 30
90403 Nürnberg

Telefon: 0911 24 31 25
Telefax: 0911 24 31 26
E-Mail: vorstand@goethe-gesellschaft-nuernberg.de
Netzseite: http://www.goethe-gesellschaft-nuernberg.de/
http://www.goethe-gesellschaft.de/docs/51n.html

Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ (1997)

Die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ wurde in Nürnberg gegründet. Sie trat als erste mit einer Netzseite auf: Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“.

Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (1997)

Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS), Schwaig bei Nürnberg, tritt gegen die Rechtschreibreform von 1996 auf und bemüht sich um eine Sprachpflege. Der VRS hat ein Sprachforum, das der Information, Aufklärung, Sprachberatung und Sprachpflege dient.

Verein Deutsche Sprache – Region Franken (1998)

Der Verein Deutsche Sprache – Region Franken wendet sich mit Unterschriftenaktionen gegen das Überhandnehmen englischer Ausdrücke in der deutschen Sprache. Der VDS wurde gegründet als „Verein zur Wahrung der deutschen Sprache“ (VWDS), Dortmund. Der VDS gibt die VDS-Sprachnachrichten heraus.

Initiative von Sprach- und Literaturwissenschaftlern (1998)

Im Mai 1998 erschien eine Gemeinsame Erklärung zur Rechtschreibreform von rund 600 Professorinnen und Professoren der Sprach- und Literaturwissenschaft, die an der Universität Erlangen initiiert wurde.

Deutsche Sprachwelt (2000)

Die Deutsche Sprachwelt ist eine Zeitung für Sprachpflege, die u.a. auch gegen die Rechtschreibreform von 1996 und gegen Anglizismen auftritt.

Goethe-Gesellschaft in Weimar e.V. (2000)

Ortsvereinigung Erlangen (gegr. 2000)
Vorsitzender: Prof. Dr. Peter Horst Neumann
Ligusterweg 39, 90480 Nürnberg
Geschäftsführerin: Heida Ziegler,
Im Herrengarten 6, 91054 Buckenhof
E-Mail: heidaz@yahoo.de
http://www.goethe-gesellschaft.de/docs/51e.html

Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS), Aschaffenburg (2002)

Die Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V. (FDS) klärt über die Mängel der Rechtschreibreform von 1996 auf.

Sprachbündnis Franken (2004)

Das Sprachbündnis Franken wurde als gemeinsame Initiative des Vereins Deutsche Sprache e.V.(VDS) und der Senioren-Initiative Nürnberg e.V. (SIN) am 11. September 2004, am Tag der deutschen Sprache, gegründet.

NN-Unterstützung der Aktion „Lebendiges Deutsch“ (2006)

Der Germanist Hans Peter Reitzner begann 2006 in den Nürnberger Nachrichten damit, die monatliche Aktion „Lebendiges Deutsch“ zu unterstützen.

Internetlexikon „Franken-Wiki“ (2007)

In Franken verfolgt das Franken-Wiki mit seinem Fränkisch-Wörterbuch u.a. auch das sprachpflegerische Anliegen, fränkische Mundartausdrücke aufzuzeichnen und lebendig zu halten. Hin und wieder wird auch den Wurzeln nichtfränkischer Ausdrücke nachgespürt wie etwa bei dem Ausdruck „Bratwurstjournalist“.

Internetlexikon „NürnbergWiki“ (2010)

Das Internetlexikon „NürnbergWiki“ kümmert sich im Rahmen der Sprachpflege vornehmlich um die Vermeidung des sogenannten „Denglisch“, so daß Begriffe wie „Homepage“, „Website“ oder „Weblinks“ vermieden werden, und um orthographische Fragen sowie am Rande auch um fränkische Mundartausdrücke.

NZ-Sprachpflegekolumne „Zungenschlag“ (2010)

Der Redakteur Gerfried Ernst (vermutlich ein Pseudonym) betätigt sich mit seiner Kolumne „Zungenschlag“ ähnlich sprachpflegerisch wie Bastian Sick mit seiner Zwiebelfisch-Kolumne im „Spiegel“.

NN-Sprachpflegekolumne „Denglisch? Nein danke!“ (2010)

NN-Redakteur Hans Peter Reitzner setzt in den Nürnberger Nachrichten die monatliche Unterstützung der Aktion „Lebendiges Deutsch“ ab Mai 2010 als Sprachpflegekolumne Denglisch? Nein danke! fort.

