Staatsarchiv Nürnberg

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Das Staatsarchiv Nürnberg ist ein staatliches Archiv, das die archivwürdigen Unterlagen der Behörden des Regierungsbezirks Mittelfranken aufbewahrt.

Staatsarchiv Nürnberg
Institutionstyp Staatliches
volks- und heimat-
kundliches Archiv
Sitz Nürnberg
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Gründung 1806
Leiter Dr. Gerhard Rechter
Anschrift Staatsarchiv Nürnberg

Archivstraße 17
90408 Nürnberg

Öffnungszeiten Mo, Di, Do 8.00-16.00
Mi 8.00-20.00
Fr 8.00-13.30 Uhr
Telefon 0911 93519-0
Telefax 0911 93519-99
Netzpost poststelle@stanu.bayern.de
Netzseite Staatsarchiv Nürnberg]

Lage

Das Staatsarchiv liegt nördlich der Kaiserburg bzw. der Nürnberger Stadtmauer im Stadtteil Gärten hinter der Veste in der Archivstraße, die nach Westen in den Friedrich-Ebert-Platz mündet.

Aufgaben

In den Staatlichen Archiven Bayerns werden Unterlagen (z.B. Urkunden, Akten, Karten und Pläne) der Verwaltung des Freistaates Bayern und seiner Vorgänger vom Aufkommen der Schriftlichkeit in der Verwaltung (älteste Urkunde aus dem Jahre 777) bis heute verwahrt. Die Unterlagen können in Lesesälen eingesehen werden.

Leitung

Leiter des Staatsarchivs Nürnberg ist Ltd. Archivdirektor Dr. Gerhard Rechter.

Ehemalige Leiter

  • -1854 Ernst Roth
  • 1854-1869 Joseph Baader (1812-1884), überführte den amtierenden Archivleiter Ernst Roth des Diebstahls Nürnberger Pergamenturkunden.
  • 1940-1953 Fridolin Solleder (1886-1972)
  • 1954-1968 Fritz Schnelbögl (1905-1977)
  • xxxx-xxxx Klaus Freiherr von Andrian-Werburg (1930-2004) [1]
  • Peter Fleischmann (* 1955 in Nürnberg)

Zur Geschichte

Das Staatsarchiv Nürnberg (seit 1970), 1806 Königliches Bayerisches Archiv, 1852 Archivkonservatorium, 1875 Kreisarchiv, 1921 Bayerisches Staatsarchiv, ging aus dem Archiv der Reichsstadt Nürnberg hervor, das 1806 vom bayerischen Staat übernommen wurde.

Für die Zeit vor 1806 stammen die Archivalien von der Reichsstadt Nürnberg, vom Fürstentum Brandenburg-Ansbach, vom zum Fränkischen Reichskreis gehörigen Hochstift Eichstätt, vom Deutschen Orden, von den kleineren Reichsstädten (Rothenburg ob der Tauber, Weißenburg in Bayern und Windsheim) und von der reichsunmittelbaren Ritterschaft (Kanton Altmühl). Für das 19. und 20. Jahrhundert stammen die Archivalien von den im Regierungsbezirk Mittelfranken gelegenen bayerischen Staatsbehörden sowie Reichs- und Bundesbehörden der mittleren und unteren Verwaltungsebene.

Von 1888 bis 1909 wurden Archivalien reichsstädtisch-nürnbergischer Provenienz, vor allem Stiftungen (wie Heilig-Geist-Spital) und Liegenschaften in der Stadt betreffend, an das 1864/65 neu gegründete Stadtarchiv Nürnberg abgegeben (z.T. im Tausch gegen Archivalien über reichsstädtische Hoheitsrechte und über Güterbesitz im Landgebiet).

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Archivalien an 36 Bergungsorte ausgelagert, so daß das Staatsarchiv Nürnberg kaum Verluste erlitt.

Der Beständezuwachs durch die steigende Anzahl von Behördenabgaben zwang seit den 1960er Jahren zur Einrichtung von Außenstellen. Seit 1975 erfolgte der Umbau der ehemaligen nürnbergischen Festung Lichtenau für Archivzwecke, 1983 die offizielle Übernahme als Außenstelle (mit Restaurierungsstelle für die fränkischen Staatsarchive).

Unter Generaldirektor Walter Jaroschka wurden in den letzten Jahrzehnten Beständebereinigungen zwischen den staatlichen Archiven in Bayern und mit Baden-Württemberg durchgeführt. [2]

Bestände

Der Sprengel des Staatsarchivs Nürnberg umfaßt die vormals reichsunmittelbaren Territorien im heutigen Regierungsbezirk Mittelfranken sowie das zum ehemaligen Fränkischen Reichskreis gehörende Hochstift Eichstätt. Wichtigste Bestände bzw. Beständegruppen betreffen die Reichsstadt Nürnberg, das Markgraftum Brandenburg-Ansbach, Hochstift und Domkapitel Eichstätt, Kommenden bzw. Ämter des Deutschen Ordens, Teile der Archive der Reichsstädte Rothenburg ob der Tauber, Weißenburg i.Bay. und Windsheim, die Fränkische Reichsritterschaft, Herrschafts- und Adelsarchive (z.B. Pappenheim, Crailsheim), die staatliche Mittel- und Unterbehörden sowie Gerichte im Regierungsbezirk Mittelfranken ab Anfang des 19. Jahrhunderts, sowie Schriftgut der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse.

