Malwine Markel (Märchenerzählerin)

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Malwine Markel

Malwine Markel erhält den „Kultursondermeter“ 2015

Malwine Markel, geb. Binder (* 24. Oktober 1964, in Reps (Siebenbürgen/Rumänien), ist eine Schriftstellerin, Freie Journalistin und Märchenerzählerin. Sie lebt seit 1991 in Schwabach bei Nürnberg.

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Ihr Vater, Georg Binder, hatte den Beruf „Eisenbauer“ erlernt und war auf dem Bau tätig. Georg Binder wurde in Reps geboren. Er wuchs in Deutsch-Weißkirch, Siebenbürgen (Rumänien) auf und ging dort zur Schule. In Reps besuchte er weiterführende Schulen. Er erlernte den Beruf als „Eisenbauer“ und arbeitete bis 1990 bei der Baufirma „Tereceleu“ in Reps. Im Jahre 1964 heiratete Georg Binder die Deutsch-Weißkircherin Anneliese Dootz,und wohnte mit seiner Familie im Dorf Deutsch-Weißkirch. Er starb im August 2018 in Schwabach. Malwines Mutter, Anneliese Binder, geb. Dootz, wurde auch in Reps geboren und wuchs in Deutsch-Weißkirch auf, wo sie auch zur Schule ging. Anneliese Binder arbeitete im Dorf als als Köchin. Malwine hat noch zwei jüngere Geschwister.

Schulen

  • Volksschule in Deutsch-Weißkirch bis zur vierten Klasse
  • Hauptschule in Reps bis zur achten Klasse
  • Lyzeum: St.O.Iosif-Lyzeum in Reps bis zur 11. Klasse. Wegen Schwangerschaft mußte sie das Lyzeum ohne das rumänische „Baccalaureate“ vorzeitig verlassen. Das St.O.Iosif-Lyeum ist ein Industrie-Lyzeum, an dem man damals die Möglichkeiten hatte, im Metallbereich zu bleiben oder nach der Zwischenprüfung ab der 11. Klasse in den Bereich „Baumaterialien“ zu wechseln. [1]

Aber die Muttersprache in Siebenbürgen ist Deutsch. Deshalb lernte man ab der ersten Klasse die deutsche Sprache lesen und schreiben. Die rumänische Sprache war aber das Hauptpflichtfach. Dies geschah ab der ersten Klasse. Ab der fünften Klasse kam Französisch hinzu. Ab der sechsten Klasse Englisch, ab der achten Klasse Latein. Das kam der sprachbegabten Malwine entgegen. Ihr Wunsch war es, Kindererzieherin zu werden, der leider aus bestimmten Gründen nicht erfolgte. So mußte Malwine das Industrie-Lyzeum in Reps besuchen mit den berufsbezogenen Hauptfächern Mathematik, Physik und Chemie, was ihr ziemlich schwer fiel. Auch fand der Unterricht jetzt in rumänischer Sprache statt. Ihre Muttersprache Deutsch galt als „Fremdsprache“, zumal sich mehrere unterschiedliche Nationen in einer Schulklasse befanden. Die Fremdsprache Französisch lehrte man weiterhin bis zum Abschluß der 12. Klasse.
Für das Vorrücken von der 10. in die 11. Klasse war eine Zwischenprüfung zu bestehen. Der prüfende Professor verließ für geraume Zeit den Raum, so daß die Prüflinge Zeit hatten, gelöste Aufgaben von älteren begabten Abendschülern abzuschreiben.
Es folgten ab der 10. Klasse berufsbezogene Praktika wie zum Beispiel in einem Atelier für Metallarbeiten oder auch bei der Polizei, und später auch im Chemiekombinat. Mit Abschluß der 12. Klasse und dem Baccalaureate in der Tasche wäre Malwine Laborantin für Baumaterialien geworden, laut dem damaligen rumänischen Schulbildungssystem. Dieser Gedanke war für Malwine erträglicher als im Metallbereich zu arbeiten, wenn schon das Erlernen des Berufes Kindererzieherin nicht möglich war.
Der Maurergeselle Hermann Markel hatte ihr schon lange den Hof gemacht. Schließlich erhörte sie ihn und wurde schwanger. Sie mußte die Schule verlassen. Malwine Binder heiratete 1983 Hermann Markel. Dieser hatte bereits einen verlassenen Bauernhof in Deutsch-Weißkirch restauriert und zog mit seiner kleine Familie dahin um. Mit einigem zeitlichen Abstand kam dann ihr Sohn zur Welt.
Trotz des Todes des kommunistischen Diktators Nicolae Ceaușescu fuhr die kommunistische Regierung fort, das Volk zu bespitzeln und zu drangsalieren. Die Sowjetunion betrachtete Siebenbürgen und die Karpaten mit den Gold- und Uranbergwerken als Eldorado. Regimegegner wurden verhaftet, verhört und zur Zwangsarbeit in Bergwerken oder zur Trockenlegung von Sumpfgebieten verurteilt.

