Manfred Riebe (Sport / Tischtennis)

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Pokal in Silber: Dank meines Doppelpartners, eines Linkshänders und Vereinsmeisters, bis ins Finale geschafft.
Foto: Michael Riebe, Administrator

Im Artikel Manfred Riebe (Sport / Tischtennis) sollen nach und nach einige Aktivitäten des Spielers in süddeutschen TT-Mannschaften und in anderen Sportarten sowie einige Siegerurkunden zusammengestellt werden, zuletzt beim SV Schwaig, Abteilung Tischtennis.

Tischtennis nach 1945

Arbeiter, Flüchtlinge, Kinder aus kinderreichen Familien, Waisen und Kinder von Alleinerziehenden konnten sich die hohen Eintrittsgelder in einen Tennisclub, Tennisschläger, Tennisbälle und Tenniskleidung, Trainerstunden usw. nicht leisten. Für sie war Tischtennis die bezahlbare Alternative. Neben Tischtennis war auch Ringtennis ein Sport für den kleinen Mann. So nahm ich auch an Ringtennis-Einzel- und Doppelwettbewerben teil, ebenso an Federball (Badminton)-Einzel- und Doppelwettbewerben.

Tennisspielen war die Eintrittskarte für die gehobene Gesellschaft. Das sagte man auch Markus Söder, der es mit seiner Körpergröße leichter hatte, einige Asse zu schlagen. Als Gymnasiast, der sein Geld mit Zeitungsaustragen mit einem alten klapprigen Fahrrad verdiente, das mir ein Fahrradmonteur in Westberlin zusammengebastelt hatte, war ich froh, als Balljunge den Spielern und schönen jungen Damen die Tennisbälle zuwerfen zu dürfen. Ich mußte nur scharf geschossenen Bällen ausweichen. Ich diente auch als eine Art Ersatzlinienrichter, weil ich sprungbereit nahe an der Grundlinie und den Seitenlinien hockte. Am Schluß eines Spiels durfte ich 50 Pfennig als Belohnung aufheben.

Erschwinglich war auch Billard. Billard-Tische standen in manchen Gaststätten. Stöcke standen gegen Gebühr zur Verfügung. Als bei einer Fundsachenversteigerung der Bundesbahn ein Billardstock im Futteral aufgerufen wurde, war ich der einzige Bieter und ersteigerte das Schnäppchen. Dann maß ich meine Fähigkeiten mit guten Spielern, hatte aber während des Studiums nicht mehr die nötige Zeit. Ab und zu reizte mich auch nach dem Mittagessen in einer Gaststätte das Kickerlesspiel. Aber auch da rief bald die Studierpflicht.

Andere kostspielige Sportarten

Golf

Anstatt Golf zu spielen, nahm ich mit einer kleinen Startgebühr an Minigolf-Meisterschaften teil und belegte einmal sogar den dritten Platz.

Leichtathletik

Ich war als Schüler ein Leichtgewicht. Irgendwo sind alle meine Urkunden über meine Sportabzeichen in Silber und Bronze. Aber Spikes konnte ich mir nicht leisten.

Rudern und Segeln

Anfänglich fuhr mein gehbehinderter Vater mit meiner Mutter in einem zweisitzigen Klepper-Faltboot durch den Oberländischen Kanal und die geneigten Ebenen zum Drausensee in Ostpreußen. Das Faltboot wurde über die geneigten Ebenen zum Drausensee befördert. Als meine Mutter mit meiner Schwester schwanger war, fuhr ersatzweise meine Tante Lisa mit.

Mein gehbehinderter Vater wollte nicht von den Menschen auf den Passagierschiffen, die gleichzeitig über die Rollberge gezogen wurden, begafft werden. Er hatte mit dem Segeln auf dem Frischen Haff eine bessere Möglichkeit. Zu diesem Zweck hatte er sich in Elbing (polnisch: Elbląg), Westpreußen, einen noblen Jollenkreuzer „Wanderdüne“ von einem Bootsbauer bauen lassen, die Kajüte aus Mahagoni. Im Winter stand das Segelboot auf einer Lore im Bootshaus einer Bootswerft am Elbingfluß. Im Frühling wurde es lackiert und auf der Lore über eine schiefe Ebene ins Wasser hinabgefahren. Es lief gleich voll Wasser und sank. Erst wenn die ausgetrockneten Holzplanken aufgequollen waren, konnte man das Wasser aus dem Boot pumpen, bis es schwamm. Dann richtete man den umlegbaren Mast und die Takelage auf und trocknete die Kajüte. Diese hatte auf jeder Seite Bullaugen. Wenn sein Bootsmann alle Arbeiten erledigt hatte und mein Vater als der Kapitän zufrieden war, betrat er sein Segelschiff.

Uns Kindern zeigte mein Vater und sein Goldschmiedegeselle auf dem Frischen Haff, wie man auf seinem Jollenkreuzer „Wanderdüne“ segelt und gegen den Wind kreuzt. In der Kajüte gab es in der Mitte ein Schwert, das man hochziehen mußte, um bis an den Sandstrand einer Bucht der Frischen Nehrung fahren und auf den Sandstrand auflaufen zu können. Wir zelteten unter den Föhren und Kiefern. Meine Mutter sorgte für den nötigen Proviant, denn als Tochter eines Landwirts standen ihr auch während des Krieges in Elbing wichtige Lebensmittel zur Verfügung wie Eier, Milch, Butter, Käse, Fische, Speck, Mehl (Getreide), Kartoffeln, Obst und Gemüse. Diese Sommerfrischen-Idylle hielt mein Vater mit seiner Rolleiflex mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos in Fotoalben fest.

Während des Zweiten Weltkriegs fuhr meine Mutter wochentags einmal mit uns Kindern mit der Haffuferbahn nach Tolkemit. Dort stiegen wir auf den nicht mehr schneeweißen, sondern mit grauen Tarnfarben gestrichenen Dampfer und überquerten das Frische Haff. Wir landeten im Hafen von Kahlberg. Auf der dortigen Mole war meine Tante Walburga dienstverpflichtet. Ihr warf ein Matrose vom Dampfer aus das Tau zu, das sie um einen Poller legte. Dann kontrollierte sie beim Aussteigen der Passagiere deren Fahrkarten. Ich erinnere mich daran, daß wir noch am gleichen Tag auf einem Pferdefuhrwerk der Molkerei Schröter auf der Frischen Nehrung auf einem Waldweg Richtung Osten zum Pilzesammeln fuhren. Es wurden Steinpilze, Butterpilze, Pfifferlinge usw. zuerst in Weiden- und Spankörbe gesammelt und dann in die großen Milchkannen gefüllt. Während des Krieges gab es auf Lebensmittelmarken nur wenige rationierte Lebensmittel wie Brot, Fleisch und Kartoffeln. Deswegen mußten die Bürger auf der Frischen Nehrung die im Wald reichlich vorhandenen Pilze sammeln. Meine Mutter machte uns Kinder auf die giftigen Pilze aufmerksam, vor allem auf den roten Fliegenpilz, den wir nicht anfassen durften.

Angereichert wurde der Speiseplan durch selbstgeangelte Fische. Eigentlich brauchte man damals als Privatmann dafür einen Angelschein. Da mein Großvater mütterlicherseits, August Nachtigal, aber nicht nur Bauer, sondern auch Fischer war und der Fischerei-Innung angehörte, konnte jeder Fisch auch von ihm stammen. Sein Bauernhof in Elbing, Fischer-Vorberg Nr. ?, lag, nur getrennt durch den Gemüsegarten, am Elbingfluß. Mein Großvater besaß das Recht, den Elbingfluß mit Aalreusen zuzustellen. Seine Reusen stellte er aber nur in Ufernähe auf, wo sein breiter Fischerkahn angebunden war.

Die eigentliche Notzeit begann in der sowjetisch besetzten Zone. Nach der Vertreibung durch die Polen und Russen kam der Ackerbürger August Nachtigal mit seinen Töchter Mariechen und Lisa in die Ostzone nach Burg bei Magdeburg zu seiner Tochter Gertrud Riebe, geb. Nachtigal, und bewohnte in der Lüdersdorfer Straße 24 (?) ein eigenes großes Zimmer, in dem er Zigarren oder Zigarillos rauchte, die mein nichtrauchender katholischer Vater, Leo Josef, für seinen Schwiegervater auf dem Schwarzen Markt organisiert hatte. Wenn er Tabakkraut ergattert hatte, stopfte Opa seine Tabakspfeife. Großvater ging mit gebeugtem Rücken an einem Krückstock.