Literatur

Sprachpflege allgemein

  • Vahit Arslan: Institutionelle Sprachpflege in Deutschland und in der Türkei in den letzten hundert Jahren. Eine kontrastive Darstellung der deutschen Sprachpflege und der türkischen Sprachreform. Dissertation, Universität Bonn, 1987, Bonn, 1990, 332 S.
  • Ausschuß der Gewerkschaft der Lehrer und Erzieher im FDGB Leipzig: Arbeitsstoffe für lebendige Sprachpflege 7. und 8. Schuljahr. Berlin DDR Volk und Wissen Verlag, 1950, 99 Seiten (Inhalt: Klangvolles und richtiges Sprechen / Rechtschreiben / Übung zur Wortlehre / Satzbau und Satzzeichen / Besondere Übungen zur Ausdrucksbildung / Vom Leben und Reichtum unserer Muttersprache / Satzlehre und Interpunktion / Stilübungen / Werden und Wandel unserer Muttersprache / Sprachtechnik)
  • Uwe Förster: Sprachpflege auf wissenschaftlicher Grundlage. Beiträge aus drei Jahrzehnten. Hrsg. von der Gesellschaft für Deutsche Sprache. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag, 2000, 320 S., ISBN 3-411-71091-8
  • Jochen A. Bär: Darf man als Sprachwissenschaftler die Sprache pflegen wollen? Für Uwe Förster. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik 30, 2002, S. 222-251 - PDF-Datei
  • Dagmar Fries: Sprachpflege in der Real Academia Espanola. Dissertation A 1984, Technische Hochschule Aachen, Philos. Fakultät. Aachen, 1985, 246 S.
  • Hans-Martin Gauger: Mach meine Sprache nicht an! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Februar 2006 - FAZ.Net
  • Albrecht Greule; Elisabeth Ahlvers-Liebel: Germanistische Sprachpflege. Geschichte, Praxis und Zielsetzung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, [Abt. Verlag], 1986, VIII, 148 S., ISBN 3-534-01753-6 (Germanistische Einführungen)
  • Albrecht Greule; Franz Lebsanft (Hrsg.): Europäische Sprachkultur und Sprachpflege. Akten des Regensburger Kolloquiums, Oktober 1996. Tübingen: Narr, 1998, 276 S.
  • Gottfried Wilhelm Leibniz: Ermahnung an die Deutschen. Von deutscher Sprachpflege. Sonderausgabe. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 1967, 54 Seiten. Libelli. Band 216, Unveränderter Nachdruck der Seiten 3-54 aus: G. W. Leibniz, Deutsche Schriften. Erster Band. Leipzig 1916. (Philosophische Bibliothek. Band 161)
  • Hugo Moser: Sprache, Freiheit oder Lenkung? Zum Verhältnis von Sprachnorm, Sprachwandel, Sprachpflege. Rede anläßlich der feierlichen Überreichung des Konrad-Duden-Preises der Stadt Mannheim durch den Herrn Oberbürgermeister am 19. April 1964. Mannheim: Bibliographisches Institut, 1967, 66 S. (Duden, Beiträge zu Fragen der Rechtschreibung, der Grammatik und des Stils; H. 25)
  • Hugo Moser u.a. (Hrsg.): Sprachnorm, Sprachpflege, Sprachkritik. Jahrbuch 1966/67. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann, 1968, 286 S. (Sprache der Gegenwart; Bd. 2)
  • Dr. Hans Sommer: Von Sprachwandel und Sprachpflege. Beiträge zur Kultur- und Sprachgeschichte. Bern: Verlag A. Francke 1945, 101 Seiten
  • Otto Zierer (Hrsg.): Weißbuch zur Rettung der Sprache. Hrsg. im Auftrag des deutschen Autorenrates und des Freien Deutschen Autorenverbandes. München, Wien: Langen-Müller, 1976, 221 Seiten, ISBN 3-7844-1652-7 (Klappentext: „Gegen Mißbrauch und Verbildung der Sprache in Schule, Medien und Politik“)
  • Dieter E. Zimmer: Deutsch und anders - Die Sprache im Modernisierungsfieber. Text und Schrift in den Zeiten des Internet. Hamburg 2000, ISBN 3-455-10421-5
  • Heinz-Dieter Dey: „Ein Sprachschutzgesetz ist unumgänglich“. Argumente für Sprachpflege. Referat für die Mitgliederversammlung der Region 65 am 10. Juni 2001, Tagesordnungspunkt Sprachschutz - DSW
  • Martin Dembowsky: Deutsche Sprachpflege in Vergangenheit und Gegenwart. In: Philognosie vom 23. Mai 2006 - Philognosie.net
  • Heike Schmoll: Die Aufgabe der Zeitung, die Aufgabe des Journalisten und die Sprache in der Zeitung. In: Henning-Kaufmann-Stiftung. Jahrbuch 2001-2005. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 169–194
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  • Gerfried Ernst: Schwieriges Unterrichten. Unmöglich: Jemandem etwas lernen. In: Nürnberger Zeitung Nr. 117 vom 25. Mai 2010, Nürnberg plus, S. + 1 - Kolumne Zungenschlag - NZ
  • Andreas Hock: Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann? Über den Niedergang unserer Sprache. Mit einem Vorwort von Hellmuth Karasek. München: riva, 2014, 185 S., ISBN 978-3-86883-443-7 - Inhaltsverzeichnis - Inhaltstext
    • Anne Hünninghaus: „Politische Kommunikation ist ein bisschen wie Fußball“. Als Andreas Hock Pressesprecher in der CSU-Landesleitung in München war, legten die Journalisten jedes seiner Worte auf die Goldwaage. Jetzt hat er eine Polemik zum Verfall der Deutschen Sprache verfasst: „Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?“ In: Politik & Kommunikation vom 22. August 2014 - politik-kommunikation.de
    • Gabi Eisenack: Was wird aus der deutschen Sprache? Begriffe liegen auf der Intensivstation. In: Nürnberger Zeitung Nr. 41 vom 19. Februar 2015, S. 11