Ausreise

Um den Schikanen des kommunistischen Regimes zu entgehen, beantragte die Familie die Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Im Sommer 1991 reiste die vierköpfige Familie nach Deutschland und lebt seither in Schwabach bei Nürnberg.[2] Auch die elterliche Familie Binder reiste aus und wohnte in Schwabach in einer Mietwohnung.

Integration

Hermann Markel arbeitete nach der Ankunft in Schwabach fünf Jahre als Maurer auf dem Bau, bis er das nötige Geld zum Kauf von Baumaterial hatte. Im sechsten Jahr baute er für seine vierköpfige Familie in Schwabach ein eigenes Haus.

Währenddessen entfaltete Malwine Markel ihre schriftstellerischen und sprachlichen Talente und schrieb Gedichte und Anthologien. Außerdem bildete sie sich zur Märchenerzählerin fort, wozu sie ihre wohlklingende hochdeutsche Sprache und Stimme einsetzen konnte. Sie schloß sich in Schwabach Lese- und Literaturzirkeln und einer Laienspiel-Theatergruppe an und fand bald Anerkennung.
Um sich dennoch sprachlich und schauspielerisch in Mimik und Gestik fortzubilden und zu vervollkommnen, besuchte sie Kurse einschlägiger Schulen:

  • Die Märchenschule „DornRosen“ in Lauf an der Pegnitz. Dort erhielt sie 2007 das Zertifikat als ausgebildete Märchenerzählerin. Sie gab sich den Künstlernamen „Sibifee“, was soviel bedeutet wie eine Fee oder Zauberin aus Siebenbürgen.
  • Von 2013 bis 2014 hat sie das von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht zugelassene Fernstudium „Literarisches Schreiben“ an der Cornelia Goethe-Akademie in Frankfurt am Main, erfolgreich abgeschlossen und das „Schriftstellerdiplom“ erhalten.

Schriftstellerin, Freie Journalistin

Seit 2010 ist Malwine Markel freie Mitarbeiterin beim „Schwabacher Tagblatt“ und berichtet regelmäßig über die Lesungen bei der Literaturreihe „Schwabach liest“. Ab 2014 leitet sie diese Literaturreihe und berichtet auch weiterhin darüber. Inzwischen berichtete sie nicht nur über Literatur, sondern auch über andere kulturellen Veranstaltungen.

Märchenerzählerin

Seit 2011 ist Malwine Markel als Märchenerzählerin „Sibifee“ unterwegs. Repertoire: Siebenbürgische Märchen, Märchen aus anderen Ländern und Märchen der Gebrüder Grimm.

Wort Künstler Mittelfranken

Die Autorengruppe „Wort Künstler Mittelfranken“ (WKM) plant für Oktober 2019 ein „Lesefest“. Ort: „Quartier St. Johannis“. Darin ein SIGENA-Stützpunkt, Johannisstraße 165, Tram-Haltestelle Nürnberg Westfriedhof.

Fotografin

Verkaufsstände für Bücher und CDs

  • ab 2011 in Dinkelsbühl, Zeit, Ort
  • ab 2019 in Schwabach "FrauenExpo", Zeit, Ort

Autorenvereinigungen

  • Mitglied bei der GAL in Frankfurt am Main.
  • Mitglied bei der Autorengruppe „Wort-Künstler-Mittelfranken“
  • Mitglied im Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.

