Adalbert Ruschel

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Adalbert Ruschel als Dekan

München: Wirtschaftsverlag Langen Müller/Herbig, 1989

Herne: Kiehl, 2013

Adalbert Ruschel (* 6. September 1930 in Naßweiler im Saarland) ist Diplom-Handelslehrer. Er war Professor zunächst für Wirtschaftslinguistik, dann für Personalwirtschaft und Berufs- und Arbeitspädagogik an der betriebswirtschaftlichen Fakultät der Georg-Simon-Ohm-TH in Nürnberg. In zwei Amtszeiten war er Dekan der betriebswirtschaftlichen Fakultät. [1]

Norderstedt: Book on Demand, 2015

Norderstedt: Book on Demand, 2016

Norderstedt: Book on Demand, 2016

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Adalbert Ruschel ist ein Sohn des saarländischen katholischen Ehepaars ...und ... Er erhielt den Vornamen seines katholischen Großvaters mütterlicherseits. eines Kirchenrechtlers. Selbstverständlich kannte er die Kirchenlieder und den Umgang mit Weihrauch, Weihwasser und Schellenklingeln. Seine Eltern erwarteten von ihm, daß er den Pfarrern in der Heiligen Messe als Ministrant dienen würde. Doch er fiel der Geistlichkeit negativ auf; denn er hielt von der Kanzel herab eine Predigt. Als er aber im Beichtstuhl seinen Mitschülern die Beichte abnahm und ihnen die Absolution erteilte, war er nicht mehr würdig für den Ministrantendienst, sehr zum Leidwesen seiner Eltern. Etwa um 1980 herum trat er aus der katholischen Kirche aus.

Adalbert Ruschel lernte in Saarbrücken während seines Handelslehrer-Studiums die Kunststudentin Ruth Renate Schlicht (* 10. Juni 1935 in Königsberg, Ostpreußen) kennen und lieben. Sie hatte sich als Illustratorin, Fotografin und Graphikdesignerin einen Namen gemacht. Sie war klassische Solotänzerin und wurde als Solistin an den Opernhäusern Linz an der Donau, Graz und Saarbrücken engagiert. Als sie vom Opernhaus Nürnberg als Solotänzerin engagiert wurde, folgte er ihr nach Nürnberg. Sie heirateten 1964. Aus der Ehe gingen ein Sohn Tobias (* 29.11.1969 in Nürnberg) und eine Tochter Isabel (* 10.03.1973 in Nürnberg) hervor. Der Sohn Tobias (46) ist Industriemeister und arbeitet als Disponent. Tobias urteilte: „Ich wurde genau richtig erzogen. Auf jeden Fall ohne Gewalt und nicht mit Liebesentzug.“

Adalbert Ruschel: „Wir waren keine Basta-Eltern. Regeln wurden erklärt und begründet. Beispielsweise gab es nicht die Regel: Was auf den Teller kommt, muß gegessen werden.“

Tobias Ruschel: „Im Rahmen meiner Möglichkeiten konnte ich meine Vorstellungen bei der Berufswahl verwirklichen und wurde dabei unterstützt. Mein Vater hatte für mich kein konkretes Berufsziel. Mein Vater für mich ein Vorbild.“

Adalbert Ruschel: „Ich habe selbst eine komplexe Biographie, also war ich mit Berufszielen für meinen Sohn zurückhaltend. Es wäre mir auch nicht recht gewesen, wenn er seine Ziele an meinen Wünschen ausgerichtet hätte. Aber eine geordnete Berufsausbildung sollte es schon sein. […] Ich glaube nicht, daß ich als Vorbild besonders tauge. Die Vorstellung, daß meine Kinder so werden sollten wie ich, bereitet mir mehr als Unbehagen. Ich wollte keine Klone als Kinder. Meine Frau war der unaufgeregte und liebevolle Mittelpunkt der Familie. Von ihr lernten unsere Kinder sich zu benehmen und auszudrücken. Von mir lernten sie, zu argumentieren und zu diskutieren. Ich glaube, daß ich meinen Kindern Hilfsbereitschaft, Selbstbewußtsein, Selbstvertrauen, Achtung vor anderen und Konfliktfähigkeit vermittelt habe, und hoffe, daß ihnen das hilft in ihrem gesamten Leben. Machen wir uns nichts vor: Weil Erziehung meistens in die Zukunft gerichtet ist, bleibt sie in hohem Maße Glückssache. Ohne Vertrauen, manche sagen Gottvertrauen, geht gar nichts. Als meine Frau im Sterben lag und schon nicht mehr sprechen konnte, schrieb sie mir mit zittrigen Fingern auf einen Zettel: ‚Wir haben Glück gehabt!‘ Ich denke, daß sie damit nicht nur uns, sondern auch unsere Kinder gemeint hat.“ [2]