Sprachpflege in der Schule

  • Max Krauße: Sprachpflege in metallgewerblichen Fachklassen. Beiträge zur Unterhaltung des Deutschunterrichts in Berufs- u. Gewerbeschulen. Leipzig: H. Broedel & Co. Teil 1: Die sachliche, sprachliche und psychologische Grundlage nebst Lehrplan. 1925, 64 S. (Die neue Berufsschule; H. 1)
  • Deutsche Sprachpflege im Aufbau der deutschen Schule. Leipzig: Fr. Brandstetter. Teil 1: F. Klappenbach: Formübungen in der Grundschule. 1936, 32 S.
  • Lisbeth Wutte: Sprachpflege und Wortkultur. In der frühen Kindheit. Mit Beiträgen von Petra Thal. Hrsg.: Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen. Stuttgart: DMZG Druck- und Medienzentrum Gerlingen, 03/2008, 152 S., ISBN 3-940606-15-4
  • Johan Schloemann: Klassenbewusstsein. Das Land braucht nicht viele Abiturienten, sondern bessere. Sonst verliert das Gymnasium seine Bedeutung als höhere Bildungsanstalt. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 30, Samstag, den 6. Februar 2010 , Seite 59 - Wochenendbeilage
    • norberto42: Schloemann: Klassenbewusstsein. In: norberto42: Fragen der Sprachwissenschaft und der Didaktik des Faches Deutsch; Fragen von Schule und Erziehung, 7. Februar 2010 - im Netz
  • Ursula Prem: PISA-Studie für Erwachsene rehabilitiert Kinder – die Freitagskolumne von Ursula Prem. In: Autorenblog ein-buch-lesen.de, Freitag, 11. Oktober 2013 - ein-buch-lesen.de

Sprach- und Sprecherziehung

  • Theodor Siebs: Deutsche Bühnensprache. Hochsprache (1898)