Frakturschrift

Er war evangelisch und ein gottesfürchtiger Mann, der die Tischgebete sprach und uns Kindern aus einer großformatigen Bilderbibel von Julius Schnorr von Carolsfeld wesentliche Ereignisse aus der Geschichte Israels vorlas, so zum Beispiel den Kampf von David gegen Goliath. Dieses Ereignis war mir fortan immer gegenwärtig und hatte für mich eine Vorbildfunktion, trotz körperlicher Unterlegenheit nicht aufzugeben und sein Ziel mit etwas List dennoch zu erreichen. Opa August zeigte uns in dem von meinem Vater gepachteten Schrebergarten, was ein Landwirt aus einem kleinen Gartengrundstück an Lebensmitteln erzeugen kann.

Zusätzlich bestieg Großvater einen flachen, kleinen Planwagen. Dort thronte er auf einem Brett über einer Wanne mit Pferdeäpfeln, die wir gesammelt hatten. Wir waren seine Pferdchen und zogen ihn auf ein Feld vor der Stadt Burg, das mein Vater gepachtet hatte. Dort grub der alte Mann das Feld Spatenstich um Spatenstich um und pflanzte Kartoffeln. Im angrenzenden Kanal fing er mit Angeln und einer Reuse Fische.

Der „Kohlenklau“ ©:
https://www.kohlenklau.de

Während die NS-Bosse in Saus und Braus lebten, darbte die Bevölkerung. Die Verwaltung des Mangels sah man am besten am „Kohlenklau“, der in jedem Keller an der Wand als schwarzer Bösewicht abgebildet war. Zum Kohlenholen (Briketts) aus dem Keller gehörte Mut; denn besonders Mädchen fürchteten sich vor dem Schwarzen Mann, und auch ich war froh, wenn ich wieder draußen war. Wir Kinder riefen damals: „Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann? Niemand!“ Der Kohlediebstahl setzte sich in der Ostzone und in den Westzonen fort. Wenn ein Kohlezug auf einem Nebengleis hielt, kam alsbald die frierende Bevölkerung mit leeren Kohlesäcken, um sich dies kostbare Heizmaterial zu besorgen. Ähnlich war es mit Holz. Lkws fuhren mit Holzvergaser. Für den alten Herd in der Küche und den gußeisernen Ofen im Wohnzimmer brauchte man Holz zum Anschüren und dann Briketts. Der Waschkessel in der Waschküche mußte notfalls mit Holzscheiten geheizt werden. In diesem Kessel kochte meine Mutter nicht nur die Weißwäsche, sondern später auch Zuckerrüben, um Zuckerrübensirup als Brotaufstrich herzustellen.
In der Ostzone gab es selten Milch. Wenn es wenigstens einmal Molke gab, dann mußten wir Kinder uns mit einer Milchkanne in die Schlange der Wartenden vor dem HO-Laden einreihen. Wenn ich Glück hatte, bekam ich auch einen Lutscher mit Wassereis. An dem durften auch meine Geschwister ein wenig lutschen.

Nach 1945 war die Mitgliedschaft in einem Segelclub oder auch nur in einem Ruderclub unerschwinglich. Am Wannsee in Berlin zelteten wir. Im Zelt lagen wir auf Luftmatratzen. Tagsüber trugen wir Kinder die Luftmatratzen ins Wasser und paddelten darauf mit den Armen über die schaurigen Schlingpflanzen hinweg und ließen uns gut eingeölt bräunen.

Mein Vater brachte seine Familien aus Westberlin nach Konstanz am Bodense mit der Hoffung, vielleicht wieder ein Segelboot steuern zu können. Ich erinnere mich nur dunkel an Vaters altes zweisitziges Klepper-Faltboot. Mit diesem wollte mein gehbehinderter Vater mit meiner Mutter wie früher auf dem Drausensee in Ostpreußen nun auch auf dem Bodensee paddeln. Nachdem das Klepper-Faltboot zusammengebaut war, stellte sich heraus, daß die Gummierung nicht mehr dicht war, so daß Wasser eindrang. Er hat es wohl an einen Bastler bzw. Klepper-Liebhaber verkauft.

Um Rudern zu können, lieh ich mir einen Fischerkahn. Obendrein verdiente ich nachmittags im Konstanzer Gondelhafen Geld bei dem Eigentümer der Ruderboote und Tretboote. Ich hatte eine Schicht übernommen und vermietete Tretboote und Ruderboote halbstundenweise. Wenn die Schicht vorüber war, durfte ich auch für kurze Zeit auf den Bodensee rudern. Weiblichen Besuch führte ich am Sonntag zum Gondelhafen zum Tretbootfahren wie ein Bootsmann, der die verschiednen Strömungen des Bodensees und des Rheinausflusses und die Seezeichen und Sturmwarnsignale kannte. Später als Student fuhr ich in Nürnberg auf dem Dutzendteich in einem Schlauchboot mit Mast und Segel mit.

Schießen

Als achjähriger, unterernährter Volksschüler wurde ich aus der Ostzone zur Erholung zu einer Familie ins Saargebiet geschickt. Der Familienvater besaß ein Luftdruckgewehr. Mit dem durfte ich einige Male freihändig stehend schießen und erwies mich, wo andere danebenschossen angeleitet als gelehriger treffsicherer Schütze. Seit diesem Erfolgserlebnis zog es mich auf den Jahrmärkten magnetisch zu den Schießbuden. Aber der Rummel dauert nur kurze Zeit.

Der Eintritt in einen Schützenverein und der Kauf der Ausrüstung war zu teuer. Also verdingte ich mich während meiner Gymnasialzeit für ein Trinkgeld bei den Sportschützen als Anzeiger im Zielscheiben-Unterstand und zeigte die Treffer oder „Fahrkarten“ auf den Scheiben an. Nach Beendigung der jeweiligen Wettbewerbe, zum Beispiel der jährlichen Meisterschaften, konnte ich selber umsonst, also ohne Startgebühr, am Schießstand stehend über Kimme und Korn zielend, die nötige Atemtechnik einhaltend, schießen. Die Luftdruckgewehre standen bereit. Eigene Munition hatte ich mitgebracht.
Bei den Bogenschützen traf ich als Gast kaum ins Schwarze, sondern mehr die äußeren Ringe und schoß auch einige „Fahrkarten“. Das zeigte mir, daß man nur bei regelmäßigem Training erfolgreich sein kann. Aber ich wollte mich nicht spezialisieren, schon gar nicht, wenn ich viel Geld für eine technisch hochwertige Ausrüstung nur für ein kurzes Freizeitvergnügen hätte investieren müssen.

Schlittschuhfahren

Ich erwarb gebrauchte Schlittschuhe und übte in Kreuzlingen auf einer Eisfläche. Wenn Teile des Bodensee freigegeben wurden, konnte ich mich auch dort aufs Eis wagen. Ein besonderes Ereignis war eine seltene „Seegfrörne“, bei der eine Prozession über den Bodensee stattfand. Später als Nürnberger Berufsschullehrer brachte ich im Deutschunterricht immer auch die dramatische Erzählung des unbemerkten Ritts über den Bodensee als Möglichkeit für eine Inhaltsangabe.

