Rauschgoldengel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Rauschgoldengel''' ist ein Weihnachtsschmuck, der an der Spitze des Christbaums befestigt wird. Er wird in [[Nürnberg]] hergestellt.
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Ein '''Rauschgoldengel''' ist ein Weihnachtsschmuck, der an der Spitze des Christbaums befestigt wird. Er wird in [[Nürnberg]] hergestellt. Außerdem gibt es zwei lebende Rauschgoldengel, die traditionell das [[Nürnberger Christkind]] bei seiner Eröffnungsrede auf der Empore der [[Frauenkirche]] begleiten.
[[Bild:Museum_Rauschgoldengel.jpg|thumb|350px|Aufwendig hergestellte Rauschgoldengel von 1930]]
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[[Bild:Rauschgoldengel_H.Liedel.jpg|thumb|300px|Rauschgoldengel auf dem [[Nürnberger Christkindlesmarkt]] zu 29,50 Euro<br>© [[Herbert Liedel]]]]
[[Bild:Rauschgoldriese.jpg|thumb|200px|Der größte Rauschgoldengel schwebt über dem Eingang des [[Christkindlesmarkt]]s.<br>© Helldörfer/NZ]]
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<!--[[Bild:Museum_Rauschgoldengel.jpg|thumb|350px|Rauschgoldengel]]-->
[[Bild:Moderner_Rauschgoldengel.jpg|thumb|200px|Ein moderner Rauschgoldengel, 2007 von [[Ottmar Hörl]] geschaffen.<br>© Hagen Gerullis/NZ]]
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<!--[[Bild:Rauschgoldriese.jpg|thumb|200px|Der größte Rauschgoldengel schwebt über dem Eingang des [[Christkindlesmarkt]]s.<br>© Helldörfer/NZ]]-->
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==Zum Namen „Rauschgold“==
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Woher hat der Rauschgoldengel seinen Namen? Früher wurden die Rauschgoldengel aus feingeschlagenen Messingblättern hergestellt. Daher stammt der Name „Rauschgoldengel“ von den goldfarbenen, knisternden, rauschenden Messingblättern, die man „Rauschgold“ nannte.
  
 
==Zur Geschichte==
 
==Zur Geschichte==
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===Herstellung und Verkauf===
 
===Herstellung und Verkauf===
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[[Bild:Julia Liedel_Rauschgoldengel.jpg|thumb|300px|right|Lebender Rauschgoldengel auf der Empore der [[Frauenkirche]] mit Blick auf den beleuchteten [[Schöner Brunnen| Schönen Brunnen]]<br>© [[Herbert Liedel]]]]
 
Rauschgoldengel werden seit dem 18. Jahrhundert zum Weihnachtsfest hergestellt. In Nürnberg hatte sich ein eigenes Gewerbe, die Flinterleinsschlager, auf die Herstellung spezialisiert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Nürnberger Rauschgoldengel in Spielzeugmusterbüchern dargestellt. In Nürnberg werden bis heute Rauschgoldengel hergestellt und auf dem [[Nürnberger Christkindlesmarkt]] verkauft. Allerdings ist der Nürnberger Rauschgoldengel in seiner ursprünglichen Form nur noch an einzelnen Ständen anzutreffen.
 
Rauschgoldengel werden seit dem 18. Jahrhundert zum Weihnachtsfest hergestellt. In Nürnberg hatte sich ein eigenes Gewerbe, die Flinterleinsschlager, auf die Herstellung spezialisiert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Nürnberger Rauschgoldengel in Spielzeugmusterbüchern dargestellt. In Nürnberg werden bis heute Rauschgoldengel hergestellt und auf dem [[Nürnberger Christkindlesmarkt]] verkauft. Allerdings ist der Nürnberger Rauschgoldengel in seiner ursprünglichen Form nur noch an einzelnen Ständen anzutreffen.
  
