Engelthal
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Engelthal ist ein ehemaliges Klosterdorf im Landkreis Nürnberger Land.
Engelthal | |
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Ortstyp | Gemeinde |
Land | Deutschland |
Bundesland | Bayern |
Regierungsbezirk | Mittelfranken |
Landkreis | Nürnberger Land |
Höhe | 372 m über NN |
Fläche | 13,63 km² |
Einwohner | 1.158 (31. Dez. 2007) |
Bevölkerungsdichte | 85 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen | LAU |
Gemeindekennzahl | 09 5 74 120 |
Anschrift | Hauptstr. 41 91238 Engelthal |
Telefon | 09158 380 |
Telefax | 09151 8694-24 |
info@vg-henfenfeld.de | |
Webseite | http://www.engelthal.de/ |
Bürgermeister | |
Inhaltsverzeichnis
Lage
Engelthal liegt im Regierungsbezirk Mittelfranken im Landkreis Nürnberger Land etwa 30 km östlich der Stadt Nürnberg in der Frankenalb im Hammerbachtal.
Gemeindeteile
Gemeindeteile sind Sendelbach, Peuerling, Krönhof, Kruppach und Prosberg.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Henfenfeld, Hersbruck, Happurg, Offenhausen, Leinburg und Ottensoos.
Geschichte
1240 schenkte Ulrich von Königstein, der Erbauer der Burg Reicheneck, Nürnberger Beginen drei Höfe zu Engelschalkersdorf. 1243 auch das Dorf Swinach, das als Engelthal Sitz des Klosters wurde. 1244 schied die Kapelle zu Swinach aus dem Offenhausener Pfarrverband aus. 1243 wurde das Dorf Swinach als Sitz des Klosters in Engelthal umbenannt. Bereits in diesem Jahr betrug der Grundbesitz der Frauen etwa 500 Morgen Felder, Wiesen und Wald, der materielle Sicherheit gewährleistete, sodass die Gruppe, die bisher ohne feste (Ordens-) Regel zusammengelebt hatte, sich um Aufnahme in einen Orden bemühen und damit an die Gründung eines regulären Klosters denken konnte.
Der gewählte Klostername Engelthal lässt darauf schließen (Voit), dass man schon in diesem Jahr um die Aufnahme in den Dominikanerorden angesucht hatte. Am 9. Juni 1244 bestätigte Bischof Friedrich II. von Eichstätt der Vorsteherin Adelheid und dem neuen Konvent die Augustiner-Regel nach den Statuten der Klosters San Sisto in Rom, Hauptkloster der Dominikanerinnen. Priorin Diemut erwirkte von Papst Innozenz IV. einen allerhöchsten Schutzbrief vom 10. Oktober 1248, der dem Kloster alle materiellen Besitzungen sicherte, die nach der Inkorporation in den Dominikanerorden nicht an diesen übergehen sollten. Durch zahlreiche Stiftungen vermehrt, gehörte den Nonnen von Engelthal zu Ende des 14. Jahrhunderts der größte Teil des Hammerbachtals.
1244 schied die Kapelle zu Swinach aus dem Offenhausener Pfarrverband aus. Das Kloster erwarb 1268 im Gegenzug die Pfarrei Offenhausen mit den Filialen Entenberg und Ottensoos im Tausch mit Eschenbach.
1274 übernahm der Kaiser die hohe Gerichtsbarkeit und den Schutz des Klosters, der 1307 der Stadt Nürnberg übertragen wurde. Als die Reichsstadt Nürnberg nach dem Landshuter Erfolgekrieg mit dem Erwerb des Pflegamtes Hersbruck und anderer Gebiete ihr Territorium erheblich erweitern konnte, kam auch Engelthal endgültig unter Nürnbergische Herrschaft. 1513 veranlasste die Stadt eine Klosterreform und übernahm die Verwaltung der Grundherrschaft. Nach der Einführung der Reformation 1525 verhängte die Stadt Nürnberg auch in Engelthal ein Aufnahmeverbot für Novizinnen, was zum Aussterben des Konvents führen musste. 1565 übergaben die letzten beiden Nonnen, die Priorin Anna Tucher und ihre Mitschwester Ursula Zeiß, das Kloster dem Rat der Stadt Nürnberg, der ein Pflegamt einrichtete, das bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit bestand. Mit dem Ende des Klosters gingen auch die 327 Höfe und Güter in 66 Orten und die Zehnteinnahmen von 36 Orten an die Reichsstadt über.
