Maximilian Kerner
Maximilian Kerner (* 1949 in Gunzenhausen, † Juli 2005) war ein Nürnberger Lyriker, Liedermacher, Grafiker und Buchhändler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Maximilian Kerner hätte Maschinenbauer werden sollen. Doch er wurde in Nürnberg Buchhändler. Zu seinen Spezialgebieten gehörte die Science-Fiction-Literatur.
In den sechziger Jahren trug er im Underground-Club „Serife“ selbstgeschriebene Lieder vor. Ein Kritiker nannte ihn den „deutschen Dylan“.
Beim Ersten Nürnberger Bardentreffen 1976 startete Maximilian Kerner seine musikalische Karriere mit hochdeutschen Polit-Songs. So wurde Maximilian Kerner zu einem Urgestein des Nürnberger Bardentreffens.
1978 drehte Reinhard Strohn, Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (BR), mit dem hauptberuflichen Buchhändler Maximilian Kerner ein Weihnachtslied.
Mitte der 80er Jahre wurde es still um Maximilian Kerner, den Kulturpreisträger der Stadt Nürnberg von 1978. Er hatte seine Gitarre an den Nagel gehängt, weil er keine Lust mehr hatte. Dann traf er 1993 auf den Pianisten „Miller the Killer“ und gründete mit ihm eine Band, „Kerners Kombo“.
Seither mischte Kerner mit seiner „Kombo“ wieder mit. Doch Maximilian Kerner blieb bodenständig und widmete sich der Mundart: „Hinder Meegldorf (Mögeldorf) werdds dungl, hinder Meegldorf werdds schwadds, und mid ihre Schbinnerfinger schleichd die Nachd ibern Radenaubladds (Rathenauplatz) ....“
Der größte Erfolg von „Kerners Kombo“ wurde 1995 „Iich bin a Glubberer“.
Seit 1995 ließ Reinhard Strohn beim Bayerischen Rundfunk Sängerinnen und Sänger ein Loblied auf ihren jeweiligen Heimatort anstimmen. 1997 war Nürnberg zum zweiten Mal an der Reihe. Strohn erinnerte sich dafür an den AZ-Kolumnisten, Mundart-Dichter und Sänger Maximilian Kerner. Der Auftrag kam per Telefon. Kerner willigte ein. So entstand das musikalische Ortsportrait über Nürnberg als Auftragswerk des Bayerischen Rundfunks.
Zwecks Inspiration wartete der Mundart-Barde zunächst die richtige Stimmung ab und nahm dann einen Schluck Bier: „Des is nie verkehrt.“ Nach eineinhalb Stunden stand der Text, den Kerner in eine irische Melodie einbettete. Zusammen mit dem Gitarristen Hermann Hofmann vertonte Kerner die Nürnberg-Hymne im BR-Studio.
Die Dreharbeiten fanden auf dem Kettensteg statt. Vor der Kamera sang Kerner sein Loblied auf die Pegnitz und Nürnberg. Nach zwei Tagen Dreharbeit war das musikalische Stadtportrait fertig. „Das wird eines der besten Ortsportraits“, freute sich Reinhard Strohn, als Kameramann Thomas Zach auf dem Kettensteg die letzten Impressionen einfing. Maximilian Kerner meinte bescheiden: „Des gfällt mer scho, daß i des Närmberch-Lied machen hab’ dürfen.“ [1]
Würdigung
Aus dem Nachruf der Nürnberger Nachrichten: „Kerner war ein Multi-Talent, der in der Rolle des Bänkelsängers kein Hehl aus seinen Ansichten machte. Mit Wut im Bauch sang er gegen das politische Establishment speziell in Bayern an. Der Max hatte dabei jenen fränkischen Humor, der ohne Umschweife zur Sache kommt... die Musikszene verliert mit ihm einen aufrechten Kämpfer.“ [2]
Auszeichnung
- 1978 Preis der Stadt Nürnberg (Förderpreis) [1]
Veröffentlichungen
Bücher
- Druggns Brood. Nonsense-Gedichte in fränkischer Mundart. Cadolzburg: Ars-vivendi-Verlag, 1995, 85 S., ISBN 3-931043-13-4 (Gedichte); 3. Auflage, 2001
- Gnabb derneem. Gedichte und Szenen. 1. Auflage. Cadolzburg: Ars Vivendi, 2000, 79 S., ISBN 3-89716-107-9
- Maximilian Kerner, Günter Stössel: Max und Moritz / Die fromme Helene, aff fränggisch. Illustrator: Wilhelm Busch. 2. Auflage. Cadolzburg: ars vivendi, 2001, 160 S., ISBN 3-89716-220-2
Songtexte
- Maximilian Kerner: Songtexte, Lyrics - im Netz
- Kerner's Kombo: »Iich bin a Glubberer«, 1995 - im Netz
Tonträger
- Is Leddsde Seidler, 1998
- 1. FCN Abstieg 2008 - Iich bleib a Glubberer - youtube
Literatur
- Kerner: Die Hymne auf Nürnberg. In: Abendzeitung, 1997 - im Netz
- Magnus Zawodsky: Nachruf auf Maximilian Kerner. In: Nürnberger Zeitung vom 29. Juli 2005 - Franken-Wiki
Querverweise
- Abendzeitung / 8 Uhr-Blatt (Nürnberg)
- Ars-vivendi-Verlag
- Günter Stössel
- Nürnberger Bardentreffen
- NürnbergWiki Hauptseite
Netzverweise
- Klaus Friedlein: Maximilian Kerner, Kurz-Porträt - im Netz
- Maximilian Kerner - Franken-Wiki
Einzelverweise und Anmerkungen
- ↑ Kerner: Die Hymne auf Nürnberg. In: Abendzeitung, 1997
- ↑ Klaus Friedlein: Maximilian Kerner, Kurz-Porträt - im Netz