Pflege der Dialekte

  • Rainer Hörlin: „Fränggisch gredd“. Eine Sprachkunde (ost)-fränkischer Mundarten. [Lonnerstadt, Schillerstr. 15]: R. Hörlin, 1988, 296 S. - im Netz
  • Johann Höfer: Bairisch gredt. Bad Feilnbach-Kutterling; München: Point (Aufsatzsammlung)
    • Johann Höfer: Bairisch gredt. Teil 1. Bad Feilnbach-Kutterling; München: Point, 1995; Nachdruck, 1996, 200 S., ISBN 3-00-000284-7
    • Armin Höfer (Hrsg.): Bairisch gredt, Teil 2 mit einer Einführung in das Südhochdeutsche. Bad Feilnbach-Kutterling: Point, 2001, 144 S., ISBN 3-00-008774-5; 6. Auflage, 2002 (Darin finden sich viele Stellungnahmen zur Rechtschreibung.)
  • Herbert Maas: Wou di Hasn Hosn un di Hosn Husn haßn. Nürnberger Wörterbuch. Illustrationen: Toni Burghart. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1962, 103 S.
    • Rezension Josef Pfanner: Herbert Maas: „Wou di Hasn Hosn un di Hosn Husn haßn. Ein Nürnberger Wörterbuch“. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 52, 1963/64, S. 581 f. - MVGN
  • Horst Haider Munske: Wörterbuch von Mittelfranken. Eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken. Zusammengestellt von Gunther Schunk, Alfred Klepsch, Horst Haider Munske, Karin Rädle und Sibylle Reichel. 2. Aufl. Würzburg: Königshausen und Neumann, 2001, 224 S., ISBN 3-8260-1865-6; 1. Auflage, 2000, 218 S.

Wörterbücher

  • Thomas Hoffmann: Anweisung zur Orthographie, so fern dieselbe auf eine genaue Unterscheidung der gleichlautenden Wörter ankömmt. Nach alphabetischer Ordnung. In nützlichen und lustigen Exempeln, [...] Zum Gebrauche der Jugend in den Trivial-Schulen, Die unter der Anführung eines geschickten Lehrers zu einer rechten Schreib-Art hierdurch gleichsam spielend geleitet wird. Ingleichen für alle und iede, die etwas richtiger zu schreiben begehren. Leipzig: Bey Wolffgang Deer, unter Hr. Joh. Schwabens Hause in der Grimmschen Gasse, 1725, [32], 502, [122] S.
  • Eucharius Ferdinand Christian Oertel: Gemeinnüzziges Wörterbuch zur Erklärung und Verteutschung der in den Wissenschaften. Sowie im gemeinen Leben vorkommenden fremden Ausdrücke, nach ihrer Rechtschreibung, Aussprache, Abstammung und Bedeutung aus alten und neuen Sprachen erklärt. 2 Bände (1. Bd. A-K; 2. Bd. L-Z) in einem Band. Ansbach: Gassert, 1826, 980 S.

Rechtschreibreform (kleine Auswahl)