==Sagen und Legenden==
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==Lebende Rauschgoldengel==
  
Nach [[Franz Bauer]]s Sagensammlung „Alt-Nürnberg“ soll der Erfinder des Rauschgoldengels ein trauernder Vater gewesen sein. Im besonders harten Winter des Jahres 1570 soll der Ratsherr und Messingschmied Erasmus Ebner einen aus Frankreich vertriebenen Hugenotten und dessen Tochter aufgenommen haben.
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Das [[Nürnberger Christkind]] eröffnet alljährlich auf dem Nürnberger [[Hauptmarkt]] den [[Nürnberger Christkindlesmarkt]]. Dabei wird das Christkind, während es auf der Empore der [[Frauenkirche]] den traditionellen Prolog spricht, von zwei Rauschgoldengeln begleitet.
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[[Bild:Manfred Riebe Ehrenamtskarte vorn.jpg|thumb|220px|[[Goldene Bayerische Ehrenamtskarte (Manfred Riebe)]]]]
  
Dieser Hugenotte, dessen Name nicht überliefert ist, stammte aus der Gegend um Lyon und beherrschte das Holzschnitzer-Handwerk so vortrefflich, dass er von allen als „Meister“ angeredet wurde. Um seiner Tochter eine Freude zu machen, stattete die Ehefrau Ebners sie zum Kirchgang mit einem schön bestickten und mit bunten Bändern verzierten Kleid aus, das auch reich gefältelt war und zu dem eine Nürnberger „Gockelhaube“ gehörte.
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==Zum Verfasser des Artikels==
  
Leider erkrankte die Tochter des Holzschnitzers eines Tages schwer und starb kurz darauf. Sie wurde in ihrem schönen Sonntagskleid in der Familiengruft der Ebners beigesetzt. Ihr Vater aber versank in tiefe Trauer und schloss sich in seine Kammer ein. Um ihn ein wenig abzulenken, legte man ihm ein Schnitzmesser ins Zimmer. Zu dieser Zeit soll es dem Messingschmied gelungen sein, besonders schönes Rauschgold herzustellen oder einzukaufen. Den „Meister“ soll dieses Material tief beeindruckt haben.
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[[Manfred Riebe]], der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016
 
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von Landrat [[Armin Kroder]] (FW)  mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte
Kurz darauf war er urplötzlich verschwunden. Er hatte aber als Abschiedsgeschenk eine wunderbare Figur mit einem Kleid aus Rauschgold und einem geschnitzten Kopf aus Lindenholz geschaffen, dessen Gesichtszüge an die verstorbene Tochter erinnerten. Statt Arme hatte die Figur zwei große Flügel, und aus der Gockelhaube war eine prächtige Krone geworden.
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ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im [[Menschenrechtsforum Gustl Mollath]]. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.
 
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In einer anderen Legende ist der Schöpfer des Engels ein Handwerksmeister namens Hauser, der nach dem Tod seiner geliebten Tochter in Schwermut verfällt, bis ihm die Verstorbene im Traum und in der Gewandung eines Rauschgoldengels erscheint. Daraufhin fasst er den Entschluss, nach dieser Vision eine prächtige Puppe anzufertigen, um eine Erinnerung an die Verstorbene wachzuhalten.
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==Literatur==
 
==Literatur==
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* Bernward Deneke: ''Der Nürnberger Rauschgoldengel''. In: Weltkunst 24/197, München: Kunst und Technik, 1975, 55 S.
 
* Bernward Deneke: ''Der Nürnberger Rauschgoldengel''. In: Weltkunst 24/197, München: Kunst und Technik, 1975, 55 S.
  
* [[Franz Bauer]]: ''Der Nürnberger Rauschgoldengel''. In: Franz Bauer: ''Sagenhaftes Nürnberg. Ein bunter Reigen von Geschichten aus der alten Noris''. Hrsg.: Stadtsparkasse Nürnberg, ohne Jahr ca. 1980, 63 S.
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* [[Franz Bauer]]: ''Der Nürnberger Rauschgoldengel''. In: Franz Bauer: ''Sagenhaftes Nürnberg. Ein bunter Reigen von Geschichten aus der alten [[Noris]]''. Hrsg.: Stadtsparkasse Nürnberg, ohne Jahr ca. 1980, 63 S.
  
 
* Lydia Bayer: ''Woher stammt der Nürnberger Rauschgoldengel?'' In: [[Nürnberger Altstadtberichte]], Heft 8 (1983), S. 67-82
 
* Lydia Bayer: ''Woher stammt der Nürnberger Rauschgoldengel?'' In: [[Nürnberger Altstadtberichte]], Heft 8 (1983), S. 67-82
  