Schulen

Adalbert Ruschel wuchs an der deutsch-französischen Grenze im Saarland auf.

  • Er besuchte die damals achtklassige Volksschule, unterbrochen durch zwei kriegsbedingte

Evakuierungen. Er wurde für den Wiederaufbau als Hilfsarbeiter zwangsverpflichtet.

  • Anschließend absolvierte er die zweijährige Handelsschule und schloß sie mit der Mittlerern Reife ab.
  • Danach besuchte er während seiner Kaufmännischen Lehre die Berufsschule und bestand die Kaufmannsgehilfenprüfung.
  • Während seiner Berufstätigkeit besuchte er das Abendgymnasium und bestand das Abitur.

Bundeswehr / Zivildienst

Handelslehrerstudium

An der Universität Saarbrücken studierte er Wirtschaftspädagogik, um Diplom-Handelslehrer zu werden. Für das Zwischenexamen studierte er auch Philosophie und erwarb das kleine Philosophicum. Nach dem Examen zum Diplom-Handelslehrer bestand er nach dem Referendariat die Staatsprüfung in den Fächern Germanistik und Geschichte.

Kaufmännischer Angestellter

Als Kaufmanngehilfe war er in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft tätig.

Berufsschullehrer

Nach dem Referendariat arbeitete er als Lehrer an der Berufsschule, Berufsaufbauschule und an der Höheren Wirtschaftsfachschule. Außerdem ear ere Trainer in der beruflichen Fortbildung und Dzent in der Lehrerfortbildung.

Hochschulprofessor

1971 wurde er als Professor an die damalige Fachhochschule, heute Technische Hochschule in Nürnberg, berufen, zunächst für Wirtschaftslinguistik, dann für Berufs- und Arbeitspädagogik. Er war Dekan im Fachbereich (Fakultät) Betriebswirtschaft von 1987 bis 1991 und von 1994 bis 1995.

Aufbau der Berufsbildung in den neuen Bundesländern

Von 1991 bis 1993 wurde er zum Ausbau des beruflichen Bildungswesens im Bereich der IHK Gera freigestellt, zugleich zur Beratung der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden. Außerdem war er Organisator für die Fortbildung der Bahnhofsvorstände der Bundesbahn zur Überleitung in die Privatwirtschaft.

Freiberufliche Tätigkeiten

Seit 2000 war er freiberuflicher Personalberater, Trainer und Journalist und Mitarbeiter bei Presse, Rundfunk und Fernsehen (z.B. zwei Dokumentationen zu Ausländerkinder in Schulen und Berufsausbildung für das ZDF). Er war Gutachter für Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Betrieben (z.B. HUK Coburg) und Behörden (z.B. Bayerische Forstverwaltung), insbesondere für Bildungscontrolling. Außerdem war er Moderator und Leiter von Chats bei verschiedenen Internetanbietern, besonders im Forum für Ausbilder des Bundesinstituts für Berufsbildung (http://www.foraus.de).

