Gell

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gell! ist ein häufiger bestätigungserheischender, einleitender und abschließender Zusatz, eine Interjektion, d.h. ein Ausrufe- und Empfindungswort für „nicht wahr“. In anderen Gegenden: „gelt“.

Zur Bedeutung

Gell ist vom hochdeutschen Zeitwort „gelten, es gilt!“ abgeleitet. Die Höflichkeitsform heißt: GellnS! (Herbert Maas) Günter Stössel nennt als Bedeutung „es gilt doch!?“ Das Fragezeichen hat je nach Betonung auch seine Berechtigung.

Redensarten

Gell des maanst du aa! Du magsd doch aa mied, gell! Gell des habbi aa gsachd.

Zur dialektologischen Erfassung

Der Nürnberger Mundartforscher Dr. Herbert Maas führt in seinem Nürnberger Wörterbuch „Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn“ das Wort „gell!“ auf.

Das Wörterbuch des Dialektologen Horst Haider Munske, Universität Erlangen, führt das Wort „gelt - gell!“ auf.

Literatur

  • Herbert Maas: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch. 6., ergänzte Auflage. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1992, 296 S., ISBN 3-920702-88-97
  • Wörterbuch von Mittelfranken. Eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken. Zusammengestellt von Gunther Schunk, Alfred Klepsch, Horst Haider Munske, Karin Rädle und Sibylle Reichel. 2. Aufl. Würzburg: Königshausen und Neumann, 2001, 224 S., ISBN 3-8260-1865-6 (1. Auflage, 2000, 218 S.)
  • Günter Stössel: Fränggisch' Wördderbichla. 500 Ausdrücke aus dem Nürnberger Raum. 6. Auflage, Nürnberg: Helmut-Seubert-Verlag, 2005, 64 S., ISBN 3-87191-226-3
  • Gerfried Ernst: Kleine Füllworter. «Fei» und «gell» machen Reden länger. In: Nürnberger Zeitung Nr. 38 vom 16. Februar 2010, Nürnberg plus, S. + 1- NZ

Querverweise

Netzverweis

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