Schwimmen

Die Eintrittspreise für eine Familie in ein Hallenbad waren schon damals hoch. Ich hatte schon als kleiner Junge die hohen Wellen in der Ostsee vor der Frischen Nehrung respektiert. Wenn mich das Wasser hinauszog, war für mich Schluß. In den vielen Schulen, die ich besuchte, gab es keinen Schwimmunterricht. Als mein Turnlehrer mich dann im Schwimmunterricht am Gymnasium als Nichtschwimmer ins Wasser stieß, hatte ich fortan eine Abneigung gegen diesen Pädagogen und das nasse Element. Ich hatte wegen meiner Kurzsichtigkeit nach Möglichkeit immer meine Brille auf. Eine Schwimmbrille konnte ich mir nicht leisten. Übung war aber nötig; denn ich wollte ja nicht ertrinken. Kostenlos war das Schwimmen in Baggerseen oder Flüssen, aber auch gefährlicher, weil es da keine Wasserwacht gab. Deshalb fuhr ich den langen Weg mit dem Fahrrad in ein Freibad, in dem man keinen Eintritt zahlen mußte, wo es aber Rettungsschwimmer gab. In Flüssen lernte ich, die starken Strömungen zu respektieren, die mich hinderten, ans Ufer zurückzukommen, wenn ich magerer Junge unterkühlt war und meine Muskeln erlahmten. Langstreckenschwimmen trainierte ich nur in Ufernähe in Sichtweite der Wasserwacht; denn Zeitungsberichte über nach einem Kreislaufkollaps ertrunkene Schwimmer und über gerettete und gerade noch wiederbelebte waren eine Warnung. Mehr als zu einem Sprung vom Zehnmeterturm ohne Brille (!) und zum Fahrtenschwimmer-Abzeichen langte es bei mir nicht. Wer kurzsichtig ist, kann ohne Brille nichts erkennen; denn er sieht alles nur schemenhaft wie durch einen Nebel. Den Führerschein kann er nur mit „Sehprothese“ machen.

Bei Tauchübungen kann er den Gegenstand, den er aus dem Becken holen soll, ohne Spezialbrille nicht finden. Wenn zum Beispiel meine Brille, die ich putzen wollte, oder mein Schlüssel zum Umkleideschrank oder eine DMark-Münze für den Fön ins Wasser fiel, dann konnte nur der Bademeister meine Brille usw. finden. Rettungsschwimmer brauchen Muskelpakete, eine gute Kondition und gute Augen und dürfen keine Drogen nehmen. Ein Fernglas und Kontaktlinsen reichen nicht.

Segelfliegen

Auch das Segelfliegen war teuer. Also fing ich mit dem Bau von Flugdrachen an. Bald bastelte ich Segelflugmodelle, um an Flug-Wettbewerben teilnehmen zu können. Das Modell war ein Eigenbau nur nach Plan ohne vorgefertigte Teile. Es wurde von einem Helfer startbereit hochgehoben und dann von mir an einer Schnur gegen den Wind auf 50 oder 100 Meter hochgezogen. Dann klinkte ich die Zugschnur aus, und das Modell begann zu kreisen. Für diesen Fall hatte ich eine primitive Bremse eingebaut. Eine Glimmschnur verschmorte einen Gummizug. Dann klappte das Höhenleitwerk nach oben und mein Modell kam senkrecht wie in einem Fahrstuhl herunter. Wenn die Glimmschnur den Gummi nicht durchbrannte, und es in einen Thermikschlauch flog, stieg es immer höher. Wenn man Glück hatte, flog es nur in einen Baum. Wenn ich Pech hatte, kreiste das Modell, bis es so klein war, daß ich es bald nicht mehr sehen konnte und es in den Wolken verschwand. Zuletzt flog es 50 km weit, bis die Thermik abends aufhörte. Es landete auf dem Feld eines Bauern. Er sah meine Adresse und schrieb mir eine Postkarte. So konnte ich mein Modell gegen einen Finderlohn von zehn D-Mark abholen.

Auch ein Segelflugmodell mit einem Kleindieselmotor baute ich. Dafür kaufte ich erstmals in einem Bastelladen einen Modellbaukasten mit vorgefertigten Balsaholzteilen und einem Falk-Modellbauplan. Die Tragflächen wurden mit Japanpapier bespannt und lackiert. Wichtig war das Schleifen des Rumpfes und des Höhen- und Seitenleitwerkes mit feinem Sandpapier. Den Motor mußte man mittels Drehen des Propellers starten. Dann flog das Modell mit Motorkraft auf 50 oder 100 Meter Höhe, bis der Tank leer war und der lautlose Segelflug begann.

Dann baute ich mit einem Modellbausatz ein Fesselflugmodell mit einem Benzinmotor, der ziemlichen Lärm machte. Mittels Seilzug konnte ich Loopings üben, oft mit Bruchlandung. Der Propeller und der halbe Motor waren dann kaputt. Das war mir zu teuer. Heute geht alles elektronisch mit Fernbedienung und leiser. Aber manches Modell landet auch heute in einem Baum, wenn es außer Funkreichweite gerät und sich nicht mehr steuern läßt. Auch Abstürze bei Loopings kommen wie bei den großen Segelfliegern vor, ebenso wie Bruchlandungen mit zerstörtem Propeller und beschädigten Tragflächen. Aber schon manches große Segelflugzeug, das mit der Seilwinde oder einem Motorflugzeug hochgezogen wurde und unvorhergesehen und aus technischem Versagen am Zugseil hängenblieb, stürzte ab. Notlandungen auf einer Wiese oder einem Acker anstatt auf dem Flugfeld kamen vor. Und immer sind die Zuschauer in Gefahr, von einem außer Kontrolle geratenen Flugzeug erfaßt und getötet zu werden. Was man alles erleben kann, darüber kann ein Schulfreund Gustl Mollaths, der Schlossermeister und Flugzeugbauer Robert Lindner aus Hersbruck berichten.

Flugmodelle sind wesentlich weniger gefährlich. Aber auch sie können unversehens einem Wanderer an den Kopf fliegen. Im Winter kann man in einer Halle mit Fernbedienung elektronische Saalflugmodelle mit aufladbaren Batterien fliegen, zu Hause sogar Zimmer-Miniflugmodelle. Da war ich aber nur staunender Zuschauer dieser elektronischen Fortentwicklung.

Inzwischen erlebte ich Vorführungen vom Modellfliegern im Schwaiger Pegnitzgrund am Trafo-Haus. Ein Modellbauer führte gekonnt seine Drohne vor. Aber auch in Tauchersreuth kann man am Hang Richtung Beerbach Flugmodellvorführungen von Mitgliedern eines Modellbau-Clubs bewundern.

Skifahren

Tanzen

Begegnung unerfahrener Heranwachsender

Das Tanzen war und ist wegen des Zusammentreffens der so verschiedenen Geschlechter der schwierigste Sport. Im Tanzunterricht für junge Heranwachsende treffen Kinder verschiedenster Gesellschaftsschichten, sozialer Herkunft und Erziehung aufeinander. Schon für erfahrene Erwachsene ist der angemessene Umgang mit dem anderen Geschlecht ein Problem. Dies zeigt sich bereits an der großen Zahl der Scheidung von Frühehen, wobei alleinerziehende Müttter nicht den Vater ersetzen können. Junge Heranwachsende, die im Tanz- und Benimmunterricht aufeinandertreffen, sind meist einander fremd, sind unerfahren und können auch nicht wissen, welche bis heute ungelösten Fragen auf sie zukommen, die vor Familiengerichten mit Hilfe von psychiatrischen Gutachtern verhandelt werden und Stoff zahlreicher Filme sind. Keiner der Jünglinge wußte, daß es Nymphomaninnen gab, krankhaft sexsüchtige Frauen, die alle Männer, die ihnen gefielen, verführten und mit ihnen kostenlos den Beischlaf ausübten. Aber auch umgekehrt gab es sexsüchtige Schürzenjäger, Heiratsschwindler, die verliebte, gutgläubige Mädchen mit falschen Versprechungen reihenweise entjungferten. Bei Männern wird diese Sexbesessenheit als „Satyriasis“ nach dem griechischen Satyr, dem männlichen Gegenstück zur Nymphe bezeichnet oder auch als „Donjuanismus“.