Politiker

Ehrenämter und Mitgliedschaften

  • Leitende Tätigkeit in der kirchlichen Jugendarbeit 1948 bis 1955
  • Organisator und Begleiter von Jugendreisen für den Deutschen Akademischen Auslandsdienst von 1956 bis 1964
  • Vertrauenslehrer von 1965 bis 1971
  • Organisator und Begleiter für den Schüleraustausch der Stadt Nürnberg von 1967 bis 1971
  • Elternbeiratsvorsitzender zweier Kindergärten zwischen 1972 und 1979
  • Klassenelternsprecher, Elternbeiratsvorsitzender und Vorsitzender des Gemeinsamen Elternbeirates der Stadt Nürnberg von 1976 bis 1988
  • Vorsitzender des Bayerischen Elternverbandes von 1981 bis 1987
  • Delegierter Bayerns im Bundeselternrat von 1980 bis 1986
  • Mitglied im Landesschulbeirat Bayern von 1979 bis 1987 und im Kulturbeirat der Stadt Nürnberg von 1980 bis 1992
  • Mitglied der Studienreformkommission für Betriebswirtschaft von 1989 bis 1994
  • Mitglied und Vorsitzender verschiedener Kammerausschüsse in Nürnberg und Gera
  • 35 Jahre Mitglied und davon über 20 Jahre Vorsitzender des Prüfungsausschusses für die Ausbilder-Eignungsprüfung bei der IHK Nürnberg

Verlust der Ehefrau

Am 18. März 2013 starb Adalbert Ruschels ostpreußische Ehefrau Renate Ruschel, geb. Schlicht, mit 78 Jahren.

Auszeichnungen, Ehrungen

  • 1982 „Mann des Jahres“ der Süddeutschen Zeitung
  • Seit 1987 Ehrenvorsitzender des Bayerischen Elternverbandes
  • 1988 Großer Dankesschild der Nürnberger Elternschaft für Verdienste um die Elternmitwirkung an Schulen
  • 1988 Bundesverdienstkreuz
  • 2000 Goldener Ehrenring der Wirtschaft für Verdienste um die berufliche Bildung
  • 2016 Gründungsmitglied des Vereins Nürnberger Epitaphienkunst und -kultur e.V.

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Prof. Dipl.-Hdl. Adalbert Ruschel
Stirnerstraße 6
90425 Nürnberg, Großreuth hinter der Veste
Tel. 0911 - 35 79 68
E-Mail: adalbert.ruschel(ät)t-online.de
http://www.adalbert-ruschel.de/

Veröffentlichungen

Diplomarbeit

  • Adalbert Ruschel: Berufsbildung in Deutschland und Frankreich. Diplomarbeit an der Universität Saarbrücken.

Monographien

  • Adalbert Ruschel: Von der Hauptschule zur Berufsausbildung. Materialien für Lehrer, Eltern, Schüler, Ausbilder. Nürnberg: Pädagogisches Institut der Stadt Nürnberg, 1979, 66 S., (Didaktischer Brief des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg, Nr. 85)
  • Adalbert Ruschel: Das Lehrer-Eltern-Gespräch. Mit Ratschlägen für Eltern von Manfred Schreiner. Nürnberg: Pädagogisches Institut der Stadt Nürnberg, 1980, 48 S., (Didaktischer Brief des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg, Nr. 88'
  • Adalbert Ruschel: Ausländerkinder in Schule und Berufsausbildung. Eine Orientierungshilfe. Nürnberg 1981, 117 S. (Didaktischer Brief des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg Nr. 98)
  • Adalbert Ruschel: Der Handwerkerfriedhof Sankt Rochus zu Nürnberg. Was Epitaphien erzählen können. Norderstedt: Book on Demand, 2015, 248 S., ISBN 978-3-7357-0786-4 - Inhaltstext
  • Adalbert Ruschel: Sitzend sammeln für Schüler und Sieche. Die Almosenstühle der Handwerksmeister in den Pfarrkirchen St. Sebald und St. Lorenz zu Nürnberg. Einbandgestaltung: Tobias Ruschel. Norderstedt: BoD, 2016, 110 Seiten, ISBN 978-3-735-70786-4
  • Adalbert Ruschel: Brauer, Mälzer, Kieser und Genießer. Die Spuren Nürnberger Braukunst auf den Epitaphien der Friedhöfe Sankt Johannis und Sankt Rochus zu Nürnberg. Norderstedt: BoD, 2016, 134 Seiten, ISBN 978-3-741-28895-1