Auszeichnungen

  • 2015 Kultur-»Sondermeter« der Schwabacher Partei Bündnis 90/ die Grünen, undotiert, überreicht an Malwine Markel, die seit 2014 Leiterin des „Schwabach-liest-Teams“ der Literaturreihe „Schwabach liest“ ist.
  • 2016 Eintrag in „Kürschners deutscher Literatur-Kalender 2016/2017“

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Vechta-Langförden: Geest-Verlag, 2004

Kontakt

Malwine Markel
Amselweg 3
91126 Schwabach
Tel. 09122 - 63 44 68
malwebinder(ät)yahoo.de

Veröffentlichungen

Monographie

Anthologien

  • Augsburger Friedenssamen. Eine Anthologie in Wort und Bild. Hrsg.: Bratislav Rakic, (Konferenzschrift: eine Publikation im Rahmen des Augsburger Hohen Friedensfestes, Augsburg, 2004). 1. Auflage. Vechta-Langförden: Geest-Verlag, 2004, 292 S., ISBN 978-3-937844-20-6, ISBN 3-937844-20-1
  • Der Frankfurter literarische Lustgarten 2015. Anthologie. Hrsg. Leopold von Emden, Frankfurt am Main: Cornelia-Goethe-Akademie Frankfurt, 2015, 234 Seiten, ISBN 978-3-933800-44-2
  • 900 Jahre Schwabach .... und kein bißchen alt. Anthologie, Hrsg. Ingo Cesaro, Kronach: Neue Cranach Presse, 2017, 128 Seiten, (Sonderausgabe zur 900-Jahrfeier der Stadt Schwabach, ohne ISBN)

Herausgeberschaften

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Literatur

  • Alfons Brendel; I. Brack-v. Wins; Victoria Schmitz: Textanalysen II. Untersuchung von Texten. 10. bis 13. Jahrgangsstufe, Sekundarstufe II, Kollegstufe. 2. Auflage. München: Manz-Verlag, 1977, ISBN 3-7863-0248-0; 10. Auflage, 1982

Presse

  • Katharina Erlwein: Es rührt sich was in Sachen Literatur. Runder Tisch: Nürnberger Szene ist schlecht vernetzt und fühlt sich vom Kulturhauptstadt-Büro übergangen. Die Literatur lebt in Nürnberg, aber niemand merkt es so recht. Das Fazit des ersten Runden Tisches Literatur, der alle Produzenten, Verkäufer, Vermittler und Veranstalter von Literatur zusammenbringen sollte: Das gemeinsame Ziehen an einem Strang scheint schwieriger als gedacht. In: Nürnberger Nachrichten vom 24. Januar 2019 - NN

Videos

  • Malwine Markel: „Berliner Laft oidmen“ - Mundartautorentreffen 2015. Veröffentlicht am 3. Februar 2016 von SiebenbuergerDE
Inhalt: Malwine Markel beim Siebenbürgisch-Sächsischen Mundartautorentreffen 2015 im Haus der Heimat in Nürnberg.

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Reps (deutsch), Rupea (rumänisch), Kőhalom (ungarisch) - Wikipedia
  • Romanian Baccalaureate - en.Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Anmerkungen: Lyzeum, auch Lyceum (gr. λύκειο lýkeion; lat. lyceum) steht für Gymnasium, das als weiterführende Schule zum Abitur führt. Das Lyzeum in Reps ist ein Konzept nach der französischen Art des Lyzeums für Mädchen und Jungen, wo man mit dem Abschluß der 12. Klasse das Baccalaureate und einen Beruf erworben hatte. Somit hatte man die Möglichkeit, den erlernten Beruf zu ergreifen oder zu studieren, je nachdem was man wollte. In Siebenbürgen spricht man Dialekt, also das Siebenbürgische Sächsisch. Und so wie überall hat jede Gegend, fast jede Ortschaft ihren eigenen Dialekt. Manfred Riebe, 18.01.2019
  2. * Anmerkung: Wie in allen kommunistisch regierten Ostblockstaten dachte man auch im kommunistischen Rumänien nicht daran, den Siebenbürgern Autononmie zu gewähren, wie etwa in Italien den Südtirolern. Sie wurden systematisch vertrieben, um sich deren Grundbesitz aneignen zu können. Manfred Riebe, 18.01.2019

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