  • Hanno Birken-Bertsch, Reinhard Markner: Rechtschreibreform und Nationalsozialismus. Ein Kapitel aus der politischen Geschichte der deutschen Sprache. Göttingen: Wallstein-Verlag, 2000
  • Hanno Birken-Bertsch, Reinhard Markner: Schrift und Rede, Rechtlautung und Rechtschreibung. Traditionslinien der Rechtschreibreform (1944/1996). In: Neue Rundschau, Berlin: S. Fischer Verlag GmbH, Heft 4, 2000, S. 112-124
  • Hans-Werner Eroms, Horst Haider Munske (Hrsg): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997
  • Theodor Ickler: Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999 (Erlanger Studien, Band 116) - ISBN 3-7896-0992-7 (Darin analysiert und kritisiert Theodor Ickler den Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung, S. 241-283) - http://www.vrs-ev.de/KritKomm.pdf
  • Theodor Ickler: Das Rechtschreibwörterbuch. Die bewährte deutsche Rechtschreibung in neuer Darstellung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. St. Goar: Leibniz Verlag, 2000, 519 S., ISBN 3-931155-14-5
  • Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform. St. Goar: Leibniz Verlag, 2001, 312 S., ISBN 3-931155-18-8 (Ickler zur Anhörung der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung: „Von den wenigen Reformkritikern, die – zum Teil erst nach umständlichen eigenen Bemühungen und wenige Tage vor der Veranstaltung – zugelassen worden waren, lehnten der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ (vertreten durch Hans Krieger) sowie die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ (die ich vertrat) die Korrekturvorschläge ab.“ S. 136 f.) - http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf
  • Hans Krieger: Der Rechtschreib-Schwindel. Zwischenrufe zu einem absurden Reformtheater, 1. Auflage, 1998, 2., erweiterte Auflage mit neuen Texten zur aktuellen Entwicklung, St. Goar: Leibniz-Verlag, Matthias Dräger, 2000. Aufsatzsammlung des Feuilletonchefs der Bayerischen Staatszeitung.
  • Reiner Kunze: Die Aura der Wörter. Denkschrift. Stuttgart: RADIUS-Verlag, 2002
  • Jürgen Langhans: WIR SCHREIBEN FÜR DIE, DIE LESEN. Kritisch-satirischer Aufsatz zur Rechtschreibreform, Libri BoD, 2000
  • Stephanus Peil: Presse-Orthographie nach der Umstellung auf die Neuregelung ab 1.8.1999. 2. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, 2000
  • Manfred Riebe, Norbert Schäbler, Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. St. Goar: Leibniz-Verlag, Oktober 1997, 298 S., ISBN 3-931155-10-2 - Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform.
  • Hermann Zabel: Rechtschreibreform als Sprachpflege. In: Hermann Zabel (Hrsg.): Widerworte. „Lieber Herr Grass, Ihre Aufregung ist unbegründet“. Antworten an Gegner und Kritiker der Rechtschreibreform. Aachen: Shaker, 1997, 184 S., ISBN 3-8265-2859-X, Seiten 9-21
  • Oliver Stenschke: Rechtschreiben, Recht sprechen, recht haben - der Diskurs über die Rechtschreibreform. Eine linguistische Analyse des Streits in der Presse. Zugleich: Universität Göttingen, Diss., 2002. Tübingen: Niemeyer, 2005, VIII, 350 S., ISBN 3-484-31258-0 (Reihe Germanistische Linguistik; 258) - books.google.de
  • Gustav Roeder: Nürnbergs Sprachgenie. Ein früher Rechtschreibreformer. In: Nürnberger Zeitung Nr. 203 vom 30. August 2008, S. 28 - Serie „Roeders Rätselnuß“ - NZ
  • Gerfried Ernst: Die Leiden des Rechtschreibers. Auseinander oder doch zusammen? In: Nürnberger Zeitung Nr. 32 vom 9. Februar 2010, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ (Darin ist irreführend von einer „gesetzlich verordneten Rechtschreibreform“ und von einer „amtlich verordneten Form des Schreibens“ die Rede, obwohl es kein Rechtschreibgesetz gibt. Leserbrief von Theodor Ickler in: Nürnberger Zeitung Nr. 33 vom 10. Februar 2010, Nürnberg plus, S. + 3) [11]
Warum unsere Kinder nicht mehr richtig schreiben lernen. In: DER SPIEGEL Nr. 25, 17. Juni 2013
  • Dankwart Guratzsch: Gegenwartsdeutsch. Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht. Das Institut für Deutsche Sprache befasste sich auf seiner Jahrestagung mit dem Sprachwandel. Die Wissenschaftler fasziniert Veränderung, für den Normalbürger jedoch bedeutet sie einen Verlust. In: Die Welt vom 22. März 2013 - welt.de
  • Rafaela von Bredow und Veronika Hackenbroch: Die neue Schlechtschreibung: Seit vielen Jahren sind Grundschüler einem deutschlandweiten Feldversuch ausgesetzt: Reformer wollten kreativere Geschöpfe heranziehen. Nun lernen die Kinder nicht mehr richtig schreiben. Experten sprechen von einer Rechtschreibkatastrophe. In: Der Spiegel Nr. 25 vom 17. Juni 2013, S. 96-104 - spiegel.de
    • Kommentar zu »Die neue Schlechtschreibung«  von Theodor Ickler über den „überaus dummen SPIEGEL-Artikel“, verfaßt am 18. Juni 2013 um 11.53 Uhr - sprachforschung.org
  • Peter Ulrich Meyer: Leitartikel. Schlechtschreibung. Schüler haben heute größere Probleme in der Orthografie. Die Lehrer sind gefordert. In: Hamburger Abendblatt vom 14. August 2013 - abendblatt.de
  • Insa Gall: „Lesen durch Schreiben“. Experte: Lernmethode benachteiligt sozial Schwache. Bildungsforscher schaltet sich in Debatte um das Programm „Lesen durch Schreiben“ ein. Er sieht Probleme in Stadtteilen wie Wilhelmsburg, wo Kindern oft familiäre Unterstützung fehlt. Nach Auffassung des Hamburger Bildungsforschers Peter May benachteiligt die umstrittene Methode „Lesen durch Schreiben“, nach der die Schüler an einigen Grundschulen in der Hansestadt die Rechtschreibung lernen, Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern. In: Hamburger Abendblatt vom 19. August 2013 - abendblatt.de
  • Peter May: Von einer Rechtschreibkatastrophe kann nicht die Rede sein. Sind die Leistungen in Orthographie heute schlechter als früher? Der Anfangsunterricht ist entscheidend, nicht aber die Methode des Schreibenlernens. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 260 vom 8. November 2013, S. 8 - faz-archiv.de
    • Professor Dr. Jörg Meuthen, Karlsruhe: Fiel vergnühgen! Briefe an die Herausgeber, FAZ vom 12. November 2013
  • Dankwart Guratzsch: Regelwächter. Prominenter Linguist verlässt den Rechtschreib-Rat. Spektakulärer Rücktritt im Rat für Rechtschreibung: Der Linguist Peter Eisenberg kündigt seine Mitarbeit auf. Es gab offenbar Streit um neue Erklärungen zu vereinfachten Kommaregeln. In: Die Welt vom 13. November 2013 - welt.de
  • Dankwart Guratzsch: Orthografie. Deutsche Rechtschreibung? Ein Trümmerhaufen. Die Reform ist krachend gescheitert: Nur jeder fünfte Schüler beherrscht die Regeln der Rechtschreibung. 17 Jahre nach Einführung des Pfuschwerkes ist es höchste Zeit, dem Wirrwarr ein Ende zu setzen. In: Die Welt vom 14. November 2013 - welt.de