Tanzstundenanzug

Für mich war mein Tanzstundenanzug, ein blaugrauer Zweireiher, ein teures Kleidungsstück und daher ein finanzielles Problem. Aber er war ein Allzweckanzug und wurde so ausgewählt, daß ich ihn künftig auch bei anderen Veranstaltungen tragen konnte. Ich hatte nur diesen Festanzug, schonte deshalb das gute Stück und konnte ihn auch weiterhin tragen, weil ich schlank blieb. Er diente mir später für den Besuch von Bällen, Opern, Konzerten, bei der Abiturfeier, bei allen Prüfungen, Abitur, Vorstellung bei meinem künftigen Lehrunternehmen, mündlichen Prüfungen bei der Kaufmannsgehilfenprüfung, der Siegerehrung im Stadttheater in Villingen im Schwarzwald, mündlichen Prüfungen als „cand.rer.pol.“ im Diplomexamen und sogar beim Schloßgartenfest in Erlangen, wo ich meine Angebetete erstmals etwas näher kennenlernte, in die ich dann noch mehr verliebt war. Tanzschuhe mit Ledersohlen und Hemden mit Krawatten, Manschettenknöpfen mußte ich natürlich wechseln.

Anfängerkurs

Der Tanzstunden-Unterricht begann mit einem Anfängerkurs. Ausgebildete Tanzlehrer gab es selten; denn sie gehörten zu den vielen Kriegstoten.[1]

Tanzlehrer und Schüler

Meine Mutter hatte daher einer ihr bekannten heimatvertriebenen Tanzlehrerin und ihrer Tanzlehrer-Tochter aus Meersburg, die natürlich keine eigenen Tanzschulräume besaßen, die Adressen der Kursteilnehmer vermittelt. Der Unterricht war deshalb für meine Schwester und mich kostenlos. Kursteilnehmer waren:

  • Um Männlichkeit ringende Gymnasiasten: Meine Klassenkameraden eines reinen Knabengymnasiums, die noch nicht in festen Händen waren. Ich selber war unberührt, ungeküßt, schüchtern, genierte mich und warf nur ab und zu einen verstohlenen Blick ins Dekolleté meiner jeweiligen Tanzpartnerin.
  • Sich ihres Wertes nicht sichere Teenager, Jungfrauen, die einen Super-BH, Handschuhe und unter ihrem Tanzkleid Nylonstrümpfe und für Hebefiguren einen Petticoat trugen, sich beim Friseur eine besondere Frisur schneiden ließen, der auch die Lippen schminkte, die Augenbrauen, Lidschatten und Wimpern gestaltete, kleine Hautunreinheiten überpuderte (Frauen ohne Kriegsbemalung sind mir lieber) und einen Hauch von Parfüm verwendete. Nicht zuletzt Armbänder, Ohrringe und eine feine Goldkette mit Kreuz als Blickfang im Dekolleté, um die jungen Männer zu beeindrucken. Keinesfalls wollten sie ein Mauerblümchen sein: Klassenkameradinnen meiner Schwester an einem Mädchengymnasium und ihre Freundinnen.

Tanzunterricht als Benimmschule

Der Tanzunterricht war auch eine Benimmschule und zugleich für viele ein erstes unbeholfen-tolpatschig verlegenes Kennenlernen des anderen Geschlechts, die meisten mit sichtbar hochrotem Kopf und spürbar schwitzenden Händen.

Katholiken und Protestanten

Ich erfuhr erstmals ansatzweise den Unterschied zwischen evangelischen und katholischen Schülern und Schülerinnen. Erst sehr viel später, als mir als Berufsschullehrer auf Grund meiner Lehrbefähigungen in Deutsch und Geschichte der Ethik-Unterricht der Berufsschule aufgezwungen wurde, beschäftigte ich mich mit der Erarbeitung von Unterrichtsstunden für Andersgläubige und Nichtgläubige, indem ich zuerst einmal die herausragenden europäischen Weltreligionen miteinander verglich. Es gab keine Lehrbücher und keinen Lehrplan. Jeder drückte sich um dieses Fach. Dem Riebe, der in seinem Klassenzimmer über den Eingang ein einfaches Holzkreuz hängen ließ und der vor Unterrichtsbeginn anstelle eines Gebets mit den Schülerinnen zum Beispiel CVJM-Lieder à capella sang und hierfür Notenblätter ausgab, dem wollten die Stundenplanmacher diese Pionierarbeit aufhalsen, um später seine Unterrichtsvorbereitungen mühelos plagiieren und verwenden zu können. „Herr Kollege, können Sie mir nicht mit Ihren Unterrichtsvorbereitungen und Arbeitsblättern helfen? Ich habe ja nichts.“ Und das auch in anderen Fächern! Gerhard Schröders Ausspruch „Lehrer sind faule Säcke!“ paßt auf alle Lehrkräfte, die sich die Arbeit leicht machten, zum Beispiel durch Folienterror. „Schreiben Sie das ab, ich habe noch andere Arbeiten zu erledigen.“ Die Klassensprecherin führte derweil die Aufsicht. Oder man verwendete den unbequemen, korrekturintensiven Deutschunterricht mangels Kompetenz für Prüfungsfächer, in denen man im Lehrplan im Rückstand war. Auf diese Weise blieben Rechtschreibdefizite mancher Lehrer verborgen.

Marienverehrung, Selige, Heilige und Dogmen

Wesentliche Unterschiede bestehen in der Marienverehrung, der Seligen- und Heiligenverehrung und dem päpstlichen Dogma, das heißt, dem Unfehlbarkeitsanspruch des Papstes. Wer diese Dogmen nicht anerkannte, seine gegenteiligen Meinungsäußerungen nicht widerrief, galt im Mittelalter als Ketzer oder als Hexe, wurde als vom Teufel besessen gefoltert und auf dem Scheiterhaufen öffentlich verbrannt. So geschah es Jan Hus in Konstanz. So wäre es auch mit Martin Luther geschehen, den der Papst zum Ketzer erklärt hatte. Luther stand unter Acht und Bann, war vogelfrei. Bevor er Mönch wurde, hatte er in einem Gewitter die heilige Anna angerufen, er werde Mönch werden, wenn sie ihn rette. Die heilige Anna ist die Mutter von Maria, der Mutter Jesu von Nazareth.

Maria, die Mutter Gottes, steht im Mittelpunkt des römisch-katholischen Glaubens. In den katholischen Kirchen sieht man Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Maria wird angebetet und angerufen. [2]

Und sie ist züchtig gekleidet. Im Gegensatz dazu steht die griechische Kunst, in der sogar Göttinnen nackt oder halbnackt dargestellt werden. Albrecht Dürer begegnet dieser Enthüllung von Frauenkörpern auf seinen beiden Italienreisen zum Beispiel bei Michelangelo.
Auch in Holland traf er auf Maler, die Frauen nackt darstellten, Rubensfiguren. So malte er nun auch Frauen als Kompromiß leicht bekleidet, aber doch die weiblichen Körperformen herausarbeitend. Auf seinem Gemälde von Adam und Eva bedeckt er die Geschlechtsteile. An unserem Knabengymnasium waren solche Themen im Unterricht tabu, obwohl Mütter ihren Nachwuchs säugen, dies aber nicht öffentlich taten. [3]

Im Tanzunterricht schauten sich die Gymnasiasten, unaufgeklärte, unreife Jünglinge, nach Mädchen mit freizügigem Dekolleté um, die mit ihren Reizen nicht geizten und Körbchengrößen wie Filmstars besaßen oder sich zugelegt hatten. Medizinische Busenvergrößerungen waren damals noch Wunschträume. Mit Bikini, statt Badeanzug konnte man sich schon eher ein Bild machen. Also lud man seine Tanzpartnerinnen ins Schwimmbad ein. Die wollten ihre Brille nicht aufsetzen, sondern kamen mit Kontaktlinsen. Und so ging beim Schwimmen so manche Kontaktlinse verloren. [4]

Die Musik für die verschiedenen Tänze wie Foxtrott, Wiener Walzer, Boogie-Woogie, Rumba, Tango, Chachacha und Rock ’n’ Roll, wurde mit Schallplatten erzeugt. Die Mütter der höheren Töchter, meist Kriegerwitwen, thronten als geballte Mütterlichkeit mit Operngläsern bewaffnet in einigen Logen des theaterartigen Tanzsaals, sozusagen auf dem „Drachenfels“. Ich bildete mir ein, daß sich einige Mütter Gedanken darüber machten, wer als möglicher Heiratskandidat und wohlerzogener, folgsamer Schwiegersohn in Frage käme. Dieser erhöhte Ausguck hieß „Drachenfels“, weil dort fürsorgliche, meist vollbusige Mütter oder „Hausdrachen“ saßen, die zu Hause das Regiment führten und um das Wohl ihres Nachwuchses rund um die Uhr besorgt waren. Wenn man erst verheiratet war, konnte man als Kavalier das Lied singen: „Wenn Du eine Schwiegermutter hast, dann betrachte sie als süße Last; denn wo kämen all die Mädchen her, gäb es keine Schwiegermütter, gäb es keine Schwiegermütter, mehr.... Als Diplomat geb ich Dir einen Rat: Wenn Du eine ...“ [5]