Illustratorin Renate Schlicht

  • Matthias Benad, Jürgen Telschow: Alles für Deutschland, Deutschland für Christus. Evang. Kirche in Frankfurt am Main 1929 - 1945. Katalog zur Ausstellung vom 29. April - 12. Juli 1985 im Dominikanerkloster, Frankfurt am Main, vorgestellt von Matthias Benad ; Jürgen Telschow im Auftrag des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main. Gestaltung des Kataloges und der Ausstellung von Renate Schlicht. 2., korrigierte Auflage. Frankfurt am Main: Beratungsstelle für Gestaltung, 1985, 168 S., überwiegend Illustrationen, ISBN 978-3-922179-11-5, ISBN 3-922179-11-8 - Inhaltsverzeichnis

Herausgeberschaften

Petition

  • Petition vom 5. Mai 2003 an den Deutschen Bundestag betreffend: Aussetzung der Ausbilder-Eignung für zunächst fünf Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung - PDF adalbert-ruschel.de

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Literatur

  • Horst Mayer: „Er ist ein Vorbild für mich“. In: sechs + sechzig vom 15. Februar 2016 - magazin66.de

Presse

  • „Eine unsäglich scheußliche Sprache“. Mit der Rechtschreibung wird es immer schlechter, das Ausdrucksvermögen nimmt mehr und mehr ab. Der Niedergang meldet sich nicht nur in den Schulen der Bundesrepublik, sondern längst auch in den Amtsstuben, in Büros oder Betrieben. Betroffen sind Berufsanfänger wie Doktoranden, und Wissenschaftler beobachten eine allgemeine „Abkehr von der Schriftsprache“. Ist das Deutsche auf dem Wege zum Kauderwelsch? In: DER SPIEGEL Nr. 28 vom 9. Juli 1984 - spiegel.de
  • „Die binen buchen die Blunen“. SPIEGEL-Report über Legasthenie, die isolierte Lese- und Rechtschreibschwäche Zehntausende begabter und oft hochintelligenter Kinder bleiben in der Bundesrepublik ohne Bildungschance, weil ein lästiges Faktum durch Federstrich abgeschafft wurde: Legasthenie. „Hanebüchen und lächerlich“ finden Fachleute solche Kulturpolitik. Doch die Schulen machen meist keinen Unterschied mehr zwischen jener Behinderung und einer allgemeinen Leistungsschwäche - die Last liegt nun allein auf den Familien. In: DER SPIEGEL Nr. 10 vom 4. März 1985 -spiegel.de
  • SCHULEN. Qual mit Quali. Gegen massenhaften Elternprotest führt Bayern eine Art Hauptschul-Abitur ein - Mindestnote 3,0. Als zu Beginn der siebziger Jahre Dutzende von Gemeinden im Freistaat Bayern gegen die kommunale Gebietsreform aufmuckten und den Landtag zu München mit Petitionen überhäuften, kam mancher Abgeordnete aus dem Staunen nicht heraus. Eine solche Fülle von Eingaben hatte das Parlament noch nicht erlebt, der damalige Landtagspräsident Rudolf Hanauer (CSU) hielt sie für „phänomenal“ und „kaum zu fassen“. In: DER SPIEGEL Nr. 13 vom 28. März 1983 - spiegel.de
  • c.s. [= Claudine Stauber]: Nürnberg lädt am Sonntag zum „Tag des offenen Denkmals“. Zu sehen sind unter anderem Rochusfriedhof, Frauenkirche und Zeppelinfeld. NÜRNBERG - „Macht und Pracht“ vom Mittelalter bis in die Nazizeit hinein, das ist das diesjährige Thema beim 25. „Tag des offenen Denkmals“ am kommenden Sonntag. In: Nürnberger Nachrichten vom 7. September 2017 - NN

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Anmerkung: Der Artikel beruht auf Netzseiten Adalbert Ruschels, zahlreichen Artikeln in den Medien, insbesondere dem Film der Medienwerkstatt Franken, aber auch auf Antworten auf Interviewfragen.Manfred Riebe, 27.12.2018
  2. * Horst Mayer: „Er ist ein Vorbild für mich“. In: sechs + sechzig vom 15. Februar 2016 - magazin66.de

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