Rechtschreibprogramme

  • Magnus Zawodsky: Der unfreiwillige Humor des Rechtschreibprogramms. Wenn aus der Saurierhaut auf einmal Sauerkraut wird. In: Nürnberger Zeitung Nr. 90 vom 17. April 2008, S. 24

Anglizismen / Denglisch / Engleutsch (kleine Auswahl)

  • Carstensen Broder, Ulrich Busse: Anglizismen-Wörterbuch. Der Einfluß des Englischen auf den deutschen Wortschatz nach 1945. 3 Bände. Berlin 1993, 1994, 1996
  • Horst Hensel: Sprachverfall und kulturelle Selbstaufgabe - eine Streitschrift. - Bönen/Westfalen: Kettler, 1999, 119 S., ISBN 3-925608-61-3
  • Ulrich Knoop: Bericht der Henning-Kaufmann-Stiftung für das Jahr 1998/1999. In: Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache (Hrsg.): Deutscher Sprachpreis 1999, Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1999, 40 Seiten, S. 3-13
  • Walter Krämer: Modern Talking auf deutsch - ein populäres Lexikon / Walter Krämer. [Mit 17 Zeichn. von Eva Krämer]. München; Zürich: Piper, 2000, 261 S., ISBN 3-492-04211-2
  • Christian Meier (Hrsg.): Sprache in Not? Zur Lage des heutigen Deutsch. Hrsg. von Christian Meier im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt. Göttingen: Wallstein Verlag, 1999, 112 S., ISBN 3-89244-341-6
  • Rudolf Muhr, Bernhard Kettemann (Hrsg.): Eurospeak: Der Einfluss des Englischen auf europäische Sprachen zur Jahrtausendwende. Frankfurt/M. 2002, ISBN 3-631-39694-5
  • Uwe Pörksen (Hrsg.): Die Wissenschaft spricht Englisch? Versuch einer Standortbestimmung. Heftreihe >Valerio< der DASD, Heft 1, Göttingen: Wallstein, 2005. 114 S., ISBN 3-89244-978-3
  • Dr. Reiner Pogarell, Markus Schröder (Hrsg.): Wörterbuch überflüssiger Anglizismen, Paderborn: IFB Verlag Institut für Betriebslinguistik, 1999, 168 S., ISBN 3-931263-11-8
  • Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band III: 19. und 20. Jahrhundert, Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1999
  • Heinz-Günter Schmitz: Die Amerikanisierung und Internationalisierung der deutschen Sprache nach dem Zweiten Weltkrieg. Unser-Land-Studie Nr. 1 / 1999 (Unser Land - Wissenschaftliche Stiftung für Deutschland e.V., Arbeitskreis Unsere Sprache, ARKUS, Starnberg), Starnberg, Oktober 1999, 21 Seiten.
  • Heinz-Günter Schmitz: Laudatio auf den Träger des Deutschen Sprachpreises 1999, Professor Walter Krämer. In: Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache (Hrsg.): Deutscher Sprachpreis 1999, Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1999, 40 Seiten, S. 14-29
  • Thomas Paulwitz: E-Mail oder E-Post? – Was uns Sprachberater empfehlen. In: Deutsche Sprachwelt Ausgabe 1/2000 - im Netz
  • Mathias Schreiber: Deutsch for sale. Die deutsche Sprache wird so schlampig gesprochen und geschrieben wie nie zu vor. Auffälliges Syndrom der dramatischen Verlotterung ist die Mode, fast alles angelsächsisch „aufzupeppen“. Aber es gibt eine Gegenbewegung. In: DER SPIEGEL Nr. 40 vom 2. Oktober 2006, S. 182-198 - SPIEGEL
    • Jens Gerdes: Zur SPIEGEL-Titelgeschichte. „RETTET DEM DEUTSCH“ – Eine „quasi wissenschaftliche“ Betrachtung. In: Sprachreport 4 / 2006, S. 10-13 - PDF-Datei
  • Rainer Hajeck: Ärgerliche Anglizismen Sale, sale, sale! In: Nürnberger Zeitung Nr. 171 vom 24. Juli 2008, S. 2 - NZ
  • Alexander Jungkunz: Am Ende des Tages . . . ist es Nacht. Wenn Politiker ihre Sprüche mit Anglizismen aufblähen. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. November 2009 - NN