Zum Abschlußball hatte jemand als Attraktion eine berufsmäßige Bauchtänzerin eingeladen, die entsprechend leicht bekleidet, einen orientalischen Haremstanz schlangenartig, sexuell aufreizend vorführte, indem sie ihren Bauchnabel, ihre Hüften und ihren Busen kreisen und ihren Bauch vor- und zurückzucken ließ.
Danach gab es die übliche eingeübte Polonaise. Anschließend durften die tanzlustigen Mütter, Tanten, Gouvernanten und Anverwandten auf dem Parkett das Tanzbein schwingen. Und natürlich mußten die Herren mit artiger Verbeugung die Mütter, Stiefmütter oder Gouvernanten ihrer Tanzpartnerinnen zum Tanz auffordern. Und wie war das mit dem Nachhausebringen? „Ein Schüler vom Gymnasium, der brachte mich nach Haus, in der einen Hand da hielt er einen Blumenstrauß ...“ Ein Blumenstrauß für die Mutter hätte mißverstanden werden können. Manch ein evangelischer Jüngling war den katholischen Eltern nicht willkommen. Eine Mischehe? Da wurde dann aus dem möglichen schüchternen Abschiedskuß auf die Wange nicht mehr; denn es gab manchmal auch ein Umgangsverbot. Aber mindestens Küssen wollte man ja auch irgendwann lernen, so wie es im Kino die Traumfrauen junger Männer taten, Filmschauspielerinnen wie etwa Brigitte Bardot, Doris Day, Marlene Dietrich, Ava Gardner, Greta Garbo, Hayworth Rita Hayworth, Grace Kelly, Hildegard Knef, Gina Lollobrigida, Sophia Loren, Marylin Monroe, mein Schwarm Audrey Hepburn, bekannt als armes Blumenmädchen Eliza Doolittle aus My Fair Lady, Katharine Hepburn, Maria Schell, Elizabeth Taylor um nur einige zu nennen. Heute ist man aufgeklärter: Waren es womöglich zum Teil Me-too-Opfer?

Wer waren die Sänger und Filmschauspieler, von denen Mädchen damals schwärmten und träumten? Elvis Presley, Sean Connery, Spencer Tracy? Von manchen weiß man, daß sie Agenten oder Opfer der Zigarettenindustrie waren. Rauchten Gary Cooper, Heinz Rühmann oder die Männer des Denver-Clans? Und einen Rauchermund oder einen Kollegen mit Mundgeruch zu küssen, war für nichtrauchende Frauen unangenehm. [6]

Bis zur ersten Tanzstunde hatte ich mir durch Muskeltraining mit Expander usw. Muskeln an Armen und Beinen zugelegt, und konnte meine Partnerinnen sogar beim Rock'n Roll herumschwenken. Bei der üblichen Damenwahl hatte sich schon herumgesprochen, daß ich meinen Partnerinnen nicht auf die Füße trete. Meinen Tanzpartnerinnen gegenüber verhielt ich mich so zurückhaltend, Abstand haltend, wie ich es von meinen Klassenkameraden meiner Schwester gegenüber erwartete, nicht aufdringlich, sondern als Kavalier. Wenn ich etwas von Busengrabschen, Anzüglichkeiten oder anderen Belästigungen gehört hätte, hätte ich denjenigen vor Publikum empört zur Rede gestellt. Er hätte die Situation darstellen und um Verzeihung bitten können. Wenn nicht, hätte ich ihn geohrfeigt und ihm notfalls ein blaues Auge verpaßt. [7]

Tanzkurs für Fortgeschrittene

Dann folgte der Tanzkurs für Fortgeschrittene, den wir ebenfalls für die beiden Tanzlehrerinnen organisiert hatten, so daß wir Geschwister auch diesmal nichts zahlen mußten. Turniertanz gab es dann in einer Tanzschule. Aber das war mir zu teuer und zu zeitaufwendig.

Sexualisierung und Sexappeal statt Aufklärung

Heute dient der Sexualkundeunterricht weniger der Aufklärung, als der frühen Sexualisierung der Jugend, die davor im Biologieunterricht nicht wirklich erfolgte. Eheunterricht hätten Pfarrer halten sollen. Aber wie sollte das ein zölibatärer Kaplan tun? Der Sexualkundeunterricht über den Geschlechtsverkehr dient der Arbeitsbeschaffung für ganze Wirtschaftszweige, zum Beispiel Beate-Uhse-Läden und -Versandhandel. Ich erinnere mich, daß mir ein Kommilitone, der Neffe Beate Uhses, stolz das Warenangebot seines Nürnberger Beate-Uhse-Ladens zeigte, daß mir schon das Anschauen peinlich war und ich diesen Laden nicht wieder betrat. Diese Kommerzialisierung hat sich seit Film und Fernsehen mit nicht jugendfreien Erotik-Filmen im Internet-Zeitalter noch verstärkt. Die Medien spielen sich als Erzieher der Jugend auf. [8]

Die Irrfahrten des Odysseus

Horst Wolfram Geißler schrieb einen spannenden erotischen Roman „Odysseus und die Frauen“ (1956), der autobiographische Züge zu tragen scheint, so als habe Horst Wolfram Geißler auf seiner persönlichen Irrfahrt durch das Liebesleben etliche dieser amourösen Abenteuer selber erlebt. Dieser Eindruck wird außerordentlich verstärkt durch die appetitanregenden Zeichnungen nackter Frauen, die dem Romanhelden Odysseus auf seiner Irrfahrt durch das von Poseidon aufgepeitschte Meer begegneten. Der geniale Buchillustrator hatte sich sehr gut in Odysseus hineinversetzt, der öfters von betörend schönen Frauen am Strand halbtot gefunden und gesundgepflegt wird. Diese Hautpflege und die sie begleitenden fürsorglichen Dialoge haben starke erotisch-sexuelle Züge.

Ein promovierter Schriftsteller kennt natürlich die griechische Mythologie und Homers Ilias bestens, die zur Weltliteratur gehört. War Horst Wolfram Geißler in Griechenland und in der Türkei in Troja und auf Ithaka und anderen Orten des Geschehens? Oder war er wie Karl May nur mit dem Finger auf der Landkarte dort? Er hatte sein Schloß in Wasserburg am Bodensee. Im Bodensee lagen etliche Inseln, am bekanntesten ist die Insel Mainau. War das dortige Schloß zu vergleichen mit dem Königreich des Odysseus auf Ithaka? An den Ufern der Halbinsel Reichenau gab es einen unwirtlich steinigen Strand, aber auch lauschige Rückzugsorte im Schilf. Darin verborgen konnte man auf Nixen und Nymphen warten, die sich womöglich schon im ausgeworfenen Netz verfangen hatten. Es gab noch andere kleine Inseln und an den Ufern des Bodensees, Orte der Glückseligkeit. Auch im und am Bodensee herrschte Poseidon und konnte Unwetter, Hagel und Blitze herabsenden und die Wellen des Bodensees zu einer tödlichen Gefahr für Menschen und Schiffe werden lassen. Einige der Liebesabenteuer des Odysseus könnten mit denen des Doktors Horst Wolfram Geißler im und am Bodensee übereinstimmen. Was ist Dichtung, was die Wahrheit? Hat man das schon erforscht?