* [[Herbert Maas]]: ''Bäiderla af alli Subbm. Die Sprichwörtersammlung des Benedict Wilhelm Zahn''. Hrsg. von Michael Diefenbacher und Wiltrud Fischer-Pache. Bearbeitet von Herbert Maas. Stadtrat zu Nürnberg. Nürnberg: Edelmann, 1997, XXV, 237 S., ISBN 3-87191-240-9, hier: S. 125 f. (Edelmann) ISBN 3-925002-27-8 (Stadtarchiv Nürnberg) (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg; Band 27)
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* [[Steffen Radlmaier]] (Hrsg.): '' GoldRauschEngel - das Buch zum Fest''. Cadolzburg: Ars Vivendi, 1996, 191 S., ISBN 3-931043-57-6 (Anthologie)
  
* [[Herbert Maas]]: ''Rauschgoldengel''. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): ''[[Stadtlexikon Nürnberg]]''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 (2. Aufl., Nürnberg: W. Tümmels Verlag 2000), hier: S. 860 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtlexikon/start.fau?prj=Lex im Netz]
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* [[Herbert Maas]]: ''Bäiderla af alli Subbm. Die Sprichwörtersammlung des Benedict Wilhelm Zahn''. Hrsg. von [[Michael Diefenbacher]] und Wiltrud Fischer-Pache. Bearbeitet von Herbert Maas. Stadtrat zu Nürnberg. Nürnberg: [[Buchhandlung Edelmann| Edelmann]], 1997, XXV, 237 S., ISBN 3-87191-240-9, hier: S. 125 f. ([[Buchhandlung Edelmann| Edelmann]]) ISBN 3-925002-27-8 (Stadtarchiv Nürnberg) (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg; Band 27)
  
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* [[Herbert Maas]]: ''Rauschgoldengel''. In: [[Michael Diefenbacher]]; [[Rudolf Endres]] (Hrsg.): ''[[Stadtlexikon Nürnberg]]''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 (2. Aufl., Nürnberg: W. Tümmels Verlag 2000), hier: S. 860 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/dok_start.fau?prj=biblio&dm=Stadtlexikon im Netz]
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[[Bild:Himmlische Boten_Tuemmel_45_0.jpg|thumb|300px|right|[[Susanne von Goessel-Steinmann]]: ''Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel'', Tümmels, 2004]] 
 
* Wolfgang Heilig-Achneck: ''Woher kommt das Rauschgold?'' In: Christkindlesmarkt-Online - [http://www.christkindlesmarkt.de/index.php?navi=1&rid=82&artid=425& im Netz]
 
* Wolfgang Heilig-Achneck: ''Woher kommt das Rauschgold?'' In: Christkindlesmarkt-Online - [http://www.christkindlesmarkt.de/index.php?navi=1&rid=82&artid=425& im Netz]
  
* Susanne von Goessel-Steinmann: ''Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel''. Hrsg.: Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum. Konzeption: Susanne von Goessel-Steinmann und Helmut Schwarz. Fotogr.: Christiane Richter. Nürnberg: Tümmels, 2004, 98 S., ISBN 3-921590-33-7 (Schriften des Spielzeugmuseums Nürnberg; Band 6)
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* [[Susanne von Goessel-Steinmann]]: ''Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel''. Hrsg.: Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum. Konzeption: Susanne von Goessel-Steinmann und Helmut Schwarz. Fotogr.: Christiane Richter. Nürnberg: Tümmels, 2004, 98 S., ISBN 3-921590-33-7 (Schriften des Spielzeugmuseums Nürnberg; Band 6)
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** ''Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel''. Neue Publikation des Spielzeugmuseums. Pressemitteilung vom 9. November 2004 - [http://museen.nuernberg.de/download/download_spielzeugmuseum/spm_presse04_rauschgoldengel.pdf PDF-Datei]
 
** Rezension von Gerhard Handschuh: ''Goessel-Steinmann, Susanne von: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel''. Hrsg. Museen der Stadt Nürnberg/Spielzeugmuseum. Nürnberg 2004. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, München 2007, S. 380-382
 
** Rezension von Gerhard Handschuh: ''Goessel-Steinmann, Susanne von: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel''. Hrsg. Museen der Stadt Nürnberg/Spielzeugmuseum. Nürnberg 2004. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, München 2007, S. 380-382
  
* Annamaria Böckel: ''Voller Terminkalender für himmlisches Wesen. Die Faszination des Christkinds ist ungebrochen''. In: [[Nürnberg Heute]], Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 77, 2004, S. 38-43 - [http://www2.nuernberg.de/imperia/md/content/internet/obm/pr/publikationen/nh-archiv/nh77/nh77_09himmlisch.pdf PDF-Datei]
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* Annamaria Böckel: ''Voller Terminkalender für himmlisches Wesen. Die Faszination des Christkinds ist ungebrochen''. In: [[Nürnberg Heute]], Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 77, 2004, S. 38-43 - [http://www.nuernberg.de/imperia/md/presse/dokumente/internet/publikationen/nh-archiv/nh77/nh77_09himmlisch.pdf PDF-Datei]
  