Schrift

  • Hans Riegelmann: Von deutscher Sprache und Schrift. Gründe für die Pflege der deutschen Sprache und den Erhalt der deutschen Schrift. Vorwort von Wolfgang Hendlmeier. Hrsg. v. Hendlmeier, Wolfgang. Bearb. von Wolfgang Hendlmeier, Wolfgang Neuloh, Karl Bosch, Ulrich Busch. Verlag: Bund für deutsche Schrift und Sprache, Bremen: Faksimile-Verlag, 1993, 284 S., ISBN 978-3-930540-08-2

Stillehren (kleine Auswahl)

  • DUDEN Band 2: Das Stilwörterbuch. Grundlegend für gutes Deutsch, 7. Auflage
  • Eduard Engel: Deutsche Stilkunst. Leipzig: Hesse & Becker Verlag, 1911.
  • Eduard Engel: Gutes Deutsch. Ein Führer durch Falsch und Richtig. Leipzig: Hesse & Becker Verlag, 1918
  • Ludwig Reiners: Stilfibel Der sichere Weg zum guten Deutsch, 129.-133. Tsd. BECK 1990, ISBN-Nr. 3406345794
  • Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992. Darin werden u.a. auch etliche Stillehren von Deutschlehrern genannt und gelobt: Walter Rost 1974, Hans Rychener 1982, Georg Möller 1985, Hans Lobentanzer 1986
  • Wolf Schneider: Deutsch für Kenner. Die neue Stilkunde. 3. Auflage (1. Auflage 1996): München: Piper, 1998.
  • Otto Schumann (Hrsg.): Grundlagen und Technik der Schreibkunst, Handbuch für Schriftsteller, Pädagogen, Germanisten, Redakteure und angehende Autoren. Überarbeitete Neuauflage, Nicol Verlagsges. mbH, Juli 2000

Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts

  • Karl F. Otto: Die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts. Stuttgart: Metzler, 1972
  • Hans Schultz: Die Bestrebungen der Sprachgesellschaften des XVII. Jahrhunderts für Reinigung der deutschen Sprache. Leipzig: Zentralantiquariat der DDR, 1975, Reprint der Ausgabe von 1888
  • Christoph Stoll: Sprachgesellschaften im Deutschland des 17. Jahrhunderts. München: List, 1973
  • Andreas Ehmer: Wie die Passion zur Leidenschaft wurde. „Reinerhaltung“ und Pflege der deutschen Sprache im 17. Jahrhundert. Zur Geschichte und Bedeutung der deutschen Sprachgesellschaften. In: Deutsche Sprachwelt, Ausgabe 20, Sommer 2005, S. 6 - DSW-PDF

