Helius Eobanus Hessus

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Helius Eobanus Hessus

Wissenschaftlicher Verlag Berlin, 2009

„Die Philosophie thront inmitten der Sieben Freien Künste“ – Darstellung aus dem Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg (um 1180)

Helius Eobanus Hessus (Hesse, Koch, Coccius) (* 6. Januar 1488 in Halgehausen bei Frankenberg an der Eder, † 4. Oktober 1540 in Marburg an der Lahn) war Lehrer für Poetik und Professor für Rhetorik und Poetik. Er verfaßte Gedichte und Streitschriften.

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Der Vater war der Bauer Hans Koch, ein Untertan des Zisterzienserklosters Haina, seine Mutter hieß Katharina.
Helius Eobanus Hessus heiratete 1514 Katharina Spater († vor 1543). Aus der Ehe gingen fünf Söhne und eine Tochter hervor.

Studium und Reisen

Jedes Studium lief so ähnlich ab wie das Rechts- und Theologiestudium Martin Luthers. Zur Zeit Martin Luthers mußte man erst die sogenannten Sieben freien Künste studieren, bevor man sich einer höheren Fakultät zuwandte. Dies tat Martin Luther und erhielt 1502 das Bakkalaureat, den ersten akademischen Grad. 1505 wurde er Magister.

Helius Eobanus Hessus studierte seit 1504 an der Universität Erfurt und schloß 1509 als Magister artium ab und zählte bald zu den aktivsten Mitgliedern des Erfurter Humanistenkreises um Conradus Mutianus Rufus (Konrad Muth). Nach kurzer Tätigkeit als bfl. Sekretär (seit 1409) sowie weiteren Studien in Frankfurt an der Oder und Leipzig (1514/ 15) kehrte Hesse nach Erfurt zurück und wurde nun selbst zum Mittelpunkt jenes Kreises. 1518 begab er sich zu Erasmus v. Rotterdam und beschrieb die Reise in einem „Hodoeporicon“ (Erfurt 1519). Hesse stand im Pfefferkorn-Reuchlinschen Streit auf seiten Johannes Reuchlins.

In den reformatorischen Auseinandersetzungen schloß Helius Eobanus Hessus sich Martin Luther an; 1521 dichtete er auf diesen seine sechs Elegien.

1532 verherrlichte er Nürnberg in seiner „Noriberga illustrata“ (Noris). 1533 kehrte Hesse nach Erfurt zurück. Noch vor seinem Tod erschien eine Sammlung seiner Werke im Druck („Operum farragines duaen“, Schwäbisch Hall, 1539). Sein früherer Nürnberger Kollege Joachim I. Camerarius publizierte 1553 eine rühmende „Narratio de Helio Eobano Hesso“.

Rektor und Gymnasiallehrer

Bereits 1506 trat er als Dichter an die Öffentlichkeit und wurde 1507 Rektor der Stiftsschule bei St. Severi in Erfurt.
1526 wurde Hesse Lehrer der Poetik am Egidiengymnasium (Melanchthon-Gymnasium) in Nürnberg. Zusammen mit den dort tätigen Kollegen gehörte Hesse dem in Mögeldorf und (Wöhrd tagenden Humanistenkreis an.

Universitätsdienste

Bereits 1517 hatte Helius Eobanus Hessus an der Universität Erfurt die Professur für Rhetorik und Poetik erhalten.
Ab 1536 wirkte Hessus an der Marburger Universität. [1]

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Ehrung

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Werke

  • „Hodoeporicon“, Erfurt, 1519
  • „Noriberga illustrata“ (Noris), Nürnberg, 1532
  • „Operum farragines duaen“, Schwäbisch Hall, 1539

Literatur

  • Joachim I. Camerarius: „Narratio de Helio Eobano Hesso“, 1553
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Helius Eobanus Hessus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 791–793.
  • Hans Rupprich: "Eobanus Hessus" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 543-545 - deutsche-biographie.de
  • Ingeborg Gräßer: Die Epicedien-Dichtung des Helius Eobanus Hessus. Lyrische Totenklage zur Zeit des Humanismus und der Reformation. Zugleich: Universität Bochum, Dissertation,1993. Frankfurt am Main; Berlin; Bern; New York; Paris; Wien: Lang, 1994, 163 S., ISBN 978-3-631-47807-3, ISBN 3-631-47807-0 (Bochumer Schriften zur deutschen Literatur; Band 40)
  • Mechthild Fuchs:[2]Psalterium universum. Helius Eobanus Hessus. Zugleich: Universität Jena, Dissertation, 2008. Berlin: wvb, Wissenschaftlicher Verlag Berlin, 2009, 399 S., ISBN 978-3-86573-464-8. Text teilweise Englisch, teilweise Latein, Übersetzung - Inhaltsverzeichnis
  • Cordula Kropik: Moralsatirische Selbstbespiegelung eines (pseudo-)anonymen Alkoholikers. Helius Eobanus Hessus’ „De generibus ebriosorum et ebrietate vitanda“. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-515-11204-8
  • Raimund Johann Weinczyk: Eoban und Ovid. Helius Eobanus Hessus' Brief an die Nachwelt und Ovids Tristien – Spurensuche in einer Dichterwerkstatt. Winter, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8253-5472-5
  • C. Krause: Helius Eobanus Hessus, 2 Bände, Gotha 1879
  • H. Wiegand: Hodoeporica, Baden-Baden 1984, 495 f.
  • E. Kleineidam, In: Contemporaries of Erasmus, Vol. 1, Toronto und andere, 1985, S. 434-436

Presse

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Franz Machilek: Hessus (Hesse, Koch, Coccius), Helius Eobanus. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
  2. * Mechthild Helga Valerie Fuchs (* 1973 in Bremen), promovierte Anglistin und Latinistin, Universität Jena, Dissertation, 2008

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