Der Gesamtumfang beträgt rund 34.000 laufende Meter mit ca. 6,5 Millionen Archivalieneinheiten (Stand: 31. Dezember 2005).

Quelle: Internetauftritt der staatlichen Archive in Bayern

Historische Vereine im gleichen Gebäude

  • Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V. - GFF
  • Historischer Verein für Mittelfranken e.V., Schriftleitung - HVM

Veröffentlichungen (Auswahl)

Archivführer

  • Minerva-Handbücher. Archive im deutschsprachigen Raum, 2. Aufl. Berlin-New York 1974, S. 726–730
  • Staatsarchiv Nürnberg (Kurzführer der staatlichen Archive Bayerns 9), München 1979
  • Die Staats- und Landesarchive in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp)
  • Archivführer und Inventar der grenzüberschreitenden Überlieferung. Im Auftrag der Archivdirektorenkonferenz der Arge Alp hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, München 1995, S. 74
  • Staatsarchiv Nürnberg. [Bearb.: Karl-Engelhardt Klaar und Gerhard Rechter. Hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns]. München: Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, 1998, 38 S., ISBN 3-921635-42-X (Kurzführer der Staatlichen Archive Bayerns, Neue Folge)
  • Bayerischer Archivtag (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Archive, München 2001, S. 35–37.

Kataloge zu Ausstellungen des Staatsarchivs

Kataloge, erschienen in der Reihe „Ausstellungskataloge der Staatlichen Archive Bayerns“, hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns:

  • Gustav Adolf, Wallenstein und der Dreißigjährige Krieg in Franken (Nr. 12), München 1982
  • Nürnberg - Kaiser und Reich. Ausstellung des Staatsarchivs Nürnberg, 20. September - 31. Oktober 1986. Neustadt a.d. Aisch: Degener, 1986, 180 S. : 209 Ill., ISBN 3-7686-4115-5 (Ausstellungskataloge der staatlichen Archive Bayerns; Nr. 20)
  • Peter Fleischmann: Der Nürnberger Zeichner, Baumeister und Kartograph Hans Bien (1591–1632), von (Nr. 30), München 1991
  • Peter Fleischmann: Der Pfinzing-Atlas von 1594, von (Nr. 33), München 1994
  • Peter Fleischmann: Norenberc – Nürnberg 1050 – 1806. Eine Ausstellung des Staatsarchivs Nürnberg zur Geschichte der Reichsstadt (Nr. 41), München 2000
  • Hans Recknagel und Gerhard Rechter (Hrsg.): Das Territorium der Reichsstadt Nürnberg. Katalog-CD der Ausstellung zum 500sten Jahrestag seiner Erwerbung, bearbeitet vom Staatsarchiv Nürnberg, CD-ROM, Nürnberg 2004

Literatur

  • Gerhard Hirschmann: Fridolin Solleder zum Gedenken. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 59, 1972, S. 240 f. - MVGN
  • Gerhard Hirschmann: Drei hochverdiente Mitglieder werden 70 Jahre alt. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 61, 1974, S. 1-3 - MVGN (Gerhard Pfeiffer, Fritz Schnelbögl und Heinrich Hofmann)
  • Gerhard Hirschmann: Dr. Fritz Schnelbögl in memoriam. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 64. 1977, 3 Seiten vor Seite 1 - MVGN
  • Klaus Frhr. von Andrian-Werburg: Quellen zur Rechtsgeschichte im Archiv. Die Ansbacher Stadt- und Gerichtsbücher im Staatsarchiv Nürnberg. In: Bewahren und umgestalten. Aus der Arbeit der Staatlichen Archive Bayerns; Walter Jaroschka zum 60. Geburtstag. Hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. Hrsg. von Hermann Rumschöttel und Erich Stahleder. München: Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, 1992, XIII, 372 S., ISBN 3-921635-21-7 (Mitteilungen für die Archivpflege: Sonderheft; 9)

Querverweise

Netzverweise

  • Staatsarchiv Nürnberg - StAN
  • Historisches Lexikon Bayerns - im Netz

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Protokoll der Mitgliederversammlung des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA) am 29. September 2005 in Stuttgart - PDF-Datei PDF-Datei
    • Germanisches Nationalmuseum: Familienarchiv der Freiherren von Andrian-Werburg, Urkunden, Stammbaum, Korrespondenz, familienkundliche Sammlungen, 1261–2004. Vermächtnis Freiherr Dr. Klaus von Andrian-Werburg, Nürnberg - GNM PDF-Datei
  2. Geschichtlicher Überblick - gda.bayern.de
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