Werner Guth

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Werner Guth (* 1941 in Kassel) ist Oberstudienrat i.R., Heimat-, Familien- und Namenforscher und Autor von Sach- und Mundartbüchern. Er lebt in Kirchberg, einem Stadtteil von Niedenstein im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

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Werner Guth
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Leben und Wirken

Schule und Studium

Werner Guth legte 1962 sein Abitur an der Goetheschule in Kassel ab und studierte nach seiner zweijährigen Bundeswehrzeit an den Universitäten Göttingen und Marburg Germanistik und Geschichte, nebenher auch Indogermanistik und Skandinavistik. Sein prägender Lehrer war der Marburger Literaturwissenschaftler Walter Falk.

Lehrer

Er unterrichtete seit 1973 an der Gesamtschule Fuldatal-Ihringshausen Deutsch und Geschichte, seit 1983 an der König-Heinrich-Schule Fritzlar Deutsch, Geschichte und Latein, parallel dazu dasselbe an der Gesamtschule Gudensberg. Im Jahr 2003 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Heimat- und Familienforscher

Werner Guth wertete in 17jähriger Arbeit unter genealogischen Gesichtspunkten alle erreichbaren Quellen zur Dorfschaft Kirchberg aus. Zur 975-Jahr-Feier des Ortes am 27. Juni 1996 legte er sein „Einwohner- und Familienbuch Kirchberg 1350–1900“ vor, in dem auf rund 600 Seiten über 2000 Kleinfamilien (mit über 25000 Daten) aufgeführt werden.

Seit Anfang der 90er Jahre widmet sich Guth zunehmend der Erforschung der nordhessischen Orts- und Gewässernamen.

Am 12. Mai 1997 wurde er für seine heimatgeschichtlichen Forschungen mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung (HNA) berichtete am 3. September 1998 über Werner Guth, den „Mann, der Dazidus übersetzte“. [1]

Werner Guth war 1998 Mitbegründer des inzwischen alljährlich stattfindenden Nordhessischen Mundarttags, 1999 Mitbegründer der Gesellschaft für Nordhessische Mundarten e.V. und 2004 bis 2010 Schriftleiter des Mundart-Kuriers, der Vereinszeitschrift der Gesellschaft für nordhessische Mundarten. [2]

Rechtschreibreform

Seinem Ärger über die Schulschreibreform von 1996 machte er 1998 Luft in seiner Schrift „Schildbürgers Rechtschreibreform‎ oder: Aus tiefer Not schrei(b) ich zu dir“. Er wurde Mitglied des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - Initiative gegen die Rechtschreibreform“. Im Unterricht vermittelte er zwar „pflichtgemäß“ die neue Schulschreibung von 1996 ff., aber stets kontrastiv zur herkömmlichen Rechtschreibung, womit er zugleich die Schwächen und Absurditäten der Neuschreibung offenlegte. Daß er dem entsprechenden Unterricht oft Texte seiner satirisch gehaltenen Schrift „Schildbürgers Rechtschreibreform“ zugrunde legte, führte nicht nur zu heiteren Unterrichtsstunden, sondern auch zu der Erkenntnis bei den Schülern, daß das, was vom Staat auf dem Erlaßwege kommt, kritisch zu betrachten ist.

Auszeichnungen

  • 1997 Ehrenbrief des Landes Hessen
  • 2003 Verleihung des Axel-Herwig-Preises beim 6. Nordhessischen Mundarttag 2003 in Körle

Kontakt

Werner Guth
Bergstr. 5
34305 Niedenstein-Kirchberg
Tel. 05603 - 12 69
brief@werner-guth.de
http://www.werner-guth.de