===Artikel in der [[NZ]]===
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* [[Susanne von Goessel-Steinmann]]: ''Das doppelte Christkind. Wie kommen Christkind und Rauschgoldengel auf die Empore der Frauenkirche?'' In: Mittendrin, Magazin der katholischen Innenstadtkirche Nürnberg – Frauenkirche, St. Elisabeth, St. Klara, Ausgabe 2, 2008, November 2008 bis Februar 2009, S. 6-9 - [http://downloads.eo-bamberg.de/3/226/1/91571812696180611937.pdf PDF-Datei]
  
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==Presse==
 
* [[Clemens Helldörfer]]: ''Nürnberger Sagen rund um den Christkindlesmarkt. Die Legende vom Rauschgoldengel''. In: [[Nürnberger Zeitung]] Nr. 276 vom 28. November 2009, Nürnberg plus, S. + 1 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1131340&kat=317 NZ]
 
* [[Clemens Helldörfer]]: ''Nürnberger Sagen rund um den Christkindlesmarkt. Die Legende vom Rauschgoldengel''. In: [[Nürnberger Zeitung]] Nr. 276 vom 28. November 2009, Nürnberg plus, S. + 1 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1131340&kat=317 NZ]
  
 
* fis [= André Fischer]: ''Kunsthandwerkausstellung im Fembo-Haus. Alte Rauschgoldengel mit Dekolleté''. In: [[Nürnberger Zeitung]] Nr. 281 vom 4. Dezember 2009, S. 9 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1134756&kat=11 NZ]
 
* fis [= André Fischer]: ''Kunsthandwerkausstellung im Fembo-Haus. Alte Rauschgoldengel mit Dekolleté''. In: [[Nürnberger Zeitung]] Nr. 281 vom 4. Dezember 2009, S. 9 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1134756&kat=11 NZ]
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==Tonträger==
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[[Bild:GoldRauschEngel-CD532.jpg|thumb|200px|right|CD: [[Klaus Schamberger]], [[Bernd Regenauer]], [[Fitzgerald Kusz]] und Co.: ''GoldRauschEngel. Gedichte, Geschichten und Musik aus Franken''. Ars Vivendi, 1997]]
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* [[Klaus Schamberger]], [[Bernd Regenauer]], [[Fitzgerald Kusz]] und Co.: ''GoldRauschEngel – live. Gedichte, Geschichten und Musik aus Franken''. Die CD zum Buch zum Fest; eine Aufnahme des Bayerischen Rundfunks, [[Studio Franken]] 1996; Live-Mitschnitt einer Veranstaltung in der Kulturfabrik Roth am 6.12.1996 ; Gedichte und Geschichten aus Franken. Cadolzburg: Musenkuß bei Ars Vivendi, 1997, ISBN 3-89716-004-8
  
 
==Querverweise==
 
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===Sachartikel===
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* [[Frauen in Franken]]
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* [[Frauenkirche]]
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* [[Goldene Bayerische Ehrenamtskarte (Manfred Riebe)]]
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* [[Kinder entdecken Nürnberg]]
 
* [[Nürnberger Christkind]]
 
* [[Nürnberger Christkind]]
 
* [[Nürnberger Christkindlesmarkt]]
 
* [[Nürnberger Christkindlesmarkt]]
* [[Hauptseite |NürnbergWiki Hauptseite]]
+
* [[Nürnberger Tand]]
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* [[Schöner Brunnen]]
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* [[Spielzeugmuseum Nürnberg]]
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* [[Stadtlexikon Nürnberg]]
 +
* [[Stadtlexikon Nürnberg (Autoren)]]
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* [[Stadtlexikon Nürnberg (Essays)]]
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* ⇛ [[Vierte Gewalt]]
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* ⇛ [[Wikis in Franken]]
 +
* ⇛ [[NürnbergWiki]]
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===Personenartikel===
 +
*[[Lydia Bayer]]
 +
*[[Franz Bauer]]
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*[[Toni Burghart]]
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*[[Michael Diefenbacher]]
 +
*[[Michael Diefenbacher (Publikationen)]]
 +
*[[Michael Diefenbacher (Stadtlexikon)]]
 +
*[[Rudolf Endres]]
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*[[Fitzgerald Kusz]]
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*[[Herbert Liedel]]
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*[[Rudolf Lumm]]
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*[[Herbert Maas]]
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*[[Steffen Radlmaier]]
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*[[Bernd Regenauer]]
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*[[Klaus Schamberger]]
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*[[Jules Stauber]]
  