Periodische Sprachpflegepublikationen

Glossen

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Thomas Paulwitz: „Ist die deutsche Sprache ein Pflegefall?“ Vortrag vor dem Pegnesischen Blumenorden. Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Haus, Mittwoch, 4. Juni 2003, 19.30 Uhr
  2. Heutige Sprachwandeltheorien, die meinen, daß sich die Sprache evolutionär entwickele, ohne daß der einzelne Sprachteilnehmer direkten Einfluß auf die Sprachentwicklung nehmen könne, übersehen, daß es durch mangelnde Pflege eine Sprachverschluderung gibt.
  3. „Zivilcourage: Ein Mensch erfährt, daß unsere Zeit voll sei von Rücksichtslosigkeit. Doch sieht aus Feigheit, aus bequemer, er ringsum lauter Rücksichtnehmer. Die Freiheit geht doch wohl im Grunde aus solcher Rücksicht vor die Hunde.“ (Eugen Roth)
  4. Markus Paul: Georg Philipp Harsdörffer wäre 400 Jahr alt geworden. Nürnbergs vergessener Dichterfürst. In: Nürnberger Zeitung Nr. 259 vom 9. November 2007, S. 3
  5. In Artikel 131, Absatz 3,BayVerf. heißt es: „Die Schüler sind im Geiste der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinne der Völkerversöhnung zu erziehen.“
  6. Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.: Sprachpflege. Förderung, Erziehung und Berichte. Richtlinien und Nachrichten aus dem Kultusministerium - FBSD
  7. Ideologisch geprägte Gegner der Sprachpflege empfinden diese Pflege eher als einen aggressiven Sprachpurismus, der negativ besetzt ist: willkürlich, unseriös, pedantisch, ideologisch-verzerrt, nationalistisch, regelbesessen. Es geht hier jedoch nicht um das einseitige kämpferische, politisch belastende Schlagwort „Sprachpurismus“. Ein solches Denken in Extremen dient einer politischen Diskreditierung und führt zu einer Abwertung der Spracherziehung, so daß das Unterrichtsfach Deutsch nicht mehr entsprechend ernst genommen wird.
  8. Horst Sitta: DUDEN, Informationen zur neuen deutschen Rechtschreibung. Mannheim: Dudenverlag, 1994, 47 S., ISBN 3-411-06131-6; hier: Günther Drosdowski, S. 4, Horst Sitta, S. 46. Anmerkungen: Entschieden hat vorrangig die Kultusministerkonferenz, die kein Verfassungsorgan ist. Es gab auch keine vertragliche Vereinbarung, sondern lediglich eine Wiener Absichtserklärung vom 1. Juli 1996.
  9. Ein Bestseller aus dem Rathaus. Die „7 Regeln für den Umgang mit dem Bürger“, ein Knigge für städtische Mitarbeiter. In: Nürnberg Heute. Eine Halbjahreszeitschrift. Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 17, Dezember 1973, S. 14 f.
  10. Otto Walter: Bürgernahe Sprache in der Verwaltung. Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium des Innern, München, 1991 (Dr. Otto Walter, Ltd. Reg.-Direktor a.D., vormals Regierung von Unterfranken, Würzburg)
  11. Beitrag zur Sprachkultur
    Zu: „Auseinander oder doch zusammen“ vom 9.2.
    Danke für Ihre freundliche Erwähnung! Aber ich habe selbstverständlich nicht behauptet, dass laut Rechtschreibreform die zusammengesetzten Wörter ausnahmslos getrennt geschrieben werden müssen. Und die Rechtschreibreform ist auch nicht „gesetzlich verordnet“, sondern nur staatlich und auch nur für die Schulen.
    Die Nürnberger Zeitung braucht sich nicht daran zu halten, und sie täte gut daran, zur Erwachsenenorthographie zurückzukehren. Das wäre ein Beitrag zur Sprachkultur.
    Dr. Theodor Ickler, Spardorf

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