Wilhelm Schlötterer

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Wilhelm Schlötterer (* 1939 in Regensburg) ist promovierter Jurist, Ministerialrat i.R. und Autor eines Bestsellers über Steuerhinterziehung und Rechtsbeugung durch bayerische Spitzenpolitiker.

Wilhelm Schlötterer
Wilhelm Schlötterer
im Dezember 2009 in München
Foto: Michael Lucan
Wikimedia Commons

Leben und Wirken

Herkunft

Schule und Studium

Schlötterer studierte Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Im März 1967 wurde er an der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg mit einer Dissertation „Der Übergang vom beratenden zum beschließenden Organ. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Parlamente“ zum Dr. jur. promoviert.

Jurist

Bayerische Finanzverwaltung

1968 trat Dr. Wilhelm Schlötterer in die bayerische Finanzverwaltung ein.

Landesvertretung Bayerns in Bonn

Von 1973 bis 1974 war er Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen an der Landesvertretung des Freistaates Bayern in Bonn.

Oberster bayerischer Steuerfahnder

Nach seiner Rückkehr nach München wurde ihm 1974 bis 1978 die Leitung des Referats für Steuerfahndung, Steuerstrafrecht, Steuererlaß, Abgabenordnung und Außensteuerrecht übertragen.

Während seiner Tätigkeit in der bayerischen Finanzverwaltung wies er beharrlich auf Einflußnahmen von CSU-Spitzenpolitikern zugunsten wohlhabender Freunde und Prominenter in Steuerangelegenheiten hin.

Sein Vorwurf lautet, Franz Josef Strauß habe gezielt in die Steuerermittlung Einfluß genommen, um befreundete Unternehmer zu begünstigen, indem er genehme Beamte einsetzte und in laufende Verfahren eingriff.

Schlötterer versuchte, diesem Machtmißbrauch mit internen Beschwerden, Briefen und Petitionen an den Landtag entgegenzuwirken. Dies brachte ihm erhebliche berufliche Nachteile ein: Fällige Beförderungen wurden verweigert, und es gab Straf- und beamtenrechtliche Disziplinarverfahren gegen ihn. Die Auseinandersetzungen mündeten Anfang der 1990er Jahre in der Aufdeckung der sogenannten Amigo-Affäre.

Referat Verteidigungslasten

Zu den gegen ihn verhängten Sanktionen gehörte, daß er 1978 in das Referat Verteidigungslasten versetzt wurde.

Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft Bayern

1998 wechselte er als Generalbevollmächtigter zur Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft Bayern.

Ruhestand

Nach Erreichen der Altersgrenze wurde er im Rang eines Ministerialrats pensioniert.

„Macht und Mißbrauch“

2009 legte Wilhelm Schlötterer das Sachbuch „Macht und Missbrauch“ vor, in dem er anhand dokumentierter Einzelfälle gegen den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber Vorwürfe der gezielten Einflußnahme in die Steuerermittlung erhebt.

Schlötterer schreibt in seinem Buch von einem Vermögen von rund 400 Millionen D-Mark, das Strauß hinterlassen habe. Daraufhin wurde er von der Familie von Franz Josef Strauß angezeigt und verklagt. Während des Prozesses im Juni 2012 bezeugten Bankmitarbeiter aus München und Luxemburg, daß das Erbe rund 300 Millionen Mark betragen habe. Diese Summe habe der Sohn Max Strauß 1992 versucht, in Form von Bargeld nach Luxemburg zu transportieren. Die Familie Strauß dementierte diese Angaben als „baren Unfug“.[1]

Gustl Mollath

Er setzt sich für Gustl Mollath ein, der wegen seiner Strafanzeige über Schwarzgeldgeschäfte in der HypoVereinsbank in die Psychiatrie eingewiesen wurde.

Familie

Wilhelm Schlötterer ist verheiratet. Er lebt mit seiner Frau bei München.

Mitgliedschaften

Schlötterer ist seit über 30 Jahren CSU-Mitglied. Er ist Präsident der Società Dante Alighieri München.

Ehrungen

2004 wurde er vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi mit dem Titel Commendatore ausgezeichnet.

Kontakt

Veröffentlichungen

Dissertation

  • Der Übergang vom beratenden zum beschließenden Organ. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Parlamente. Universität Würzburg, Rechts- u. staatswiss. Fakultät, Diss. vom 3. März 1967. Würzburg, 1967, XXVIII, 193 S.

Bücher

  • Wilhelm Schlötterer: Macht und Missbrauch. Franz Josef Strauß und seine Nachfolger. Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten. Köln: Fackelträger, 2009, 412 S., ISBN 978-3-7716-4434-5
  • Wilhelm Schlötterer: Macht und Missbrauch. Von Strauß bis Seehofer. Ein Insider packt aus. Aktualisierte Taschenbuch-Erstausgabe. München: Heyne, 2010, 463 S., ISBN 978-3-453-60168-0

Literatur

  • Robert Schmitt: „Politischer Skandal statt Justizirrtum“. Wilhelm Schlötterer spricht auf Einladung der SPD und Freien Wählern über den Fall „Gustl Mollath“. Für ihn ist es kein Justizirrtum. „Es ist ein politischer Skandal“, sagt Wilhelm Schlötterer. Ein Skandal, in dem die bayerische Justizministerin „den Landtag getäuscht und Beweise unterschlagen hat“, so Schlötterer in Roth. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung vom 15. Januar 2013 - RHVZ

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Schlötterer, Franz Beckenbauer und 5 Bayerische Finanzminister beim Dokumentationszentrum Couragierte Recherchen und Reportagen - eine längere Chronologie - anstageslicht.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Egmont R. Koch: Zeuge berichtet über dreistelliges Millionenvermögen von Strauß, Stern vom 27. Juni 2012