 
==Netzverweise==
 
==Netzverweise==
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* Rauschgoldengel - [http://www.franken-wiki.de/index.php/Rauschgoldengel Franken-Wiki]
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* Matthias Weinrich: ''Nürnberger Rauschgoldengel'' - [http://www.nuernberginfos.de/nuernberg-mix/rauschgoldengel.html Nuernberginfos.de]
  
 
* Rauschgold - [http://de.wikipedia.org/wiki/Rauschgold Wikipedia]
 
* Rauschgold - [http://de.wikipedia.org/wiki/Rauschgold Wikipedia]
 
* Altfränkische Weihnacht. Rauschgoldengel im Höhenflug. In: Bayerischer Rundfunk, Land & Leute vom 23. November 2004 - [http://br-online.de/land-und-leute/artikel/0411/13-rauschgoldengel/index.xml BR-Online]  
 
* Altfränkische Weihnacht. Rauschgoldengel im Höhenflug. In: Bayerischer Rundfunk, Land & Leute vom 23. November 2004 - [http://br-online.de/land-und-leute/artikel/0411/13-rauschgoldengel/index.xml BR-Online]  
  
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==Zur Diskussionsseite==
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Hier geht es zur [[Diskussion:Rauschgoldengel]]. An der Diskussion teilnehmen können - wie bei Leserbriefen üblich - nur mit Klarnamen angemeldete Benutzer.
  
 
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[[Kategorie:Frauen in Franken]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
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[[Kategorie:Wirtschaft/Nürnberg]]
 
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[[Kategorie:Stadtlexikon Nürnberg]]
 
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Aktuelle Version vom 2. November 2017, 01:03 Uhr

Ein Rauschgoldengel ist ein Weihnachtsschmuck, der an der Spitze des Christbaums befestigt wird. Er wird in Nürnberg hergestellt. Außerdem gibt es zwei lebende Rauschgoldengel, die traditionell das Nürnberger Christkind bei seiner Eröffnungsrede auf der Empore der Frauenkirche begleiten.

Rauschgoldengel auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt zu 29,50 Euro
© Herbert Liedel

Zum Namen „Rauschgold“

Woher hat der Rauschgoldengel seinen Namen? Früher wurden die Rauschgoldengel aus feingeschlagenen Messingblättern hergestellt. Daher stammt der Name „Rauschgoldengel“ von den goldfarbenen, knisternden, rauschenden Messingblättern, die man „Rauschgold“ nannte.

Zur Geschichte

Zum Material

Das Rauschgold oder Flittergold wurde im Jahre 1733 aus Messing gefertigt und zu dünnen Blättern wie Papier geschlagen. Die Franzosen nennen das Rauschgold „or d'Allemagne“ oder „Teutschgold“. Dieses Rauschgold wurde in Nürnberg und Augsburg hergestellt. Zur Herstellung wurde Messing zu dünnem Blech ausgewalzt, blankgebeizt und dann - 20 und mehr Tafeln aufeinander - zwischen Leder noch dünner geschlagen und geschnitten. Durch diese Bearbeitung erhält das Blech die knitternde Steifigkeit und den Glanz. Heute wird kein Rauschgold mehr hergestellt. Die heutigen Rauschgoldengel werden aus Aluminiumfolie hergestellt

Herstellung und Verkauf

Lebender Rauschgoldengel auf der Empore der Frauenkirche mit Blick auf den beleuchteten Schönen Brunnen
© Herbert Liedel

Rauschgoldengel werden seit dem 18. Jahrhundert zum Weihnachtsfest hergestellt. In Nürnberg hatte sich ein eigenes Gewerbe, die Flinterleinsschlager, auf die Herstellung spezialisiert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Nürnberger Rauschgoldengel in Spielzeugmusterbüchern dargestellt. In Nürnberg werden bis heute Rauschgoldengel hergestellt und auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt verkauft. Allerdings ist der Nürnberger Rauschgoldengel in seiner ursprünglichen Form nur noch an einzelnen Ständen anzutreffen.