Ich ließ mich zuerst von Liebesromanen und dann van der Veldes Buch über die Sexualorgane von Mann und Frau aufklären. Das Farbfernsehen steckte damals noch in den Kinderschuhen. Das Wunder von Bern 1954 konnte man nur schwarz-weiß erleben. Dann brach Oswald Kolle 1968 mit Kinofilmen alle Tabus und klärte erstmals die Nation über das Sexualleben auf.
Aber er galt in der 68er-Generation als Spießer; denn sie predigten die freie Liebe und konfrontierten die biederen Deutschen mit der Sexuellen Revolution: „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment.“ [9]

Training und Wettkämpfe in Schwaig

Nestbau in Schwaig

1978 hatten wir in Schwaig, das Reiheneckhaus Max-Reger-Straße 99, mit Hilfe eines Kredites der Stadtsparkasse Nürnberg von der Witwe des Erbauers, des Baulöwen und Nürnberger FDP-Stadtrates Carl C. M. Laurer, gekauft und in den Schulferien bezogen. Sohn Ulrich (Uli) Andreas (* 1976 in Nürnberg), noch nicht ganz drei Jahre alt, spielte im Garten. Dann wurde er im Evangelischen Kindergarten angemeldet. Meine Frau war nicht mehr berufstätig, weil sie sich um ihre alten Eltern in Nürnberg kümmern mußte.

Meine erste Arbeit bestand darin, in den Schulferien neben dem Tapezieren im Haus einen Sandkasten zu bauen, in dem dann einige Nachbarskinder, die Uli im Kindergarten kennengelernt hatte, wie Harald Bock und Claudia Litt unseren Uli besuchten und mit ihm im Sandkasten spielten.

Im Keller unseres Laurer-Hauses nahm ein Heizöltank mit Ölauffangbecken viel Platz weg. Erst bei einem Wolkenbruch 1976 wurde ein versteckter Mangel sichtbar: Das Regenabfallrohr zum Garten hin war verstopft, so daß das Regenwasser überirdisch aus dem Rohr schoß und durch den Lichtschacht in das Ölauffangbecken im Keller lief („Gekauft wie besehen“). Meine wichtigste Arbeit war daher das Anlegen einer Sickergrube im Garten. Sohn Uli schaute mir beim Aufgraben des Erdreiches für das Abwasserrohr und beim Versenken der Betonringe zu.

Erst 1980 füllte sich das Nest mit einem weiteren Sohn Michael Matthias (* 1980 in Nürnberg). Aus der Wiege im elterlichen Schlafzimmer im ersten Stock erfolgte dann der Umzug in Ulis Reich, in sein Kinderzimmer nebenan im ersten Stock, in ein Aufstockbett. Uli schlief oben, Michael unten. Als Sohn Michael drei Jahre alt war, baute ich im Garten ein Kinderspielhaus, das mit einem Bienenhaus verwechselt wurde; bald darauf stellte ich eine gebrauchte Schaukelanlage auf. Als Uli ins Gymnasium Röthenbach an der Pegnitz kam, hatten wir das Dachgeschoß bereits für eigene Zwecke als eheliches Schlafzimmer mit Bad ausgebaut; denn zehn Jahre lang wohnte meine verwitwete Schwiegermutter in unserem großen Schlafzimmer im ersten Stock mit Balkon. Da sie aber darin keine Ansprache hatte, kam sie hinunter ins Wohnzimmer, um am Familienleben teilzunehmen und sich an ihren beiden Enkeln zu erfreuen. Im Wohnzimmer saß sie gleich rechts neben dem Eingang in einem Sessel mit Armlehnen und konnte das Kommen und Gehen beobachten. Im Sommer ging sie in den Garten und setzte sich auf die Gartenbank, die ich in Einzelteilen aus Ruhpolding mitgebracht, zusammengebaut und gestrichen hatte. Da konnte sie dann Vögel beobachten und füttern und eine streunende Nachbarskatze auf den Schoß nehmen und streicheln. Zuvor war sie häufig mit ihrem rüstigen Ehemann Simon zu Besuch. Als Witwe freute sie sich, wenn die Familie ihres Sohnes und meine Mutter von weither mit ihrem Langhaar-Dackel zu Besuch kamen. Meine Mutter spielte wie zuvor der verwitwete Kammersänger Robert Licha Klavier, der für unsere Söhnen zu Lebzeiten seiner Frau in Fürth den Kauf eines gebrauchten Jugendklaviers vermittelte. Klavierunterricht erhielten die Söhne von Frau Koncz (?). Uli kann noch heute den Flohwalzer spielen, mehr leider nicht. Auch der Konfirmand Thomas Engelbrecht spielte bei uns virtuos auf dem Klavier. Meine Mutter, eine langjährige Kirchenchorsängerin, begleitete uns in den Kirchenchor, sang im Alt mit und war für uns zu Hause Repetitorin, indem sie uns die Alt-Stimme und die Baß-Melodie zum Nachsingen auf dem Klavier immer wieder vorspielte.

An sonnigen Wochenenden fuhr ich dann die Familie in die Fränkische Schweiz, zuvor mit beiden Schwiegerleuten und ihren beiden Enkeln. Als sie noch rüstig waren, erklommen die Schwiegerleute als Wanderer von kleinauf, Simon war Wanderführer, früher mit kleiner Wandergitarre unterwegs, alle Erhebungen, wo ich mich schon schwertat und immer der Letzte war. Manche Wanderungen hatten hauptsächlich den Zweck, Pilze zu sammeln, Holunder zu pflücken, Bärlauch, Waldmeister und Schwarzbeeren zu sammeln. Im Herbst waren nach dem ersten Frost die Schlehen in den stachligen Hecken dran usw.

Volksschule und Thomaskirche Schwaig

Als Uli mit Schulranzen und Schultüte in der Volksschule Schwaig eingeschult wurde, war seine Grundschullehrerin Anne Fries, die Ehefrau von Pfarrer Gottfried Fries. Rektorin war ihre Schwester Maria Guthmann. Uli wurde sogleich eines der Flötenkinder von Anne Fries und in den Aufführungen des Kindergartens in der Thomaskirche Schwaig an Ostern und beim Krippenspiel an Weihnachten eingesetzt. Er wurde gar nicht gefragt, ob er Blockflöte spielen wolle. Bei den Pfadfindern, Stamm St. Lorenz, fühlte er sich dagegen bei den Krieger-Brüdern und Steger-Brüdern unter Wassil Nikitka und seinen vier Söhnen wirklich wohl.

Tischtennis-Training beim Post-Sportverein Nürnberg

Ein junger Tischtennisspieler beim Post-Sportverein Nürnberg

Ich selber nahm von Schwaig aus als Gast am TT-Training des Post-Sportvereins Nürnberg in Mögeldorf teil, wo auch die Postbeamten aus Schwaig und andere Nicht-Postler aus Schwaig und Umgebung trainierten. Es gab Wettkampfmannschaften für Herren, Damen, Jugend und Senioren. Meiner Erinnerung nach trainierte ich mit zwei spielstarken Damen, womöglich Postbeamtinnen aus Schwaig und Umgebung.

Tischtennis-Training in Schwaig

Als die Schwaiger Postler dann in der Turnhalle der Volksschule Schwaig spielten, trainierte ich anschließend dort einmal wöchentlich abends ebenfalls als Gast. Im Training oder Wettkampf trug ich rutschfeste Adidas-Schuhe mit den bekannten drei Streifen. Ich hatte sie und einen Matchsack, Trikots, TT-Schläger und TT-Bälle in Ruhpolding in einem Sportgeschäft für das TT-Training im „Haus der Stadt Nürnberg“ erworben. Infolge dreier BS-Operationen hatte eine eingeklemmte Ischiaswurzel zur irreversiblen Schwächung des linken Fußabrollermuskels geführt, so daß sich mein linkes Bein trotz meiner Übungen verschmächtigt hatte und schwächer geworden war. Wenn ich auf diesem Bein stand, fehlte mir die Kraft, schnell zu reagieren. Ein Spiel auf Landesliganiveau wie früher war seitdem nicht mehr möglich, weil mir einfach die Kraft im linken Bein und bei Turnieren bei mehreren Spielen nacheinander die Dauerbelastbarkeit fehlte.
Wegen meines Handycaps mußte ich versuchen, meine Gegner durch variables Spiel auf dem falschen Fuß zu erwischen, indem ich sie hin- und herjagte, überraschend die Rückhand einsetzte und zur Vorbereitung von Schmetterbällen Stoppbälle einstreute.