Sehenswürdigkeiten
- Evang.-Luth. Pfarrkirche (St. Johannis d. T.)
Als Klosterkirche um 1270 erbaut. Wesentliche Veränderungen erst nach der Reformation, besonders 1747-51. Konvents- und Wirtschaftsgebäude des Klosters Engelthal. Anlage des Klosters noch erkennbar, jedoch heute in desolatem Zustand. Von der Orts- und Kosterbefestigung sind nur mehr Ost- und Nordtor erhalten. Umbauten im 18. Jahrhundert.
- Kapellenruine (St. Willibald)
Es handelt sich um die im Weiheverzeichnis Bischof Gundekars von Eichstätt (1057-1075) erwähnte Kapelle in Swinach. Die baulichen Reste stammen aus dem 14. Jahrhundert, bis 1562 vom Laienfriedhof umgeben, 1525 profaniert, ab 1627 wieder für gottesdienstliche Zwecke verwendet. 1688 restauriert, 1811 endgültig profaniert, Verwendung als Scheune. Reste von Wappen und Grabinschriften noch erkennbar.
- Burgstall
Reste des Sitzes der Herren von Prosberg am NW-Hang des Nonnenbergs.
- Erdfallmühle
Die Erdfallmühle ist eines der bedeutendsten Mühlenensembles in Bayern.
Bildung und Kultur
Bildung
Kultur
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Dienstleistungen
Medien
Vereine
Persönlichkeiten
Fotogalerie
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Literatur
- Eckhardt Pfeiffer: Nürnberger Land. Hersbruck: Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Gustav Voit: Engelthal. Geschichte eines Dominikanerinnenklosters im Nürnberger Raum. 2 Bde. Nürnberg: Korn & Berg, 1977/78 (Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft, XXVI)
- 750 Jahre Engelthal. Simmelsdorf: Altnürnberger Landschaft, 1994, 87 S. (Altnürnberger Landschaft e.V.: Mitteilungen, Sonderhefte; Nr. 41. Jg. 43)
- Alfred Wendehorst: Engelthal (Dominikanerinnenkloster). In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999 - im Netz
- Peter Fleischmann: Engelthal (Pflegamt). In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999 - im Netz
- Robert Giersch: 1100 Jahre Sendelbach. Chronik des Dorfes Sendelbach, Gemeinde Engelthal. Sendelbach, 2003
- Engelthal. In: Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft: Ein historisches Handbuch. Nach Vorarbeit von Gustav Voit. Altnürnberger Landschaft e.V. - Lauf an der Pegnitz: Altnürnberger Landschaft, 2006, 559 S., ISBN 978-3-00-020677-1 (Band 50 der Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft e.V.) - im Netz
- Robert Giersch: Historische Nachrichten zur Kapelle St. Ottmar und St. Ottilien auf dem Keilberg bei Offenhausen. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft, Band 55 (2006), S. 40-48
- Robert Giersch: Offenhausen im späten Mittelalter. Ein Beitrag zur 950-Jahr-Feier. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft, Band 57 (2008), S. 3-30
- Robert Giersch: Offenhausen. Geschichte einer Gemeinde im Nürnberger Land. Hrsg.: Gemeinde Offenhausen, 2008 - im Netz
Querverweise
Sachartikel
- Altnürnberger Landschaft
- Erdfallmühle
- Frankenalb
- Hersbruck
- Landkreis Nürnberger Land
- ⇛ Wikis in Franken
- ⇛ NürnbergWiki
Personenartikel
Netzverweise
- Gemeinde Engelthal - http://www.engelthal.de
- Engelthal - Wikipedia
- Liste der Baudenkmäler in Engelthal - Wikipedia
- Engelthal Baudenkmäler, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege - PDF geodaten.bayern.de
- Evangelische Kirchengemeinde Engelthal - im Netz