Sigmund Schuckert
Johann Sigmund Schuckert (* 18. Oktober 1846 in Nürnberg; † 17. September 1895 in Wiesbaden) war ein Mechaniker, Elektrotechniker und Industrieller. Er gründete in Nürnberg die Schuckertwerke.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Herkunft und Familie
Johann Sigmund Schuckerts Vater war Johann Bartholomäus Schuckert (1798-1897), Büttnermeister in Nürnberg, seine Mutter war Barbara, geb. Koch (1806-1873). Sigmund Schuckert heiratete am 12. Mai 1885 in Nürnberg Marie Sophie Giesin (1857-1946).
Schule und Ausbildung
Schuckert absolvierte nach sieben Jahren Volksschule eine vierjährige Lehre als Feinmechaniker in Friedrich Hellers Fabrik elektrischer Apparate für Telephonie und Signalwesen. Auf der Wanderschaft als Geselle 1864-66 arbeitete er in Augsburg, Stuttgart, Hannover, Hamburg und Berlin - dort in der Telegraphenbauanstalt Siemens & Halske - dann bis 1869 wieder in Nürnberg.
Unternehmer
Nach einem vierjährigen Aufenthalt in den USA gründete Schuckert 1873 in Nürnberg mit etwa 800 ersparten Dollar eine eigene Werkstatt. Produziert und repariert wurden zunächst kleine Maschinen, Werkzeuge, Nähmaschinen, physikalische Instrumente, Haustelegraphen usw. Im selben Jahr entwickelte Schuckert eine dynamoelektrische Maschine, auf die er 1874 das Patent erhielt. Das nun stetig wachsende Unternehmen für elektrotechnische Produkte wurde zunächst in eine oHG (1885), dann Kommanditgesellschaft (1888) und kurz vor Schuckerts Tod in die EAG (1893) umgewandelt.
Würdigung
Schuckert wurde 1885 mit dem Titel Kommerzienrat ausgezeichnet. Er verkörperte den fleißigen, zielbewußten, stets um Neuerungen bemühten Unternehmer aus bescheidenen Verhältnissen, der sich seiner Umwelt in hohem Maße sozial verpflichtet fühlte. In Nürnberg sind ein Platz und eine Straße in Lichtenhof bzw. Steinbühl sowie das Sigmund-Schuckert-Gymnasium nach ihm benannt. [1]
Ehrungen
- 1896 Wohnungsgenossenschaft „Sigmund Schuckert eG“ in Nürnberg [1]
- Siemens-Schuckert-Werke AG
- Sigmund-Schuckert-Gymnasium in Nürnberg [2]
- Sigmund-Schuckert-Büste am Schuckertplatz in Nürnberg-Gibitzenhof
- Schuckertplatz in Berlin-Siemensstadt, Erlangen, Nürnberg-Gibitzenhof
- Sigmund-Schuckert-Straße in Augsburg, Mannheim, Nürnberg
- Johann-Sigmund-Schuckert-Straße in Baunatal
Zum Verfasser des Artikels
Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.
Literatur
- Evelyn Lacina: Johann Sigmund Schuckert. Leben und Werk eines Nürnberger Handwerkers, Erfinders und Unternehmers (1846-1895). Diplomarbeit, Universität Erlangen-Nürnberg, WiSo-Fakultät, Nürnberg, 1973
- Richard Kölbel: Sigmund Schuckert (1846-1895). Leben und Werk. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 69, 1982, S. 304-331 - MVGN
- Heinz Keuth: Sigmund Schuckert, ein Pionier der Elektrotechnik. Berlin; München: Siemens-Aktiengesellschaft, [Abt. Verl.], 1988, 95 S., ISBN 3-8009-1520-0
- Rainer Gömmel: Schuckert, (Johann) Sigmund. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
- Daniela Stadler: J. Sigmund Schuckert. Nürnberg: Hofmann, 2000, 47 S., ISBN 3-87191-289-1 (Frankens große Namen; Band 4)
Presse
- Horst Peter Wickel: Sigmund Schuckert als Forscher und Menschenfreund. Schon 1882 installierte der erfindungsreiche Unternehmer die ersten Bogenlampen in Nürnberg. Auf Nürnbergs Straßenschildern prangen mitunter große Namen, auch aus dem Bereich der Wirtschaft. In unserer Serie „Straßen und Geschichten“ machen wir uns auf die Suche nach unbekannten und berühmten Genies. Heute stoßen wir auf Sigmund Schuckert. In: Nürnberger Nachrichten vom 18. November 2011 - NN
- nn: Schuckert als Jobmaschine. Erfinder und Unternehmer prägte Nürnbergs Industrie. In: Nürnberger Zeitung Nr. 213 vom 13. September 2013, S. 36 - Mehr Nürnberg
Querverweise
Sachartikel
- ⇛ Advent in Franken
- Goldene Bayerische Ehrenamtskarte (Manfred Riebe)
- Industrialisierung Nürnbergs
- Lichtenhof
- Menschenrechtsforum Gustl Mollath
- Nürnberg
- Nürnberger Wirtschaftsgeschichte
- Siemens
- Stadtlexikon Nürnberg
- Stadtlexikon Nürnberg (Autoren)
- Stadtlexikon Nürnberg (Essays)
- Steinbühl
- ⇛ Wikis in Franken
- ⇛ NürnbergWiki
Personenartikel
- Michael Diefenbacher
- Michael Diefenbacher (Publikkationen)
- Michael Diefenbacher (Stadtlexikon)
- Rudolf Endres
- Rainer Gömmel
- Kurt Keller
- Armin Kroder (Jurist)
- Evelyn Lacina
- Volker Müller (Dipl.-Hdl.)
- Manfred Riebe
- Manfred Riebe (Nürnberger Rede)
- Wolfgang Ritter
Netzverweise
- Karl H. P. Bienek: Johann Sigmund Schuckert. In: DIE SIEMENSSTADT - Ein Lexikon der Siemensstadt in Berlin, Berlin 2001 - http://w3.siemens.de/siemens-stadt/schuker0.htm
- Sigmund Schuckert, Unternehmer (1846-1895) - nuernberg.de
- Matthias Weinrich: Sigmund Schuckert und die Schuckert-Werke (Schuckert & Co.) - nuernberginfos.de
- Sigmund Schuckert - Wikipedia
- Sigmund Schuckert - Franken-Wiki
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Rainer Gömmel: Schuckert, (Johann) Sigmund. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
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