Lebende Rauschgoldengel

Das Nürnberger Christkind eröffnet alljährlich auf dem Nürnberger Hauptmarkt den Nürnberger Christkindlesmarkt. Dabei wird das Christkind, während es auf der Empore der Frauenkirche den traditionellen Prolog spricht, von zwei Rauschgoldengeln begleitet.

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Georg Herbolzheimer: Rauschgoldengala. In: Eugen Kusch (Hrsg.): Auf gut Nürnbergisch. Unsere schönsten Mundartgedichte. Federzeichnungen von Jules Stauber, Umschlag und Einband von Toni Burghart. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1951, 174 S. (140 Gedichte von 43 verschiedenen Autoren mit biographischen Anmerkungen über die Verfasser, u.a. Konrad Grübel, Georg Herbolzheimer, Paul Rieß, Theodor Schmidt, Hermann Strebel); hier: S. 63
  • Robert Geiling: Der Engel von Nürnberg. Textillustrationen von Rosemarie Richter. Rothenburg ob der Tauber: J.P. Peter, Gebrüder Holstein, 1950, 34 S. [Sagenhafte Erzählung über den Ursprung der Nürnberger Rauschgoldengel als Weihnachtsschmuck]
  • Bernward Deneke: Der Nürnberger Rauschgoldengel. In: Weltkunst 24/197, München: Kunst und Technik, 1975, 55 S.
  • Franz Bauer: Der Nürnberger Rauschgoldengel. In: Franz Bauer: Sagenhaftes Nürnberg. Ein bunter Reigen von Geschichten aus der alten Noris. Hrsg.: Stadtsparkasse Nürnberg, ohne Jahr ca. 1980, 63 S.
Susanne von Goessel-Steinmann: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel, Tümmels, 2004
  • Wolfgang Heilig-Achneck: Woher kommt das Rauschgold? In: Christkindlesmarkt-Online - im Netz
  • Susanne von Goessel-Steinmann: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel. Hrsg.: Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum. Konzeption: Susanne von Goessel-Steinmann und Helmut Schwarz. Fotogr.: Christiane Richter. Nürnberg: Tümmels, 2004, 98 S., ISBN 3-921590-33-7 (Schriften des Spielzeugmuseums Nürnberg; Band 6)
    • Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel. Neue Publikation des Spielzeugmuseums. Pressemitteilung vom 9. November 2004 - PDF-Datei
    • Rezension von Gerhard Handschuh: Goessel-Steinmann, Susanne von: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel. Hrsg. Museen der Stadt Nürnberg/Spielzeugmuseum. Nürnberg 2004. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, München 2007, S. 380-382
  • Annamaria Böckel: Voller Terminkalender für himmlisches Wesen. Die Faszination des Christkinds ist ungebrochen. In: Nürnberg Heute, Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 77, 2004, S. 38-43 - PDF-Datei
  • Susanne von Goessel-Steinmann: Das doppelte Christkind. Wie kommen Christkind und Rauschgoldengel auf die Empore der Frauenkirche? In: Mittendrin, Magazin der katholischen Innenstadtkirche Nürnberg – Frauenkirche, St. Elisabeth, St. Klara, Ausgabe 2, 2008, November 2008 bis Februar 2009, S. 6-9 - PDF-Datei

Presse

  • fis [= André Fischer]: Kunsthandwerkausstellung im Fembo-Haus. Alte Rauschgoldengel mit Dekolleté. In: Nürnberger Zeitung Nr. 281 vom 4. Dezember 2009, S. 9 - NZ

Tonträger

CD: Klaus Schamberger, Bernd Regenauer, Fitzgerald Kusz und Co.: GoldRauschEngel. Gedichte, Geschichten und Musik aus Franken. Ars Vivendi, 1997
  • Klaus Schamberger, Bernd Regenauer, Fitzgerald Kusz und Co.: GoldRauschEngel – live. Gedichte, Geschichten und Musik aus Franken. Die CD zum Buch zum Fest; eine Aufnahme des Bayerischen Rundfunks, Studio Franken 1996; Live-Mitschnitt einer Veranstaltung in der Kulturfabrik Roth am 6.12.1996 ; Gedichte und Geschichten aus Franken. Cadolzburg: Musenkuß bei Ars Vivendi, 1997, ISBN 3-89716-004-8

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Rauschgold - Wikipedia
  • Altfränkische Weihnacht. Rauschgoldengel im Höhenflug. In: Bayerischer Rundfunk, Land & Leute vom 23. November 2004 - BR-Online

Zur Diskussionsseite

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