Gern stellte ich mich auch als Mixed-Partner zur Verfügung oder nahm an Rundläufen teil. Wer einen Ball nicht retournieren konnte, schied aus, so daß am Schluß die beiden stärksten Spieler übrigblieben und gegeneinander spielten, um den Sieger festzustellen.

Mannschaftsspiele und Vereinsmeisterschaften

In der Turnhalle in Schwaig fanden auch die Heimspiele der Mannschaft und die Vereinsmeisterschaften statt. Bei der Vereinsmeisterschaft 1985 besiegte ich im Einzel einen guten Spieler aus, der zuvor alle Spiele gegen mich gewonnen hatte. Ich verwendete dazu die Abblockmethode einer erfolgreichen TT-Spielerin. Das sah nicht attraktiv aus, aber es kostete mich weniger Kraft, und ich zwang meinen Gegner ungewohnt nah an die Platte und zwang ihm mein Tempo auf.
Als die Doppel ausgelost wurden, hatte ich das Glück, dem Vereinsmeister zugelost zu werden. Er war ein muskulöser untersetzter Linkshänder, ich ein hochgewachsener schlanker Rechtshänder. Obwohl ich durch die Einzel kräftemäßig bereits ziemlich kaputt war, schafften wir es trotz meines Handycaps ins Finale.

Ich trainierte in Schwaig gern mit einer sehr guten TT-Spielerin, die sich in diese Schwaiger Männerdomäne hineintraute, wohl eine Dame des Post-Sportvereins Nürnberg. Ich erinnere mich auch an einen sehr guten Jugendspieler, einen athletischen Typ, von dem ich einiges bezüglich verdrehter Angaben lernte. Ich besiegte ihn nur, wenn er unkonzentriert war und mich unterschätzte. Mit den Vereins-Assen konnte ich nur selten Spiele verabreden. Wenn manchmal noch kein stärkerer Spieler da war, gaben mir Spitzenspieler zehn Punkte Vorsprung, um ihre Kampfstärke zu beweisen.

Mein Schwerpunkt in Schwaig war, wie schon früher in der Nürnberger Südstadt, systematisches Trainieren bestimmter Schlagarten, Vorhand, Rückhand, mit den Jugendspielern und -spielerinnen. In Schwaig war darunter einige Male auch Thomas Engelbrecht, der spätere Leiter des Posaunenchors.
Einmal Training in der Woche war zu wenig. Deshalb nutzte ich die Übungstermine beim Sportverein Röthenbach an der Pegnitz. Auch die evangelischen Pfadfinder, Stamm St. Lorenz, hatten im Keller TT-Platten aufgebaut. Außerdem fuhr ich mit meinen Söhnen Uli und Michael mit den Fahrrädern in den Lorenzer Reichswald, in dem drei Beton-Tischtennisplatten standen. In den Packtaschen meines Fahrrades hatte ich immer ein gutes TT-Netz dabei, ein Höhenmaß, Schläger und Bälle. Manfred Riebe, 08.06.2018

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen. Die Gemeinde Schwaig gehört ebenfalls zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewährt deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte „5 € auf Eintritt in das Schwaiger Kulturprogramm“.

Literatur

  • Die Bibel in Bildern / 240 Darstellungen erfunden und auf Holz gezeichnet von Julius Schnorr von Carolsfeld. Mit kurzen Bibeltexten nach der revid. lutherischen Bibel. Illustrator: Julius Schnorr von Carolsfeld, Drucker: J. B. Hirschfeld, Leipzig, Leipzig: Georg Wigand, [1899], [4] Bl., 160 S., [1] Bl., 80 S.
  • Die Bibel in Bildern. 240 Darstellungen, erfunden und auf Holz gezeichnet. 2. Nachdruck der Ausgabe Leipzig: Wigand, 1860. – Zürich: Theologischer Verlag, 1989. ISBN 3-290-11488-0
K. Müller Verlag, 1997
  • Horst Wolfram Geißler: Odysseus und die Frauen. Zeichnungen von Heinz Stieger. [6. Auflage] Wiesbaden: Verlag Der Greif, [1956], 172 S.
  • Dieter Krumbach und Roger Payne: Die Odyssee. Irrfahrt und Heimkehr des Odysseus. K. Müller Verlag, 1997, 141 S., ISBN 9783860702437 (Inhalt: Die Odyssee ist eines der berühmtesten Werke Homers. Die phantastische Reise von Odysseus und seine Kämpfe mit den Göttern, mit Monstern und räuberischen Völkern und schließlich seine Heimkehr vom Trojanischen Krieg zu Penelope, seiner Frau, sorgen für Spannung bis zur letzten Seite. Der Leser wird Zeuge von Odysseus` Kampf mit den einäugigen Zyklopen, der Verzauberung durch Circe und der Flucht vor den schrecklichen Ungetümen Skylla und Charybdis.)
Ausstellung „Die gottlosen Maler von Nürnberg“, 31. März 2011 bis 3. Juli 2011
  • Theodor Bovet: Die Ehe. Das Geheimnis ist groß. Ein Handbuch für Eheleute und ihre Berater. 471.-520. Tsd. der Taschenbuchausgabe. Tübingen: Katzmann, 1968, 174 S. (Inhalt: Beziehung zwischen Mann und Frau unter den Aspekten von Sexus, Eros und Agape)
  • Herbert Zschelletzschky: Die „Drei gottlosen Maler“ von Nürnberg: Sebald Beham, Barthel Beham und Georg Pencz. Historische Grundlagen und ikonologische Probleme ihrer Graphik zur Reformations- und Bauernkriegszeit. Leipzig: E. A. Seemann, VEB, 1975, 441 S., 314 Illustrationen.
  • Jürgen Müller und Thomas Schauerte (Hrsg.): Die gottlosen Maler von Nürnberg. Konvention und Subversion in der Druckgrafik der Beham-Brüder. Illustratoren: Sebald, Barthel Beham. Katalog zur Ausstellung „Die Gottlosen Maler von Nürnberg“; Ausstellung im Albrecht-Dürer-Haus Nürnberg, 31. März 2011 bis 3. Juli 2011. Museen der Stadt Nürnberg - Graphische Sammlung in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“, Dresden. Museen der Stadt Nürnberg. Graphische Sammlung. Berlin: Edition Imorde, 2011, 285 S., ISBN 978-3-942810-01-2 - Inhaltsverzeichnis

Presse

  • Herbert Heinzelmann: „Gottlose Maler“ im Albrecht-Dürer-Haus. Leg’ dich nicht mit dem Stadtrat an! - NÜRNBERG - Bis zum 3. Juli wird im Albrecht-Dürer-Haus eine Ausstellung mit dem Titel „Die gottlosen Maler von Nürnberg“ gezeigt. Die Überschrift dürfte die meisten Nürnberger irritieren. Die gottlosen Maler – wer soll das denn sein?. In: Nürnberger Zeitung vom 17. Mai 2011 - NZ
  • Chin Meyer: Tipp für Männer. So kriegt man eine Nymphomanin. In: Berliner Kurier vom 17. April 2012 - berliner-kurier.de
  • „Ich brauche immer Sex!“ – Das Leben einer Nymphomanin. In: fem vom Mittwoch, 22. November 2017 - fem.com
  • Camares Amonat: Warum wir erst im Alter von 25 Jahren wirklich erwachsen sind. In: DIE WELT Digital-Zeitung vom 22. März 2018 - welt.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise

  1. * Anmerkungen: Tanzlehrer waren entweder an der Front gefallen oder wurden von den Siegermächten in Todeslagern gefangengehalten und blieben ohne sauberes Trinkwasser, ohne Nahrung, erfroren in der Eiseskälte, verhungerten starben ohne ärztliche Versorgung an Seuchen. Stalin ließ die gefangenen deutschen Soldaten zur Zwangsarbeit zum Beispiel in die Bergwerke im Ural abtransportieren, in seine GULAGs in Sibirien. Zu ihnen gehörte auch der Vater von Joachim Gauck, ein Marineoffizier, der vom KGB verhaftet und erst nach Stalins Tod freigelassen wurde und der seinen Sohn nicht kannte.Manfred Riebe, 24.06.2018
  2. * Anmerkung: Die Anrufung Marias und anderer Heiliger, die Beichte, Buße und Vergebung der Sünden und das Sakrament reichen aber offenbar nicht ganz. Vielmehr ruft ein gläubiger Katholik je nach Situation zusätzlich einen von 14 Schutzheiligen an. Manfred Riebe, 25.06.2018
  3. * Anmerkungen: Während des Studiums Generale an der Wirtschaftshochschule Mannheim erfuhr ich im Fach Werbepsychologie, daß auf dem Foto einer Stewardess sich die Blicke der Betrachter auf deren Dekolleté konzentrierten. In den Kinofilmen und den Illustrierten setzte sich dieser pornographische Trend zur Darstellung nackter Frauen fort. Mit tief ausgeschnittenen Dekolletés lenkten Frauen die Blicke des Fürsten auf ihren Busen, den sie herausquellen ließen; denn bürgerlichen Frauen an Fürstenhöfen war bekannt, daß der Fürst in der Regel neben seiner Frau noch etliche bürgerliche Geliebte hatte. Mit ihnen zeugte er zahlreiche uneheliche Kinder. Um sich die Gunst seiner Geliebten zu erhalten, erhielten sie Adelstitel und mindestens ein Schloß als Liebesnest. Der Fürst bedachte seine kostspieligen Konkubinen und seine unehelichen Kinder mit Geschenken. Manfred Riebe, 24.06.2018
  4. * Anmerkungen: Manche Schülerinnen hatten „Holz vorm Haus“, wie es im Schülerjargon hieß, das heißt eine unglaubliche Oberweite. Sehr viel später klärte mich nach dem Studium eine ältere Lehrerkollegin an meiner Berufsschule auf: Ein Mutterbusen sei das untrügliche Zeichen dafür, daß diese Berufsschülerinnen regelmäßig die Pille zur Verhütung nähmen. Damit nahm sie mir jede naive Illusion über Jungfräulichkeit: Von Jungfräulichkeit, wie bei der Jungfrau Maria, keine Spur. Silikonbusen gab es zu meiner Tanzstundenzeit noch nicht, allenfalls Stoffverstärkungen für den BH. Über dieses Thema berichten die Medien heutzutage freizügig. Damals gab es noch viele Tabu-Themen. Was die Jungfrauen nicht ahnten, war die Tatsache, daß es Schürzenjäger gab, Wölfe im Schafspelz, die skrupellos danach strebten, Mädchen zu alkoholisieren und zu entjungfern. Durch ihre Defloration hatten sie sich prostituiert, waren erpreßbar und standen ihrem Galan kostenlos zur Verfügung. In den 1968er Jahren galt in Kommunen die freie Liebe. Anstand und Moral waren abgemeldet. Erst in jüngster Zeit werden allmählich Übergriffe von Priestern die hinter Klostermauern mit Ministranten und Sängerknaben vergewaltigten. Diese Opfer wurden traumatisiert und schwiegen, weil sie es aus Angst nicht wagten, ihre kirchlichen Peiniger anzuzeigen. Es war und ist daher angemessen, zwischen Heiligen und Scheinheiligen zu unterscheiden. Auch Ärzte konnten übergriffig werden, wenn sie ihre Patientinnen narkotisiert hatten. Die meisten vergewaltigten Mädchen schwiegen aus Scham. Sogar trunksüchtige Väter vergewaltigten ihre Töchter. Erst wenn es zur Schwangerschaft kam, gab es das Rätselraten, wer wohl der Vater sei und ob man abtreiben solle. Meist war der Erzeuger verschwunden und zahlte keine Alimente; denn der hatte auch andere Mädchen reihenweise entjungfert und mit ihnen Kinder gezeugt.
    Auch sexbesessene Mädchen gab es. Ihr Bestreben war es, jeden jungen Mann, der ihnen gefiel, zum Beischlaf zu verführen, sogenannte Nymphomaninnen. Wenn sie nach Alkoholkonsum erst einmal das männliche Sexsymbol in der Hand hatten, war nur noch Flucht oder Ergebung möglich. Wer sich dem Eingriff und Zugriff in den Intimbereich entzog und floh, galt als „Schlappschwanz“. Den Begriff des "Dirty Dancing" gab es damals noch nicht, aber bei Tanzübungen außerhalb der Tanzstunde in Tanzlokalen und erst recht bei Partys waren aufreizende Tanzschritte und Körperbewegungen schon eher möglich, so daß unter Alkoholeinfluß, die Jugendlichen die Selbstkontrolle verloren, eng umschlungen tanzten und die Partnerin das erigierte Glied des Mannes spüren konnte. Die sexuellen Wünsche waren auch schon zu erkennen, wenn eine Frau im Kino während eines erotischen Films ihre Hand wie unabsichtlich nur auf den Oberschenkel ihres Begleiters legte. Das war nur eine von verschiedenen möglichen Einladungen. Manfred Riebe, 24.06.2018
  5. * Langfassung:
    Das Lied der bösen Schwiegermamama
    singt alt und jung und selbst der Großpapa.
    Doch glaubt es mir, grad höflich ist es nicht,
    wenn man von bösen Schwiegermüttern spricht.
    Die lieben, guten, braven, sagt doch an,
    seid ehrlich jetzt, was haben sie getan?
    Wenn auch so mancher nicht bei ihr in Huld,
    da ist der Mann bestimmt dran selber schuld.
    Als Diplomat geb' ich jetzt meinen Rat:

    Wenn du eine Schwiegermutter hast,
    dann betrachte sie als süße Last.
    Denn wo kämen all die Mädchen her,
    gäb' es keine Schwiegermütter,
    Schwiegermütter, Schwiegermütter,
    gäb' es keine Schwiegermütter
    Schwiegermütter mehr.

    Es ist die Frau, um die sich alles dreht.
    Seid nett zu ihr und wenn's auch schwerlich geht.
    Ist sie in manchem Haushalt die Person
    und dirigiert, na schön, was ist denn schon?
    Im Augenblick du Weisheit in dir fühlst,
    du tust als Mann doch schließlich, was du willst.
    Will sie dich küssen, laß sie still in Ruh.
    Man macht ja doch beim Kuß die Augen zu.
    Nimm hin den Kuß und denk bei dir, du mußt!

    Wenn du eine Schwiegermutter hast,...

    Hört zu, daß ich nicht ganz im Unrecht bin,
    wo will ein Mann mit sieben Töchtern hin,
    wenn nicht die Schwiegermutter mit Bedacht,
    sie alle unter Dach und Fach gebracht.
    drum Männer, seid des Guten euch bewußt,
    steht auf und singt ein Lob aus voller Brust,
    denn ohne sie da wäre auf der Welt,
    es mit uns Männern jämmerlich bestellt.
    Daß wir heut' hier verdanken wir nur ihr!

    Wenn du eine Schwiegermutter hast,...
  6. Anmerkungen: Noch während des Studiums beobachtete ich, daß Kommilitonen unter Alkoholeinfluß das Küssen mit Bekanntschaften übten, die sie zufällig in einer Kneipe kennengelernt hatten. Ich mochte das nicht. Schon während meiner Lehrzeit wehrte ich Annäherungsversuche einer gut gebauten Lady ab. Besonders an Fastnacht waren unter Drogeneinwirkung potentielle Ladykiller (Womanizer) als auch Männerverführerinnen (Kurtisanen) unterwegs. Albrecht Dürer malte ein Bild von Adam und Eva mit der Schlange, dem Apfel und den Feigenblättern. Was hatte er sich wohl beim Malen dieser naturalistischen Szene gedacht? Manfred Riebe, 24.06.2018
  7. * Anmerkungen: Ich hatte keine Ahnung davon, daß verführte, vergewaltigte und entjungferte Mädchen sich auf keinen Fall ihren Eltern anvertrauen wollten. Sie schwiegen vor Angst und aus Scham, wie man hundert Jahre später durch die Me-Too-Bewegung erfuhr. Manfred Riebe, 24.06.2018
  8. * Anmerkungen: Wenn ich an die Kölner Silvesternacht denke, dann würde ich die sexuell belästigten Frauen fragen, ob sie sich aufreizend kleideten und sich mit tiefem Dekolleté und engen Hosen sozusagen anboten und sich auf diese Weise prostituierten. Manfred Riebe, 24.06.2018
  9. * Sponti-Sprüche

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