Publikationen

  • Soldatenwerber in Kirchberg 1672. In: Kurt Prior und Peter Wieden (Hrsg.): Niedenstein, Ermetheis, Metze, Kirchberg, Wichdorf. Geschichte und Geschichten aus dem Herzen des Chattenlandes. Gudensberg-Gleichen: Wartberg-Verlag, 1987, 128 S., ISBN 3-925277-10-2; hier: S. 87 – 90
  • Das Marburger Trauungsbuch 1580-1605 mit Marbach und Ockershausen. Bearbeitet von Werner Guth. Herausgegeben von der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen Waldeck e.V., Kassel, 1989 (1. Ergänzungsband zum Marburger Sippenbuch = Band 24 der Gesamtreihe)
  • Schwarz uff wiß. Eine hessische Chronik in Kasseler Mundart. Von Lorenz Landsiedel. Großenteils vom Autor illustriert. Herausgegeben von Quirinus Quiddenbaum in Verbindung mit Werner Guth. Lorenz Landsiedel und Quirinus Quiddenbaum sind Pseudonyme von Werner Guth. Niedenstein-Kirchberg: Bilstein-Verlag, 1995, 190 S., ISBN 3931398005 (Dialekt Nordhessen; Band 1)
  • Die niederhessische Adelsfamilie Hund in Kirchberg: Auszug aus: Werner Guth: Einwohner- u. Familienbuch Kirchberg 1350 bis 1900, (1996) In: Hessische Familienkunde, Band 23 (1996/97), S. 197-208
  • Das Kasseläner Wilhelm-Busch-Album. Schmeggewehlerchen us Buschs Werken in Kasseler Mundart. Übertragen von Werner Guth. Niedenstein-Kirchberg: Bilstein-Verlag, 1997, 224 S., ISBN 3-931398-03-X (Dialekt Nordhessen; Band 2)
  • Die niederhessische Adelsfamilie Hund in Kirchberg. In: Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen (Hrsg.): Hessische Familienkunde, Heft 7, 1997
  • Max un Moritz – ’ne Jungengeschichde in siwwen Streichen. Niederhessisch (Kassel). In: Manfred Görlach (Hrsg.): Metamorphosen. Neue Mundartübersetzungen des Max und Moritz. Hrsg. v. Manfred Görlach. Heidelberg: Winter, 1998, 156 S., ISBN 3-8253-0549-X; hier: S. 75 – 80
  • Blisch un Blumm. Ins Kasselänsche iwwerdrahn. In: Manfred Görlach (Hrsg.): Wilhelm Buschs Plisch und Plum – in 40 deutschen Mundarten. Heidelberg: Winter, 1999, 281 S., ISBN 3-8253-0944-4; hier: S. 143 – 147
  • Leimbachs Rache. Roman. Niedenstein-Kirchberg: Bilstein-Verlag, 2003, 358 S., ISBN 3-931398-10-2
  • Ortswüstungen und andere wüste Siedelstellen bei Niedenstein-Kirchberg. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 109, 2004, S. 51 –70 - PDF vhghessen.de
  • Das Firschtenbuch. Hessische Herrscher aller Zeiten, uff kasselänsch ins rechte Licht gerückt. Mit 49 Illustrationen vom Autor. Hrsg. v. Quirinus Quiddenbaum. Niedenstein-Kirchberg: Bilstein-Verlag, 2004, 82 S., ISBN 3-931398-13-7 (Dialekt Nordhessen; Band 4)
  • Sonderfälle bei germanischem p-, t-, k-Anlaut als Folge von s-mobile-Wirksamkeit. In: Namenkundliche Informationen, Band 91/92, 2007, S. 15–39
  • Mattium – Onomastische Überlegungen zu einem historischen Problem. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 113, 2008, S. 1–16 - PDF vhghessen.de
  • Kassel an der Fulda: Überlegungen zur Bedeutung des Ortsnamens. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 115 (2010), S. 1-20
  • Gudensberg-Obervorschütz - das antike Amisia? Anmerkungen zu der Entschlüsselung von Ptolemaios' „Atlas der Oikumene“. Ungedruckt; Internetveröffentlichung Mai 2011 - PDF-Datei
  • „Dissen, Deute, Haldorf, Ritte, Baune, Besse ...“. Onomastische Überlegungen zu einem alten nordhessischen Ortsnamenspruch. Erscheint in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 116, 2011

Literatur

  • Markwart Lindenthal (Hrsg.): 975 Jahre Kirchberg. Lebendige Geschichte unseres Dorfes am Wartberg. Niedenstein-Kirchberg: Bilstein-Verlag Uta Guth, Kirchberg 1969, 273 S., ISBN 3-931398-02-1
  • Neuer Eco-Pfad verbindet Naturerlebnis mit Kulturgeschichte. Unterwegs in der Flur. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung (HNA) vom 6. Oktober 2010 - HNA

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Markwart Lindenthal: Datensammlung für die Fortsetzung der Dorfchronik „975 Jahre Kirchberg“ - kirchberg-nordhessen.de
  2. Der Mundart-Kurier, Dezember 2008 - PDF